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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Chih dem Admiral den Brustgurt ab und schob ihn sich unter den Brustpanzer.
    »Guter Mann«, flüsterte der Admiral.
    Durch den durchscheinenden Schwerelosigkeitsschlauch sah er das geheimnisvolle Angreiferschiff vorbeiziehen und Salven gleißender Dornen auf die Schwärme silberner Drohnen abschießen. Kao Chih hatte den Eindruck, dass die unbekannten Angreifer beide Schiffe hätten abschießen können, wenn sie nur gewollt hätten.
    Sie bugsierten den verwundeten Admiral durch den Verbindungsschlauch. In der Mitte des Schlauchs hielt Kao Chih an, löste eine Sprengladung vom Gurt und zeigte sie Marko.
    »Ich gehe zurück und führe die Sache zu Ende«, sagte er und schaltete den Timer ein. »Ich habe die Zündung auf sieben Minuten eingestellt – sobald du mich nicht mehr siehst, heftest du das an die Wand und machst das Ding mit diesem Schalter scharf. Verstanden?«
    »Aber werden sieben Minuten auch reichen?«
    »Das will ich doch hoffen. Ich freue mich schon darauf, dieses Erlebnis unter Alkoholeinfluss zum Besten zu geben.«
    Er legte sich den Brustgurt um und schwebte zurück zum Sonnenauge-Schiff. An der kugelförmigen Verbindungsstelle kehrte seine Körperschwere zurück, und es ertönte wieder die Stimme.
    »Schon wieder da, Mensch? Meine Bestrafungsaktionen waren anscheinend nicht überzeugend genug.«
    Kao Chih, der sich die Lage der toten Offizierin eingeprägt und die Ähnlichkeit ihrer Verletzungen mit denen des Admirals bemerkt hatte, war bereit. Als an der Decke eine Klappe aufglitt und der Antipersonenturm ausfuhr, war er bereits in Bewegung und feuerte. Sein erster Schuss hinterließ in der geschwungenen Wandverkleidung eine brennende Schramme. Der zweite schlug Funken aus der Verkleidung des Geschützturms, der dritte war ein Volltreffer. Der Turm detonierte mit einem Lichtblitz. Im weiterführenden Gang wurde ein zweiter Turm ausgefahren. Kao Chih zog sich hinter die ovale Luke zurück. Er tastete nach der Strahlenpistole der Sergeantin, und mit verdoppelter Feuerkraft gelang es ihm, auch den zweiten Turm auszuschalten.
    Auf einmal herrschte Stille. Keine gelassene Stimme gab einen sarkastischen Kommentar ab. Vielleicht war ihr Gastgeber ja anderweitig beschäftigt, überlegte Kao Chih.
    Der geschwungene Decksboden erbebte heftig, und ein durchdringendes Knirschen pflanzte sich durchs Schiff fort. Die Zeit läuft mir davon, dachte er und kroch durch den hinteren Gang, ständig nach weiteren Sicherheitstürmen Ausschau haltend. Er brachte mehrere Haftladungen in dem Flur an, der zu dem Raum führte, in dem der Admiral angeschossen worden war, dann ging er zurück und machte im Vorbeigehen die Sprengladungen scharf. Mit einem Fußtritt beförderte er die noch kokelnden Überreste einer Drohne aus dem Weg, trat in den vorderen Gang und brachte weitere acht Ladungen an, dann kehrte er zur Luke zurück. Er hatte noch eine Handvoll Sprengladungen übrig, deshalb kletterte er in einen breiten, aber niedrigen Gang hoch und kroch ein paar Meter weit hinein. Er hatte soeben die letzte Ladung angebracht, als es knallte und die Luft an ihm vorbeizurauschen begann.
    Die Sprengladung, die ich Marko gegeben habe, dachte er. Er hat den Timer zu kurz eingestellt …
    Im nächsten Moment fiel eine Panzerplatte herab, schnitt ihn vom Leck ab und sperrte ihn bei den Sprengladungen ein, die in wenigen Minuten hochgehen würden. Wenn es eine Möglichkeit gab, die Absperrung rückgängig zu machen, so hatte der Admiral ihm nichts darüber gesagt, und er hatte auch nicht danach gefragt. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als dem niedrigen Gang bis zu dessen Ende zu folgen und darauf zu hoffen, dass er sich hinter einer Luke in Sicherheit bringen könnte, die der Explosion standhalten würde. Auf allen vieren kroch er hektisch weiter, bog um eine Ecke und stellte fest, dass er in einer Sackgasse gelandet war. Dann bemerkte er über seinem Kopf eine längliche Nische, die so hoch war, dass er darin würde stehen können.
    Im nächsten Moment stand er tatsächlich darin. Auf einmal wurde er von hinten von unglaublich starken Händen gepackt und auf eine Art Plattform hochgezogen. Er hatte sich noch nicht wieder orientiert, als man ihm auch schon eine Kapuze über den Kopf stülpte. Kao Chihs Überraschungsruf ging in wütendes Protestgeschrei über, als er herumgedreht und weggezerrt wurde. Dann hörte er, wie sich eine Luke schloss. Luft strömte ein, dann knallte es mehrmals dumpf. Der Boden erbebte, und die Fremden,

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