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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dann wieder geradeaus.
    »Wie denn?«
    »Indem ich von diesem verdammten Highway runterkomme, auf dem wir ein perfektes Ziel abgeben, und dann auf der Landstraße jede Kurve nehmen, die ich kriegen kann, bis wir in eine Stadt kommen.«
    »Da kommt die Abfahrt nach Phelps Point«, sagte Sandecker und linste übers Armaturenbrett.
    Pitt warf noch einen schnellen Blick in den Rückspiegel. Er sah jetzt, daß die Lieferwagen als Krankenwagen mit blau und rot aufleuchtenden Lampen getarnt waren. Die Sirenen schwiegen allerdings, während die Fahrer nebeneinander auf den drei Spuren des Beltways dahinfuhren, um ihre Feuerkraft zu verstärken.
    Pitt konnte die Männer in Schwarz erkennen, die mit Automatikwaffen von den Seitenfenstern aus auf ihn zielten.
    Wer den Anschlag auch geplant hatte, er hatte alles bedacht.
    Zwölf bis an die Zähne Bewaffnete gegen drei Männer, von denen allenfalls einer ein Schweizer Armeemesser bei sich trug.
    Doch Pitt hatte eine Idee, wie man dieses Mißverhältnis ein wenig ausgleichen konnte. Bis zur Abfahrt nach Phelps Point waren es noch zweihundert Meter. Zeit blieb ihnen nicht mehr.
    Die nächste konzentrierte Salve würde sie von der Straße fegen.
    Ohne auf die Bremse zu treten und damit die Verfolger durch rot aufblitzende Bremslichter auf seine Absicht aufmerksam zu machen, stellte er den Jeep plötzlich quer, schoß über zwei Fahrbahnen und donnerte über die Böschung. Das Timing war perfekt. Ein Kugelhagel verfehlte den großen Jeep nur knapp, als er über das Gras der Böschung polterte und durch einen schmalen Graben fuhr, in dem das Wasser einen halben Meter hoch stand.
    Dann flog der Jeep über den gegenüberliegenden Rand des Grabens, alle vier Räder in der Luft, und landete mit quietschenden Reifen auf einer Parallelstraße, die neben dem Beltway herführte.
    Die Verfolger stiegen in die Bremsen und kamen schleudernd zum Stehen, doch sie hatten Zeit verloren. Pitt fuhr, als gälte es, ein Straßenrennen zu gewinnen. Doch anders als ein Rennfahrer hatte er keinen Helm mit Visier. Die kalte Morgenluft pfiff ihm um das Gesicht, und er mußte den Kopf wenden und blinzeln, um im eiskalten Fahrtwind überhaupt etwas erkennen zu können.
    Sie schossen durch eine lange, von Eichen begrenzte Straße, bevor sie ein Wohngebiet erreichten. Pitt bog ein paarmal scharf ab, beim ersten Block links, dann wieder links und dann nach rechts. Den Fahrern der Lieferwagen war so etwas nichts Neues.
    Sie teilten sich auf und versuchten ihn an den Straßenkreuzungen abzufangen, doch er schaffte es jedesmal, um Haaresbreite an ihnen vorbeizuflitzen.
    Da es sich um ein Wohngebiet handelte, hatten die Verfolger das Feuer eingestellt, doch sie zogen das Netz immer enger und sperrten die Straßen, auf denen er entkommen konnte. Einmal konnte Pitt abbiegen, bevor sie in Sichtweite waren; er schaltete das Licht aus und raste durch die Dunkelheit.
    Unglücklicherweise verrieten ihn die Straßenlaternen. Er probierte jeden Trick aus, den er kannte; gewann hier ein paar Meter, da ein paar Sekunden, doch er wußte, daß es unmöglich war, die zu allem entschlossenen Verfolger endgültig abzuhängen.
    Pitt umkreiste den Häuserblock und schoß mit dem Jeep auf der Hauptstraße in die Stadt. Eine Tankstelle, ein Kino, ein paar kleine Geschäfte flitzten vorbei. »Achtet auf einen Eisenwarenladen«, überschrie er das Kreischen der Reifen.
    »Worauf?«
    »Auf ein Eisenwarengeschäft. Irgendwo muß doch eins sein.«
    »Oscar Brown’s Hardware Emporium«, rief Giordino. »Ich hab’ das Schild gesehen, kurz nachdem wir vom Beltway gesegelt sind.«
    »Egal, was Sie im Sinn haben«, sagte der Admiral ruhig, »besser, Sie beeilen sich. Gerade ist die rote Lampe der Tankanzeige aufgeflackert.«
    Pitt warf einen Blick aufs Armaturenbrett. »Die müssen den Tank getroffen haben.«
    »Oscar’s Emporium kommt gleich auf der rechten Straßenseite«, rief Giordino und deutete durch die kaputte Windschutzscheibe.
    »Haben Sie eine Taschenlampe?« fragte Pitt Sandecker kurzangebunden.
    »Im Handschuhfach.«
    »Holen Sie sie raus.«
    Pitt sah ein letztes Mal in den Rückspiegel. Der erste Wagen schlitterte gerade zwei Häuserblocks hinter ihnen um die Kurve.
    Pitt steuerte den Jeep gegen den Rinnstein auf der linken Straßenseite und riß dann das Steuer nach rechts.
    Sandecker fuhr erschrocken zusammen. Giordino krächzte: »O Gott, nein!«
    Der Jeep rutschte einen Augenblick seitwärts, dann faßte der Vierradantrieb,

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