Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
Vom Netzwerk:
dergleichen mit ihr geschehen war. Doch Berenice war entsetzt und es lief ihr kalt den Rücken hinunter.
    »Ich versteh das nicht. Ich ...« Sie brach ab und überlegte. Doktor Terranto gab ihr die Zeit. Als sich das junge Mädchen wieder gefasst hatte, bat es: »Erzählen Sie es mir bitte genauer!«
    Doktor Terranto spitzte kurz den Mund, nickte und setzte sie zu ihr. Sie holte eine kleine Schachtel vom Regal neben sich und suchte dort ein paar Pflaster heraus, die sie Berenice auf den Arm klebte »Soweit wir das untersuchen konnten, haben Wissenschaftler der Firma versucht, die Gehirnwellen von Nachtlingen den Gehirnwellen von »normalen« Menschen anzupassen. Das hat allerdings dazu geführt, dass diese armen Seelen sich entweder völlig in ihrer tierischen Identität verloren haben oder aber unfähig wurden, sich nachts verwandeln zu können und deswegen wahnsinnig wurden.«
    Berenice konnte sich daran erinnern, dass man etwas mit ihr probiert hatte. Aber es hatte keine Wirkung auf sie gehabt. Was aber genau passiert war, hatte ihr niemand erklärt. Wie meist. »Dann hatte ich wohl wirklich Glück«, schloss sie. »Was ist das jetzt, was Sie mit mir machen? Darf ich das fragen?«
    »Sicher doch. Bei uns darfst du alles fragen.«
    »Und was ist das jetzt für ein Pflaster?«
    »Ein antibakterielles und antivirulentes. Falls du irgendwelche Erreger im Labor mitbekommen hast, werden sie abgetötet.«
    »Oh!« Berenice brach fast der Schweiß aus. Was stellte die Firma nur mit Nachtlingen an, dass der Ordo davon ausging, etwas mit ihnen unternehmen zu müssen, was sie als das volle Programm bezeichneten?
    »So, nun mach dir aber keine Gedanken mehr!« Doktor Terranto machte ihre Tasche zu. »Das alles liegt jetzt hinter dir.«
    »Ich habe aber trotzdem Angst. Bekomme ich noch mehr Sachen wegen Erregern und so? Außer der Tomographie und dem Röntgen. Was noch?«
    »Ein, zwei Impfungen vielleicht, sonst nichts mehr. Du bist nicht hier, damit wir dich auseinandernehmen. Komm, gehen wir in den Salon zurück.«
    Berenice folgte. Doktor Fearman wurde gerade von Diadree als Kletterbaum genutzt. Er ließ es stoisch über sich ergehen und las gerade in einer Akte. Er sah aber auf, als sie beide zurückkamen.
    »Nun, wie sieht es aus, Frau Kollegin?«, fragte er.
    »Sehr gut«, antwortete Doktor Terranto. »Keine Sender, keine Manipulationen, soweit ich das sagen kann. Von mir aus können wir sie in die Schule verfrachten.«
    »Ein geistig stabiler Nachtling und dann noch ohne irgendwelche Souvenirs?« Fearman sah Berenice an. »Sie hatten sehr viel Glück.«
    Berenice senkte den Kopf. »Hatte ich wirklich«, murmelte sie. Im nächsten Augenblick klebte ihr auch schon wieder Diadree am Bein. »Du kommst mit in die Schule, ja? Dann sehen wir uns jeden Tag!«
    Berenice nickte. »Ja, werde ich wohl. Ich bin ja gesund.« Sie lächelte.
    »Wir können die restlichen Untersuchungen in der Schule machen. Wenn du, Sunday, nichts dagegen hast, könnt ihr gleich zurückfahren. Ich würde ihren Aufenthalt in London so gering wie möglich halten. Sie wird recht wertvoll für die Firma sein«, meinte Doktor Terranto.
    »Machen wir. Danke für Ihre Hilfe, Doctores!«, erklärte Sunday und verteilte spontan Umarmungen. »Wenn ich bedenke, dass wir eigentlich nur zum Einkaufen hier waren, haben wir ja mehr gefunden als gedacht.«
    Berenice musste lachen. Sunday schien nichts wirklich ernst zu nehmen oder besser noch, es so wirken zu lassen.
    »Dann fahrt am besten los. Ich werde mich erkundigen. Ich habe hier in London noch etwas zu erledigen. Hattest du vor, Daniel zu besuchen?« Fearman schloss die Akte von Berenice und reichte sie Doktor Terranto.
    Sundays koboldhaftes Gesicht wirkte plötzlich verschlossen. »Nein. Er ist zu beschäftigt. Ich geh schon mal das Auto holen.« Damit war er aus dem Zimmer.
    Fearman schüttelte den Kopf. Beziehungen waren nicht einfach. Das kannte er aus eigener Erfahrung.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück, Miss Stockwell. Willkommen im Ordo .«
    »Danke, Doktor.« Berenice verabschiedete sich höflich und immer noch etwas eingeschüchtert. In der Gesellschaft von Diadree und Sunday war es vermutlich einfacher.
    Das kleine Mädchen zog sie aus dem Haus, vor dem ein weiterer unscheinbarer Mini mit laufendem Motor stand. Sunday klemmte hinter dem Steuer, eine übergroße Sonnenbrille auf der Nase.
    Er schob sie auf die Nasenspitze und sah die zwei an. »Los, kommt rein, Ladies. Es geht nach Hause.«
    Berenices

Weitere Kostenlose Bücher