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Die Akademie der Lüste (German Edition)

Die Akademie der Lüste (German Edition)

Titel: Die Akademie der Lüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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einem Krachen auf dem Kies des Weges auf, so dass der hochspritzte und einige der Steinchen Eileen trafen. Sie biss die Zähne zusammen und umrundete den Ast, rannte nun, um ihr Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
    Endlich erreichte sie Morgans Hütte. Sie klopfte heftig gegen die Tür, und kurz darauf wurde ihr geöffnet. Morgan sah sie entgeistert an und zog sie mit einem Ruck in die Hütte. Die Tür schlug hinter ihr mit einem Krachen zu.
    »Bist du wahnsinnig?«, fuhr er sie an. »Hast du die Warnung nicht gehört?! Ein Taifun ist im Anmarsch; es ist lebensgefährlich, dann noch draußen rumzuspazieren!«
    Eileen wischte sich den Regen aus dem Gesicht. »Du musst mir sagen, wo du Michael hingeschickt hast und wo Jaine und Lorna sind. Bei diesem Wetter sind sie in Gefahr!«
    Morgan verschwand kurz und kam mit einem Handtuch zurück. Er zog Eileen die Jacke aus. »Zieh das aus und trockne dich ab, sonst holst du dir noch den Tod.«
    »Ich will wissen, wo Michael und Jaine sind!«, beharrte Eileen.
    Morgan presste die Lippen aufeinander. »Ich habe dem Verlobten deiner Freundin gesagt, wo sich die Insel befindet. Er ist mit dem gleichen Wasserflugzeug hingeflogen, mit dem er auch hergekommen ist.«
    »Und was soll das heißen?«, entfuhr es Eileen, bis sie es verstand. Es gab offenbar nur ein hauseigenes Wasserflugzeug – und mit dem waren Jaine und Lorna zur Insel gekommen.
    »Was ist mit dem Helikopter?«, wollte sie wissen.
    Morgan schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster zum nachtschwarzen Himmel. »Niemand fliegt freiwillig bei diesem Wetter. Auch Lorna nicht. Sie ist klug genug, um zu wissen, dass es für sie sicherer ist, sich irgendwo auf der Insel Schutz zu suchen.«
    Die Worte klangen zuversichtlich, aber Morgans Stimme nicht. Er machte sich ebenso große Sorgen um Lorna, wie Eileen um Jaine und Michael. Und so wie sie war er hilflos und konnte nichts tun, um dem geliebten Menschen zu helfen.
    Eileen trat auf ihn zu und lehnte die Stirn gegen seinen Rücken. »Sie sind zu dritt – sie werden sich bestimmt schützen können«, sagte sie leise.
    Überrascht sah Morgan über seine Schulter. Eileen bemühte sich aufmunternd zu lächeln. »Vielleicht haben wir Glück, und der Taifun zieht schnell weiter.«
    So etwas wie Hoffnung glomm in seinen Augen auf, und er nickte. »Ja, es wäre nicht das erste Mal, dass ein Sturm die Inseln nur streift und direkt weiter aufs Meer hinauszieht.«
    Es war schrecklich und doch zugleich tröstlich zu wissen, dass jemand ihre Sorgen teilte. Und dass sie beide wussten, wie hilflos sie wirklich waren. Alles, was ihnen blieb, war abzuwarten. Eileen seufzte und merkte erst jetzt, dass sie zitterte.
    Morgan blieb das nicht verborgen. Er runzelte die Stirn. »Ich sagte doch, zieh dich aus und trockne dich ab«, schalt er sie sanft und hielt ihr wieder das Handtuch hin.
    Eileen sah zum Fenster, wo das Prasseln des Regens nun so stark geworden war, dass sie fürchtete, die Scheibe würde bersten.
    Sie griff rasch nach dem Handtuch und wandte Morgan den Rücken zu. Die Seide der Bluse war sicherlich ruiniert, aber dennoch war Eileen froh, den klebenden Stoff los zu sein. Sie begann sich abzutrocknen und spürte kurz darauf ein zweites Paar Hände, die ihr mit einem weichen Frotteetuch über den Rücken strichen. Die Bewegungen waren bestimmt und gleichzeitig zärtlich und setzten Eileens Welt in Flammen.
    Ihre eigenen Bewegungen erlahmten bald und sie senkte den Blick. Eine solche Sehnsucht danach, einen anderen Menschen zu berühren, hatte sie noch nie gespürt. Es war Lust, gepaart mit einem Bedürfnis nach Nähe; eine solch quälende Mischung, dass Eileen glaubte, wahnsinnig zu werden. Nicht einmal ihr Exmann hatte das in ihr ausgelöst – alles, was sie bei ihm empfunden hatte, war körperliche Gier gewesen. Doch jetzt war es mehr.
    Sie hielt sich das Handtuch vor die nackten Brüste. »Ich muss gehen«, flüsterte sie.
    Morgan trat näher an sie heran; seine Brust, noch unter einem weichen Shirt verborgen, drückte sich gegen ihren bloßen Rücken. »Du kannst nirgendwohin. Draußen wütet der Taifun. Bleib hier.«
    Eileen biss die Zähne zusammen und versuchte ihr eigenes Verlangen niederzukämpfen, was sich aber als vergeblich herausstellte, als Morgans Lippen ihre Schulter streiften. »Und dann?«, flüsterte sie. »Was soll dann passieren?«
    Seine Arme legten sich um ihren Bauch, und er zog sie ganz an sich.
    »Bleib einfach«, bat er leise. »Es muss kein Dann

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