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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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die Organisation, die alle dem vorstand, den Ordo Divinatio .
    »Der Verein ist so was wie eine Geheimgesellschaft, obwohl er eigentlich nicht mal geheim ist. Es sind zum Großteil Forscher, die die Begabung der Leute hier untersuchen, um herauszufinden, wie die Kräfte kontrollierbar werden. Und warum einige überhaupt diese Kräfte haben. Mrs. Terranto kann dir da mehr erzählen. Aber wir haben auch Einsatztruppen, sogenannte Tracker , die im Kampf geschult sind. Ein paar von denen haben dich der Gegenseite abgejagt.«
    Daniel schwirrte der Kopf. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl bei all den Informationen. Es wirkte, als würde einer gegen den anderen Krieg führen. Für ihn war dabei nicht so klar, wer hier eigentlich das Recht hatte, sich die Guten zu nennen.
    »Und wer sind genau die von der Gegenseite und warum sind die jetzt die Bösen?«, fragte Daniel. Er wusste, dass er sich mit der Frage eventuell große Probleme einhandelte. Aber er musste es wissen. Wollte er hier bleiben, dann wollte er zu seinen sonstigen Problemen nicht auch noch ins Gefängnis müssen.
    Sunday blieb stehen. »Gute Frage. Vermutlich ist das irgendwo bloß Ansichtssache. Aber der Ordo behauptet, seine Erkenntnisse zum Wohl der Menschen einsetzen zu wollen, und nicht, um Macht zu erlangen wie die Kage no Kiseki . Vermutlich sind am Ende diejenigen die Guten, die gewinnen. So urteilt die Geschichte ja immer. Ich denke lieber nicht darüber nach«, meinte er und wirkte damit weitaus älter, als er war.
    Daniel wollte fragen, ob man es sich so einfach machen konnte. Aber wahrscheinlich war es so. Daniel hatte noch viele Fragen. Was war zum Beispiel ein Ordo ? Und wer waren die Kage no Kiseki ? Was bedeutete es für ihn, wenn er hier blieb? Wie lange würde er hier bleiben?
    Und noch viel mehr Fragen. Aber er war müde. Der Tropf war schon eine ganze Weile leer, die Nadel schmerzte in seinem Arm und er hatte wieder Hunger.
    Sunday entging das nicht. »Gehen wir zur Krankenstation. Mrs. Terranto wartet sicher schon. Okay, ich lasse sie gerne mal warten, aber das musst du ja nicht auch.«
    Daniel stimmte zu, bedeutete die Aussicht doch, dass es ihm danach besser ging. Sunday brachte ihn auf dem kürzesten Weg zurück, soweit das Daniel bestimmen konnte. Er führte ihn die weitläufigen Flure entlang direkt zum Krankenzimmer. Dort wartete tatsächlich schon Mrs. Terranto und obwohl Daniel sie erst kurz kannte, freute er sich, sie zu sehen.
    »Hallo«, grüßte er etwas verlegen. Die Frau lächelte ihn erneut warmherzig an. »Hallo Daniel. Du siehst schon besser aus. Danke, Sunday, dass du dich um ihn gekümmert hast. Du kannst zum Unterricht zurück.«
    Sunday zog die Augenbrauen hoch. »Jetzt noch? Bestimmt nicht!« Und damit drehte er sich auf den Absatz um und stob davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Mrs. Terranto sah ihm kurz nach, seufzte und wandte sich dann wieder Daniel zu. »Ich hoffe, du hast dir einen kleinen Überblick verschaffen können?«, fragte sie. »Sunday ist immer etwas ungestüm, aber ein sehr lieber Junge. Nur, er kann einen ab und an überfordern.«
    Daniel musste ein Grinsen unterdrücken. Er hatte eine recht gute Vorstellung von dem, was Mrs. Terranto so nett umschrieb. »Ja, Sunday hat mich überall herumgeführt«, versicherte er ihr aber. »Was ich nur gern wissen würde: Heißt er eigentlich wirklich so? Ich meine, der Name ist nicht gerade alltäglich. Ich wollte ihn nicht beleidigen, daher habe ich ihn nicht gefragt.«
    Mrs. Terranto deutete Daniel, sich zu setzen. Auf einem Tischchen standen außerdem Tee und Obst, wovon sich Daniel nach einem fragenden Blick einen Apfel nahm. »Nein, Sunday heißt nicht wirklich so. Der Chef unserer Wissenschaftsabteilung, Laurence Renard, nannte ihn so, weil der Junge an einem Sonntag zu uns kam. Dabei ist es geblieben. Sunday kennt seinen richtigen Namen und den seiner Eltern, aber warum er ihn ablehnt, musst du ihn selbst fragen.« Mrs. Terranto lächelte erneut, wirkte aber dabei eindeutig eine Spur trauriger. »Er ist ein bisschen, wie soll ich sagen, seltsam, aber wen er mag, dem ist er ein guter Freund.«
    Daniel konnte dem nicht widersprechen, auch wenn es wohl für eine Zustimmung noch zu früh war. Aber er mochte Sunday schon jetzt und er glaubte, dass die Sympathie auf beiden Seiten zu finden war. »Ich habe Sunday gefragt, was das hier alles ist. Aber ich möchte gern wissen, was mit mir passiert, wenn ich sage, dass ich bleibe. Und was passiert mit mir,

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