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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Sonnenauge-Schiff die Verbindungsschläuche ein. Kao Chih starrte auf den Bildschirm, die Untätigkeit machte ihm schwer zu schaffen.
    »Admiral, Sir«, sagte er. »Bitte entschuldigen Sie meinen technischen Unverstand, aber könnten wir nicht den Antrieb reaktivieren und uns aus dem Staub machen?«
    »Ich bewundere Ihren Unternehmungsgeist, Pilot Kao, aber die Steuerung wurde vermutlich lahmgelegt.« Er grinste breit. »Das soll uns aber nicht daran hindern, es wenigstens zu versuchen! Wir warten noch, bis …«
    »Sir«, sagte Sergeant Miczek. »Die Schläuche werden wieder ausgefahren.«
    Die Zugangsschläuche, die man eben eingeholt hatte, schoben sich erneut ans Schiff heran.
    »Sie haben es sich anders überlegt«, meinte der Admiral. »Ah … schauen Sie!«
    Ein kleines Fahrzeug schlängelte sich zwischen den Greiferstrahlen und den Verbindungsschläuchen hindurch. Während es die Hüllen beider Raumschiffe mit Salven grünlicher Energiestrahlen beharkte, übertrugen die Sensorsysteme Aufnahmen der Rumpfkameras und fügten sie zu einem Gesamtbild zusammen. Das angreifende Fahrzeug hatte ein patronenförmiges Heck, das in eine pyramidenförmige Antriebseinheit auslief; vorne befand sich ein sich verjüngendes Cockpit aus einem seltsam gemusterten grauen Material, das an allen vier Seiten von geschwungenen Geschützauslegern flankiert war. Und der Neuankömmling war nicht allein.
    »Die Drohnen kehren zurück«, sagte Marko mit zitternder Stimme.
    »Diesmal sind es weniger«, bemerkte Kao Chih.
    »Entweder sie rechnen damit, dass die unbekannten Angreifer unser Schiff entern wollen«, sagte der Admiral, »oder …«
    Die Sicherheitsstation erbebte, und die Bildschirme flackerten, dann wurde das spiralförmige Standby-Symbol angezeigt. Kurz darauf setzte die Bildübertragung wieder ein. Zu sehen waren das Sonnenauge-Schiff, die Verbindungsschläuche und die Greifer, doch dahinter zeichnete sich eine zerklüftete Landschaft ab, die sich im Laufe der Jahrtausende im luftleeren Raum herausgebildet hatte. Sie waren zu dem Gasriesen im System des Roten Zwergs zurückgesprungen, doch jetzt befanden sie sich auf der anderen Seite, abseits der Kämpfe.
    »Sie haben uns zurückgebracht«, sagte der Admiral lächelnd.
    »Dann besteht also Aussicht auf Rettung«, bemerkte Marko.
    »Nur dann, wenn wir verhindern können, dass die Sonnenauge-Banditen uns in ihr Gefängnis schleppen.« Der Admiral erhob sich, ging zu einem Schrank und öffnete ihn. Widerstandsfähige, aber flexible Kampfmonturen wurden herumgereicht, bestehend aus Jacke und Hose sowie einem Gesichtsschutz. Alle Teile schimmerten wie schwarze Seide.
    »Sabotage«, sagte der Admiral. »Wir dringen in ihr Schiff ein und legen mit T9-Sprengstoff ein paar Systeme lahm. Ja, und die Verbindungsschläuche sollten wir uns ebenfalls vornehmen. Sergeant, wie schätzen Sie unsere Erfolgsaussichten ein?«
    Miczek betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Bildschirme. »Auf den Gängen sind weniger Drohnen unterwegs als zuvor, Sir. Ich schätze, wir haben gute Aussichten, an Bord des gegnerischen Schiffes zu gelangen.«
    Der Admiral verteilte grinsend Waffen.
    Kao Chih aber konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Admiral hinsichtlich der Drohnen nicht ganz aufrichtig war. Konnte es nicht sein, dass sie auch über gefährlichere Waffen verfügten als Narkosepfeile? Und konnten nicht in Decken und Schotts tödliche Abwehrmechanismen verborgen sein?
    Kao Chih bekam eine Strahlenpistole zugeteilt. Sie bestand aus einer leichten Legierung, war weiß-blau lackiert und sah aus wie ein Spielzeug.
    »Lassen Sie sich von dem geringen Gewicht nicht täuschen«, meinte Sergeant Miczek, als sie Marko eine gleichartige Waffe reichte. »Das ist ein Modell für schnelle Einsatzkräfte, mit um zwanzig Prozent erhöhter Reichweite.«
    »Wir teilen uns in zwei Gruppen auf«, sagte der Admiral. »Der junge Marko bleibt bei Sergeant Miczek, bleibt schön vernünftig und hält sich an die Anweisungen, verstanden?«
    Marko grinste nervös und nickte heftig mit dem Kopf.
    »Kao Chih«, fuhr Zhylinsky fort, »Sie kommen mit mir. Wir wollen den Sonnenauge-Maschinen doch mal zeigen, was Sache ist, nicht wahr?« Er deutete auf einen Bildschirm. Darauf war zu sehen, dass die Viteazul auf eine Umlaufbahn um den Gasriesen gebracht wurde, der sie in die Nähe der Flottille der Roug und der Vox Humana führen würde. »Wir haben nicht endlos Zeit. Fangen wir an.«
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