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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Hegemonie, vermutlich der Uphari-Allianz. Nach dem Untergang der Uphari ging sie in den Besitz eines Handelskartells über, und kurz nach der Indroma-Revolution wurde sie von einer Verschwörergruppe der Bargalil-Sympathisanten übernommen. Diese Gruppe machte die Sonde zum Mittelpunkt ihres Informations- und Propagandanetzes, einer Art Prototyp des Schichtnetzes, der eine Zeit lang sehr beliebt war, bis innerhalb der Gruppe ideologische Differenzen auftraten und es zur Spaltung kam. Die eine Fraktion schleppte die Sonde zur späteren Verwendung in den Hyperraum. Allerdings wurden sie von unbekannten Angreifern ausgelöscht, und die Sonde war lange Zeit vergessen, bis sie vor etwa hundert Jahren von einer Gilde von Datenausschlachtern reaktiviert wurde. Sie wussten gleich, was sie an der Sonde hatten, und verbanden sie über einen schichtverschlüsselten Lokalisierungscode mit dem Schichtnetz. Den ich mit ein wenig Unterstützung geknackt habe.«
    »Hmm, eine Geschichtslektion«, meinte Julia. »Sehr interessant.«
    »Ich finde, zu viele Informationen sind besser als zu wenig«, entgegnete Harry lächelnd.
    »Keine Einwände, vorausgesetzt, die Informationen sind relevant.«
    »Täusche ich mich, oder nehme ich da einen Anflug von Ungeduld wahr?«, sagte er. »Wir brauchen nur ein wenig zu warten … ah, da hat die Warterei auch schon ein Ende.«
    Hinter Harrys Straßenszene näherte sich ein unruhiges Licht, eine Art Knoten aus schimmernden Flächen und spitzen Winkeln, der verschwamm, als er die dunkle Straße erreichte. Aus dem Schatten trat ein groß gewachsener Mann in schlichtem schwarzem Anzug und schwarzen Lederhandschuhen hervor. Er hatte einen schmalen Aktenkoffer dabei.
    »Kunde Harry«, sagte er mit tiefer, volltönender Stimme. »Und ein vollständig fraktalisiertes Wesen mit naturalistischem Bewusstseinszustand und dynamischem, gedächtnisgestütztem Willen.«
    »Vayosh«, sagte Harry. »Das ist meine Begleiterin Julia. Freut mich zu hören, dass Ihre Analysen so treffend sind wie eh und je. Ich hoffe, Sie sind in der Lage, die von mir erwähnte Neugier zu befriedigen.«
    Vayoshs Lächeln war ein emotionsloses Zähneblecken.
    »Eine reizvolle Anfrage, die Position eines Schichtnetzknotens an Bord eines Raumschiffs zu bestimmen, das sich möglicherweise im Transit befindet. Sehr anspruchsvoll, aber durchaus im Bereich meiner Fähigkeiten.«
    Harry grinste. »Sie haben Sie rausbekommen.«
    Vayosh nickte leicht. »Erst die Bezahlung.«
    Harry zog ein dünnes Buch mit festem Einband unter seinem Mantel hervor und reichte es Vayosh. »Dechiffrierschlüssel für verschiedene Waffenlieferanten, eine Neuerwerbung.«
    »Begehrte Ware«, sagte Vayosh und verstaute das Buch in seinem Aktenkoffer. »Das nehme ich gern.« Er zog eine Silbermünze aus der Anzugtasche und warf sie Harry zu, der sie auffing. Er wartete einen Moment, dann öffnete er die Hand und nahm die dargestellten Daten in Augenschein.
    »Dieses Raumschiff, die Sakrament , befindet sich gegenwärtig im Hyperraumtransit«, sagte Vayosh. »Und wie Sie sehen, ist es nicht allein.«
    »Vor«, sagte Harry, die Bilder stirnrunzelnd betrachtend.
    »Als ich noch an Bord war, gab es keine Begleitschiffe«, sagte Julia. »Und was ist ein Vor?«
    »Die Vor«, korrigierte er. »Das ist ein altes Volk, das als ausgestorben oder in den Tiefen des Hyperraums verschollen galt. Keine sehr angenehme Spezies, doch wie es aussieht, begleiten jetzt zwei ihrer Schiffe die Chaurixa auf ihrem Flug.«
    »Wie Sie sehen, ist der Schichtnetzknoten des Chaurixa-Raumschiffs nahezu unangreifbar«, sagte Vayosh. »Die Verschlüsselung ist erstaunlich hoch für ein solches Schiff, vielleicht Folge eines Datenlecks in nicht allzu ferner Vergangenheit.«
    Harry lächelte trübselig. »Tut mir leid, Julia – ich wüsste nicht, wie wir in diesen Käfig eindringen könnten.«
    Julia nickte, ohne sich ihre Enttäuschung anmerken zu lassen.
    »Wohin fliegen sie?«, fragte sie.
    »Die Schichtnetzortung ist unpräzise«, antwortete Vayosh. »Aber für die Dauer der Überprüfung deutete einiges darauf hin, dass sie unterwegs zum Rand der Hegemonie sind.«
    »Wurden Funkgespräche zwischen den drei Schiffen abgehört?«, fragte Harry.
    »Es gab Hinweise auf Comm-Kontakte zwischen den Schiffen«, antwortete Vayosh. »Die Schichtnetzsonden können damit nichts anfangen. Der Netzverkehr der Sakrament wurde analysiert, doch es wurden keine Subcodes oder Verschlüsselungen entdeckt. Ich habe

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