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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sein, die unendliche Dunkelheit, das bizarre Meeresleben um sie herum – dies alles war wie ein schrecklicher Alptraum.
    Pitt hatte
Big John
direkt in der Mitte des Unterwasserberges geparkt und den Computer anschließend darauf programmiert, das Leck im Motorraum zu überwachen. Erschöpft sah er zu, wie die Ziffern anzeigten, daß der Wasserspiegel sich bis auf wenige Zentimeter dem Generator genähert hatte.
    Obwohl durch die Fahrt bergauf, in eine geringere Tiefe, der Wasserdruck beträchtlich gesunken war, hatte sich das Leck vergrößert, und Pitt konnte nichts weiter tun, als etwas Luft abzulassen, um den infolge des hereindringenden Wassers gestiegenen Druck auszugleichen.
    Plunkett streckte den Arm aus und tippte Pitt mit seiner großen Faust gegen die Schulter. »Starke Leistung, Mr. Pitt. Sie haben uns aus dem Abgrund fast bis in Sichtweite der Wasseroberfläche gebracht.«
    »Das langt aber nicht«, murmelte Pitt. »Uns fehlt die entscheidende Trumpfkarte.«
    »Wie hatten Sie es sich eigentlich vorgestellt, uns ohne geeignete Schleuse und Rettungskapsel zur Oberfläche zu bringen?«
    »Meine ursprüngliche Idee war, nach Hause zu schwimmen.«
    Plunkett hob eine Augenbraue. »Ich hoffe doch nicht, daß Sie von uns erwartet hatten, so lange den Atem anzuhalten?«
    »Nein.«
    »Gut«, stelle Plunkett befriedigt fest. »Was mich angeht, wäre ich erstickt, bevor ich noch dreißig Meter aufgestiegen wäre.«
    Er zögerte und sah Pitt neugierig an. »Schwimmen, das kann doch nicht Ihr Ernst gewesen sein?«
    »Eine verrückte Hoffnung, aus der Verzweiflung geboren«, erwiderte Pitt philosophisch. »Natürlich ist mir bewußt, daß unsere Körper den extremen Druck und die Dekompression nie hätten aushalten können.«
    »Sie sagten, das war Ihre ursprüngliche Idee. Haben Sie denn noch eine andere – vielleicht, dieses Monstrum nach oben treiben zu lassen?«
    »So ähnlich.«
    »Sie müssen schon eine sehr lebhafte Phantasie haben – das Vehikel wiegt immerhin fünfzehn Tonnen.«
    »Es hängt alles von Al Giordino ab«, erwiderte Pitt nachdenklich. »Wenn er meine Gedanken gelesen hat, dann kommt er mit einem Tauchboot herunter, das mit –«
    »Aber er hat Sie im Stich gelassen«, sagte Plunkett und deutete mit weitausholender Bewegung seines Arms auf die Leere des Meeres.
    »Dafür muß es einen verdammt guten Grund geben.«
    »Niemand wird kommen, Mr. Pitt. Das wissen Sie so gut wie ich. Nicht in den nächsten Stunden, Tagen oder überhaupt. Sie haben auf ein Wunder gesetzt und verloren. Wenn die wirklich eine Suchaktion starten, dann wird das bei den Überresten Ihrer Schürfanlage sein, nicht hier.«
    Pitt antwortete nicht, sondern spähte hinaus ins Meer. Die Scheinwerfer ihres Fahrzeugs hatten einen Schwarm Fische angelockt. Silberne Fische mit dicken Köpfen, flachen Seiten und schlanken Schwänzen, die schnelle, wedelnde Bewegungen machten, wobei man die helleren Organe unten in ihren Körper liegen sehen konnte. Ihre Augen waren überproportional groß und stachen aus aufgestülpten Wölbungen hervor. Pitt sah zu, wie sie graziös in langsamen Spiralen um den breiten Bug von
Big John
schwammen.
    Auf einmal beugte er sich vor, als horche er auf etwas, dann ließ er sich wieder nach hinten sinken.
    »Ich hatte den Eindruck, ich hätte was gehört.«
    »Ein Wunder, daß wir bei der plärrenden Musik überhaupt noch etwas hören können«, brummte Plunkett. »Mein Trommelfell dürfte eigentlich schon gar nicht mehr funktionieren.«
    »Erinnern Sie mich dran, daß ich Ihnen gelegentlich eine Beileidskarte schicke«, sagte Pitt. »Oder wäre es Ihnen lieber, wir gäben auf, fluteten die Kabine, und Schluß mit allem?«
    Plötzlich erstarrte er, die Augen auf die Fische gerichtet. Ein großer Schatten kroch über ihnen dahin, und Licht schoß über sie hinweg, dann waren sie wieder in Dunkelheit getaucht.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Plunkett.
    »Wir haben Gesellschaft«, erklärte Pitt mit einem ›Hab’ ich’s nicht gesagt‹-Grinsen. Er drehte sich auf seinem Sitz um, neigte den Kopf zur Seite und spähte durch das obere Sichtfenster.
    Eines der Tauchboote der NUMA-Schürfstation hing bewegunglos, leicht nach hinten versetzt, über ihnen. Giordino grinste breit. Neben ihm saß Admiral Sandecker gutgelaunt hinter dem großen Bullauge und winkte.
    Das war der Moment, den Pitt sich herbeigesehnt hatte, um den er im stillen gebetet hatte; und Plunketts stürmische Umarmung verriet ihm, daß er diesen

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