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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem Gefühl der Taubheit; ein Schleier legte sich wie Nebel über sein Gehirn.
    Die Botschaft lag hundertsechzig Kilometer weit entfernt, mitten in Tokio. Niemals würde er es schaffen, durch die zahllosen Straßen zu kommen, ohne von einem Polizisten angehalten zu werden, den der von Kugeln durchsiebte Van mißtrauisch machte. Außerdem würde er ganz sicher Sumas bewaffneten Wachen in die Hände laufen, die bestimmt jede größere Straße, die in Richtung Stadt führte, blockierten. Er überlegte kurz, ob er bis zum getarnten Gasthaus des MAIT-Teams fahren könnte, doch Asakusa lag ganz im Nordosten Tokios und die Stadt Edo weit davon entfernt im Westen.
    Er blickte durch die zerschmetterte Windschutzscheibe zum Himmel empor. Die niedrigen Wolken würden eine Jagd aus der Luft mit Hubschraubern vereiteln. Das war ein Vorteil.
    Hanamura beschloß, sich auf den Vierradantrieb des zerbeulten Murmoto zu verlassen, um querfeldein und über Nebenstraßen zu fahren, den Wagen dann stehenzulassen und wenn möglich ein Auto zu stehlen.
    Hanamura fuhr weiter durch den Regen, umfuhr Bäche und Reisfelder und hielt dabei auf die Stadt zu, deren Lichterglanz sich blaß am bewölkten Himmel abzeichnete. Je näher er der Metropole kam, desto dichter besiedelt war die Gegend. Das offene Land endete beinahe abrupt, und die kleinen Landstraßen verbreiterten sich zu belebten Schnellstraßen und Autobahnen.
    Der Murmoto gab langsam den Geist auf. Der Kühler war bei dem Aufprall gegen die Absperrung beschädigt worden, und Wasserdampf drang in immer dichteren Wolken unter der Motorhaube hervor.
    Er warf einen Blick auf das Armaturenbrett. Die Nadel der Wassertemperaturanzeige bewegte sich zitternd auf den roten Bereich zu. Es war an der Zeit, einen anderen Wagen aufzutreiben.
    Dann wurde er vom Blutverlust ohnmächtig und brach über dem Lenkrad zusammen.
    Der Murmoto kam von der Straße ab und rammte mehrere geparkte Wagen, bevor er die dünne Holzwand eines Hauses durchbrach. Der Ruck brachte ihn wieder zu Bewußtsein, und dumpf sah er sich auf einem kleinen Hof um, den der Murmoto verwüstet hatte. Er war froh, daß die Bewohner nicht zu Hause waren und daß er offenbar die Wohnräume verfehlt hatte.
    Ein Scheinwerfer funktionierte noch und tauchte ein Tor auf der Hinterseite des Hofes in helles Licht.
    Hanamura stolperte durch das Tor und hatte gerade die Allee hinter dem Haus erreicht, als hinter ihm die Schreie aufgeschreckter Nachbarn ertönten. Zehn Minuten später, nachdem er stolpernd einen kleinen Park durchquert hatte, fiel er erschöpft zu Boden und versteckte sich in einem sumpfigen Graben.
    Hier blieb er liegen und lauschte dem Klang der Sirenen, die auf seinen kaputten Van zurasten.
    Einmal, als er sich stark genug fühlte, wollte er weiter in eines der Wohngebiete Tokios vordringen, doch dann sah er ein Fahrzeug des Sicherheitsdienstes langsam die Straße auf- und abfahren und Suchscheinwerfer auf den Park und die ihn umgebenden, engen Straßen richten. Erneut verlor er das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, wurde ihm endgültig bewußt, daß er zu schwach war, einen Wagen zu stehlen und weiterzufahren.
    Langsam, steif und mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen überquerte er schwankend die Straße und näherte sich dem Mann, der am Motor seines Lastwagens arbeitete.
    »Könnten Sie mir bitte helfen?« bat Hanamura schwach.
    Der Mann wandte sich um und starrte den verletzten Fremden, der so plötzlich vor ihm aufgetaucht war, dümmlich an. »Sie sind verletzt«, stellte er fest. »Sie bluten.«
    »Ich hatte einen Unfall weiter oben auf der Straße und brauche Hilfe.«
    Der Mann schlang einen Arm um Hanamuras Hüfte. »Ich bringe Sie ins Haus, und meine Frau kann sich um Sie kümmern, während ich einen Krankenwagen rufe.«
    Hanamura machte sich los. »Bitte machen Sie sich keine Mühe. Mir geht’s schon besser.«
    »Dann sollten Sie sich direkt in ein Krankenhaus begeben«, empfahl der Mann ernst. »Ich werde Sie fahren.«
    »Nein, bitte«, wich Hanamura aus. »Aber ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie für mich ein Paket in die amerikanische Botschaft bringen würden. Es ist äußerst dringend. Ich bin Kurier und war auf dem Weg von der Stadt Edo zur Botschaft, als mein Wagen ins Schleudern geriet und von der Straße abkam.«
    Der Mann sah verwirrt zu, wie Hanamura etwas in Englisch auf der Rückseite des Briefumschlags notierte und ihm diesen dann reichte. »Sie wollen, daß ich dies hier

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