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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bombe entwickelt, die die Stöße eines Autos, das mit hoher Geschwindigkeit über schlechte Straßen gefahren wurde, aushaken konnte. Doch er wollte kein Risiko eingehen, ganz besonders deshalb nicht, weil die Ursache der Explosion auf der
Divine Star
immer noch ungeklärt war.
    Weatherhill schob alle Befürchtungen beiseite und machte sich daran, die Halteklammern vom Kompressor zu lösen. Wie er vermutet hatte, waren die Elektrokabel, die zu den Verdunstungsspiralen führten und als Antenne dienten, in einem Schlauch verborgen. Die Elektronik war genauso, wie auch er sie entworfen hätte. Vorsichtig löste er die Verbindungsstecker und steckte sie sofort auf den nachgebauten Kompressor, ohne den Stromkreis zu unterbrechen. Er konnte sich jetzt Zeit nehmen, die Montageschrauben zwischen Kompressor und Karosserie zu lösen.
    »Bombe sicher aus dem Wagen entfernt«, gab er durch.
    »Nehme nun den Austausch vor.«
    Nach weiteren sechs Minuten saß der nachgebaute Kompressor an Ort und Stelle und war angeschlossen.
    »Ich komme jetzt raus.«
    »Bin bereit, Sie zurückzuziehen«, antwortete Stacy.
    Weatherhill ging zurück zur Ventilatoröffnung und legte seine Ausrüstung wieder an. Plötzlich fiel ihm etwas auf, das ihm in der Dunkelheit des Gewölbes fast entgangen wäre.
    Irgend etwas saß auf dem Fahrersitz.
    Er ließ den Schein der Lampe durch das Gewölbe wandern.
    Jetzt erkannte er, daß in jedem Wagen eine Art Mechanismus hinter dem Steuerrad saß. Das Gewölbe war kühl, doch Weatherhill hatte das Gefühl, in einer Sauna zu sein. Unter seinem Nylonanzug war er schweißgebadet. Die Taschenlampe immer noch in einer Hand, wischte er sich mit einem Ärmel über das Gesicht und ging dann in die Knie, bis sich sein Kopf auf der Fahrerseite in Höhe des Fensterrahmens des Wagens befand, an dem er gerade gearbeitet hatte.
    Es wäre lächerlich gewesen, das Ding hinter dem Steuer einen mechanischen Fahrer zu nennen. Noch abwegiger schien es, es als Roboter zu bezeichnen, doch genau das war es. Den Kopf bildete eine Art computergestütztes visuelles System, das auf einer metallenen Wirbelsäule saß, der Brustkorb war ein Kasten voller Elektronik. Klauenartige, stählerne Hände mit drei Fingern hielten das Steuerrad. Arme und Beine entsprachen, was die Maße anging, genau denen eines Menschen, doch hier hörte auch schon jede Ähnlichkeit auf.
    Weatherhill nahm sich einige Minuten Zeit, betrachtete den Roboterfahrer genau und prägte sich die Konstruktionsmerkmale ein.
    »Bitte melden Sie sich«, forderte Stacy, die wegen der Verzögerung der Rückkehr langsam Angst bekam.
    »Ich habe etwas Interessantes gefunden«, erwiderte er. »Ein neues Spielzeug.«
    »Besser, Sie beeilen sich.«
    Er war froh, diesen Ort verlassen zu können. Die Roboter, die schweigend in der Dunkelheit saßen und auf das Kommando warteten, die Wagen zu ihren vorbestimmten Zielen zu lenken, erweckten allmählich den Eindruck von Skeletten. Er hakte die Seile an seinem Gürtel fest, legte sich auf den kalten Fußboden und schob die Beine an der Wand hoch, bis der Rücken die Wand berührte.
    »Ziehen.«
    Stacy stemmte ein Bein gegen das Rohr und zog an dem Seil, das durch die Rollen des Flaschenzugs am ›Stachelschwein‹ lief.
    Am anderen Ende erreichten Weatherhills Füße den Ventilationsschacht, und er verschwand darin, wie er herausgekommen war, auf dem Rücken, mit dem kleinen Unterschied, daß er diesmal in seinen über den Kopf gestreckten Händen einen Kompressor hielt, der eine Atombombe beherbergte.
    Sobald sein ganzer Körper im Schacht war, meldete er sich über Funk. »Okay. Halt. Ich entferne das ›Stachelschwein‹ und montiere das Ventilationsgitter wieder. Wäre schlecht, einen Hinweis auf unseren Besuch zurückzulassen.«
    Langsam hob er das ›Stachelschwein‹ an und ließ die Sicherungsstäbe ausfahren, so daß sie sich wieder in die Wände des Schachts gruben, immer darauf bedacht, den Kompressor nicht zu berühren.
    Dann zog er das Gitter an dem dünnen Seil nach oben und schraubte es schnell wieder fest. Erst jetzt gönnte er sich eine Verschnaufpause und entspannte sich. Er konnte nur ruhig daliegen, sich von Stacy, die die ganze Arbeit tun mußte, durch den Schacht ziehen lassen, die Bombe anstarren und sich Gedanken über seine Lebenserwartung machen.
    »Ich seh’ schon Ihre Füße«, sagte Stacy endlich. Ihre Armmuskeln wurden langsam gefühllos, und ihr Herz schlug heftig vor Anstrengung. Als er den engen

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