Die Ajima-Verschwörung
wollen, weil Sie vollkommen irrational handeln, dann gibt es kaum noch etwas zu sagen.«
»Sie waren es doch, der etwas sagen wollte, sonst hätten Sie wohl kaum den Kontakt zu mir gesucht.«
Tsuboi schwieg und fuhr dann fort: »Ich möchte Ihnen verschiedene Angebote auf den Tisch legen.«
»Ich höre.«
»Sie brechen die Suche nach den Wagen ab. Wenn noch ein einziger ausgeschaltet wird, wird das Signal gegeben, das die übrigen explodieren läßt. Da Sie damals eine derartige Waffe gegen mein Volk eingesetzt haben, versichere ich Ihnen, daß ich nicht zögern werde, die verbliebenen Bomben in Wohngebieten zu zünden.«
Der Präsident kämpfte gewaltsam gegen die in ihm aufsteigende Wut an. »Dann stehen wir vor einem Patt. Sie töten ein paar Millionen Amerikaner, und wir vernichten Ihr ganzes Volk.«
»Nein, das werden Sie nicht. Ein solch kaltblütiges Abschlachten wird die Große, Weiße, Christliche Amerikanische Nation nicht zulassen.«
»Wir sind weder alle weiß noch Christen.«
»Die Minoritäten, die Ihre Kultur untergraben, werden Ihren Standpunkt niemals unterstützen.«
»Es handelt sich trotzdem um Amerikaner.«
»Egal, mein Volk ist entschlossen und bereit, für das neue Reich zu sterben.«
»Das ist eine verdammte Lüge«, schoß der Präsident zurück.
»Bis jetzt haben Sie, Suma und die übrigen Mitglieder Ihrer Gangsterbande heimlich operiert. Das japanische Volk hat keine Ahnung, daß Sie sein Leben aufs Spiel setzen, um die wirtschaftliche Vorherrschaft zu erringen. Die Japaner werden die Vernichtung ihres Landes nicht für eine Sache riskieren, die auf der Gier von ein paar Kriminellen beruht. Sie sprechen weder für das Volk, noch für die Regierung.«
Über Tsubois Miene huschte der Anflug eines Lächelns, und der Präsident wußte, daß er in die Falle getappt war. »Sie können beiden Ländern diese fürchterliche Vernichtung ersparen, indem Sie einfach meine Angebote akzeptieren.«
»Sie meinen Forderungen.«
»Wie Sie wünschen.«
»Dann schießen Sie mal los«, erwiderte der Präsident, dessen Stimme jetzt leicht angestrengt klang. Er hatte seinen Vorteil verspielt und machte sich Vorwürfe.
»Eine Verstaatlichung oder eine Übernahme von Unternehmen in japanischem Besitz wird es nicht geben. Auch wird man unseren projektierten Unternehmen oder den geplanten Firmenübernahmen keine juristischen Steine in den Weg legen.«
»Das ist keine große Sache. Eine Verstaatlichung hat nie im Interesse der Vereinigten Staaten gelegen. Kein Parlament hat in unserer über zweihundert Jahre alten Geschichte je einen solchen verfassungswidrigen Gesetzesentwurf diskutiert. Und was den zweiten Punkt angeht, so wurde keiner japanischen Firma von Gesetzes wegen verboten, Land oder Unternehmen in den Vereinigten Staaten zu erwerben.«
»Bei der Einreise in die Vereinigten Staaten wird von japanischen Bürgern nicht länger die Vorlage eines Visums verlangt.«
»In dieser Angelegenheit werden Sie sich mit dem Kongreß auseinandersetzen müssen.«
Tsuboi fuhr in kaltem Ton fort: »Keinerlei Handelsschranken oder höhere Zölle auf japanische Produkte.«
»Und umgekehrt?«
»Nicht verhandelbar«, sagte Tsuboi, der offenbar auf diese Frage vorbereitet war. »Es gibt triftige Gründe, weshalb viele von Ihren Produkten in Japan nicht willkommen sind.«
»Machen Sie weiter«, forderte der Präsident ihn auf.
»Der Staat Hawaii wird japanisches Hoheitsgebiet.«
Der Präsident war vor diesem abwegigen Ansinnen schon gewarnt worden. »Die Leute auf der Insel sind schon stocksauer über das, was ihr mit den Immobilienpreisen gemacht habt. Ich bezweifle, daß sie die Stars and Stripes mit der aufgehenden Sonne vertauschen möchten.«
»Gleichfalls der Staat Kalifornien.«
»Unmöglich und lächerlich sind die ersten Worte, die mir dazu einfallen«, erklärte der Präsident sarkastisch. »Ist das etwa schon alles? Fahren Sie fort?«
»Da es unser Geld ist, das Ihr Schatzamt füllt, erwarten wir, in Ihrer Regierung repräsentiert zu werden. Dazu zählen ein Sitz in Ihrem Kabinett und Leute von uns in hohen Positionen im Innen-, Finanz- und Wirtschaftsministerium.«
»Wer wählt denn die Leute Ihrer Seite aus? Yoshishu und Sie oder die Regierung?«
»Mr. Yoshishu und ich.«
Der Präsident war erschüttert. Es war, als lade man Vertreter des Organisierten Verbrechens ein, sich in der Regierung auf höchster Ebene zu beteiligen. »Ihre Wünsche sind absolut indiskutabel, Mr. Tsuboi. Das
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