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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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schildern würde – Liebe Mutter, lieber Vater: Im Verlauf der Evakuierung und der Flucht von Scheiterhaufen verwickelten wir die Angreifer in Kämpfe, und ich habe an einem Stoßtruppunternehmen ins Innere eines gegnerischen Raumschiffs teilgenommen. Ich und drei Mitstreiter gegen Hunderte bewaffnete Maschinen …
    Nach einigen Minuten stieg der Gang an und mündete in einen kleinen vieleckigen Raum. In jeder Ecke befand sich ein Vorsprung, der in einen knollenförmigen, durchscheinenden Bildschirm auslief, auf dem pulsierende Symbole und dreieckige Datencluster angezeigt wurden.
    »Steuerknoten, Pilot Kao«, sagte der Admiral. »Insgesamt acht. Wenn man die zerstört, wird das ganze Schiff lahmgelegt …«
    »Ihre Einschätzung ist korrekt, Admiral«, ertönte eine Stimme aus dem Nichts. »Aber da unsere Schiffe Rechenfunktionen mühelos verlagern können, würden die Ausfälle binnen einer Minute behoben werden.«
    Kao Chih sträubten sich die Nackenhaare. Der Admiral bleckte die Zähne.
    »Und Sie sind wer?«, fragte er.
    »Der Geläuterte Sevayr, Kommandant dieses Raumschiffs.«
    »Dann sind Sie natürlich eine kundige und verlässliche Informationsquelle«, sagte der Admiral. »Verzeihen Sie, wenn ich trotzdem an Ihrer Aussage zweifle.«
    »Nachsicht liegt nicht in meiner Natur«, entgegnete der Geläuterte Sevayr. »Bestrafung hingegen schon.«
    Aus einer Wandöffnung kam ein doppelläufiger Geschützturm zum Vorschein und feuerte in rascher Folge vier Energieblitze ab. Der Admiral brach mit einem Aufschrei zusammen. Kao Chih feuerte einen Gegenschuss ab, der jedoch danebenging, da der Turm sich blitzschnell wieder zurückgezogen hatte. Er kniete nieder und untersuchte die Verletzungen des Admirals, die sich als erschreckend exakt und grausam erwiesen – die Energiestrahlen hatte beide Hände und beide Füße getroffen und ihn vollkommen kampfunfähig gemacht. Während Kao Chih ein Erste-Hilfe-Kit aus einer Gürteltasche zog, erteilte ihm der Admiral mit erstickter Stimme Anweisungen.
    »Zünden Sie die Sprengladungen … stellen Sie mit dem linken Drehschalter den Timer ein … mit dem rechten … machen Sie sie scharf … Ah, schon besser … tut nicht mehr so weh …«
    Kao Chih hatte dem Admiral schmerzstillende Pflaster an den Hals geklebt. Dann zog er ihn über den Gang zurück zur Außenluke, ständig darauf gefasst, von einem sengenden Energieblitz getroffen zu werden …
    Als er die Lukenöffnung sah, sank ihm der Mut – es war niemand da. Keuchend und mit schmerzenden Armen kämpfte er mit dem Gewicht des Admirals, und als er näher kam, bemerkte er eine dunkle Gestalt, die reglos am Boden lag.
    »Ist Sergeant Miczek da, mein Junge?«, fragte der Admiral. »Sie könnte Ihnen helfen – Sergeant?«
    An der Mündung der Verbindungsröhre angelangt, sah Kao Chih, dass die Sergeantin tot war. Marko war nicht zu sehen.
    »Die Frau musste natürlich sterben«, ertönte die Stimme des Geläuterten. »Sie war ausgesprochen tüchtig und stellte daher eine ernsthafte Bedrohung dar.«
    Als er die Soldatin untersuchte, fiel sein Blick auf ein paar zerstörte Drohnen, die am Boden lagen. Der Gesichtsschutz der Sergeantin fehlte, und sie hatte ein kleines, schwarzes Loch in der Stirn. Er schaukelte auf den Fersen, rieb sich das Gesicht und versuchte, seines Zorns und seiner Angst Herr zu werden. Es gelang ihm nicht.
    »Admiral«, sagte er. »Sergeant Miczek ist tot.«
    »Ermordet«, murmelte der Admiral. »Von einem Feigling, der sich versteckt.«
    »Ich muss Sie an Bord der Viteazul zurückschaffen«, sagte Kao Chih und griff ihm unter die Arme.
    »Nein, ich bin unwichtig«, sagte der Admiral. »Lassen Sie mich hier liegen – bringen Sie die Sprengladungen an – verdammt noch mal, das ist ein Befehl!«
    »Bei allem Respekt, Sir«, entgegnete Kao Chih, »aber ich bin nicht Ihr …«
    Es blitzte und knallte, als ein Energiestrahl in die geschwungene Wand einschlug. Kao Chih duckte sich. In der Verbindungsröhre war Marko aufgetaucht. Die Strahlenpistole in der Hand, kam er mit angstvoll geweiteten Augen herangeschwebt.
    »Bitte, Marko«, sagte Kao Chih vorsichtig. »Würden Sie mir helfen, den Admiral ins Schiff zu bringen? Er ist verletzt …«
    Der zitternde Marko schluckte und steckte die Waffe ein. »Es wurde geschossen … und dann war sie tot … ich habe nichts getroffen …«
    Kao Chih schleifte den Admiral in den Verbindungsschlauch, ohne auf dessen Gejammere einzugehen. Bei Marko angelangt, nahm Kao

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