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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Auslösekabel und lassen Sie die Bombe fallen. ›Mother’s Breath‹ gehört zum Typ der Implosionsbomben und kann einen harten Aufprall vertragen.«
    Pitt starrte das fürchterliche Monster an, das nur ein paar Meter entfernt von ihm baumelte, und alles, was er sah, war ein explodierender Feuerball, eine Aufnahme, die in Dokumentarfilmen andauernd wiederholt wurde.
    »Sind Sie noch da?« fragte Sandecker mit hörbarer Nervosität in der Stimme.
    »Entspricht das den Tatsachen, oder handelt es sich lediglich um ein Gerücht?« meldete Pitt sich wieder.
    »Eine erwiesene Tatsache.«
    Pitt holte tief Atem, stieß ihn aus und schloß die Augen. Dann gab er der Trennscheibe den Befehl, das Auslösekabel zu durchschneiden. Nach fast fünfzig Jahren im Meer, halb verrostet, gaben die Stahlfasern schnell nach, und die große Bombe knallte auf die geschlossenen Klappen des Bombenschachts. Die einzige Explosion kam vo n dem Schlick, der eingedrungen war und sich dort gesammelt hatte.
    Eine fürchterliche, einsame Minute lang saß Pitt völlig erstarrt da und fühlte die Stille beinahe körperlich, während er daraufwartete, daß der Schlick verschwand und die Bombe wieder auftauchte.
    »Ich habe keine Explosion gehört«, bemerkte Sandecker mit geradezu unverschämter Ruhe.
    »Das werden Sie, Admiral«, murmelte Pitt, der sich langsam wieder in den Griff bekam und klare Gedanken fassen konnte.
    »Das werden Sie.«
69
    Die Hoffnung sank und stieg abwechselnd. Sie hatten nur noch zwei Stunden Zeit, und
Big Ben
holperte, mit ›Mother’s Breath‹ sicher in den Greifsystemen beider künstlicher Arme, über den Meeresboden. Wie in den letzten Minuten eines Spiels mit Ungewissem Ausgang stieg die Spannung in der C-5 Galaxy und im Weißen Haus stetig an und wurde um so unerträglicher, je mehr sich die Operation ihrem Höhepunkt näherte.
    »Er liegt acht Minuten vor dem Zeitplan«, sagte Giordino leise, »und es sieht alles soweit gut aus.«
    »Wie einer, der auf einsamer Straße schreitet voll Angst und Grauen dahin«, zitierte Sandecker abwesend.
    Giordino blickte auf. »Was war das denn, Admiral?«
    »Coleridge.« Sandecker lächelte entschuldigend. »›The Ancient Mariner‹. Ich habe an Pitt da unten gedacht, allein in der Tiefe, auf seinen Schultern die Last von Millionen Menschenleben und nur Zentimeter vom Tod in den Flammen getrennt.«
    »Ich hätte bei ihm sein müssen«, meinte Giordino bitter.
    »Uns allen ist klar, daß Sie
ihn
eingeschlossen hätten, wenn Ihnen der Gedanke zuerst gekommen wäre.«
    »Stimmt.« Giordino zuckte die Achseln. »Aber das war nicht der Fall. Und jetzt blickt er dem Tod ins Auge, während ich hier sitze und Däumchen drehe.«
    Sandecker warf einen Blick auf die Karte und die rote Linie, die Pitts Kurs über den Meeresboden zur B-29 und von da aus zu der Stelle, an der die Bombe explodieren sollte, bezeichnete.
    »Er wird’s schaffen und überleben«, murmelte er. »Dirk ist nicht so leicht umzubringen.«
    Mauji Koyoma, Sumas technischer Experte in Verteidigungsfragen, stand vor einem Radarbildschirm und machte Yoshishu, Tsuboi und Takeda Kurojima, die um ihn herumstanden, auf ein Ziel aufmerksam.
    »Eine sehr große amerikanische Transportmaschine der Air Force«, erklärte er. »Die Computervergrößerung zeigt, daß es sich um ein Flugzeug vom Typ C-5 Galaxy handelt, die über weite Strecken eine extrem schwere Last transportieren kann.«
    »Sie sagen, das Flugzeug verhält sich höchst eigenartig?«
    fragte Yoshishu.
    Koyoma nickte. »Es näherte sich aus Südosten, mit Kurs auf die Basis der amerikanischen Air Force in Shimodate. Das Flugzeug benutzte einen militärischen Luftkorridor, der siebzig bis hundert Kilometer entfernt an unserer Insel vorbeiführt.
    Während wir die Maschine verfolgten, bemerkten wir einen Gegenstand, der sich von ihr löste und ins Meer fiel.«
    »Er wurde vom Flugzeug abgeworfen?«
    »Ja.«
    »Können Sie ihn identifizieren?« fragte Tsuboi.
    Koyoma schüttelte den Kopf. »Alles, was ich sagen kann, ist, daß er langsam zu fallen schien; als hinge er an einem Fallschirm.«
    »Vielleicht ein Unterwasser-Sensorsystem?« überlegte Kurojima, der Direktor des Drachenzentrums.
    »Möglich, obwohl er für einen Geräusch-Sensor reichlich groß schien.«
    »Sehr eigenartig«, meinte Yoshishu.
    »Seitdem«, fuhr Koyoma fort, »ist das Flugzeug in der Gegend geblieben und kreist über dem Gebiet.«
    Tsuboi sah ihn an. »Wie lange schon?«
    »Fast vier

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