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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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dieser vor.
    »Immer doch«, schnurrte Sunday ihm ins Ohr, »und ich ziehe auch keine karierten Boxershorts an, versprochen.«
    »Oh, das hört sich gut an. Am besten gar nichts unterm Rock. Und kein rosa Tutu, wenn es geht!«
    »Igitt, würde ich nie tragen. Pink ja, aber kein Rosa«, verteidigte Sunday sich und pikste Daniel spielerisch in die Rippen.
    Daniel gluckste. »Kein Rosa, aber Pink. Vollkommen klar. Ich merk’s. Okay, lass uns was essen gehen. Vorzugsweise den Schokoladenpudding.«
    Sunday ließ Daniel los und griff nach seiner Hand. »So eine romantische Einladung kann ich unmöglich ausschlagen«, erklärte er in ernstem Ton, »also, Herr Hase, dann geleiten Sie mich mal ins Fünf-Sterne-Restaurant.«
    »Es sind sechs, das schwöre ich. Und jedes Mal, wenn es Sonntag ist, denke ich, dass es sieben sein müssen. Habe ich dir schon mal gesagt, dass das Essen hier phantastisch ist?«
    »Mindestens zwanzigmal. Aber ich habe ja keinen Vergleich.« Hand in Hand spazierten die beiden zum Haupthaus. »Wie schmeckt denn normales Essen?«
    »Ähm, nimm die Freitagssuppe, die wir alle paar Wochen bekommen, ziehe Gewürze und Inhaltsstoffe ab, zähle Abwaschwasser und Jauche dazu und dann iss es, dann bekommst du eine Vorstellung, schätze ich«, erklärte Daniel. »Andererseits: Fisch und Chips könnte ich auch mal wieder essen.«
    Sunday verzog das Gesicht. »Igitt. Das klingt fies. Aber Fisch und Chips gibt es morgen Abend, ich hab die Köchin angebettelt. Weil du das Zeug ja so liebst.«
    Daniel riss die Augen auf. »Echt?«, rief er, »Das ist klasse.«
    »Solange ich es nicht essen muss ... Los, beeilen wir uns, sonst ist wieder alles weg!«
    Daniel und Sunday liefen gemeinsam zur Cafeteria. Plötzlich blieb Daniel jedoch abrupt stehen und brachte damit Sunday beinahe zu Fall. Unbewusst hatte sich das Tor, welches seine telepathischen Fähigkeiten zurückhielt, geöffnet.
    »Hier stimmt etwas nicht«, flüsterte er. »Das Institut ist in Gefahr. Wir werden angegriffen!«
    Sunday runzelte die Stirn. »Und warum ist dann hier noch alles ruhig?« Er deutete zum Haus; auf der Veranda gingen wie üblich die Schüler hin und her, alles war friedlich.
    Daniel schüttelte den Kopf. »Jetzt kann ich nichts mehr spüren. Als hätten sie gemerkt, dass ich sie hören kann.«
    »Wir gehen besser Mrs. Terranto und Stella Bescheid sagen«, meinte Sunday. Sein sonst so verspielt wirkendes Gesicht sah besorgt aus.
    Daniel packte Sunday und begann ohne Vorwarnung loszulaufen. »Wir haben keine Zeit«, schrie er. »Lauft!«, rief er den anderen Kindern zu, »Sie sind hier! Sie wollen euch einfangen!«
    Die anderen Schüler sahen Daniel verdutzt an, doch die ausgebildeten Telepathen und Empathen unter ihnen hielten kurz inne und begriffen dann, dass er es ernst meinte. Sofort ließen sie alles fallen und stoben davon, wobei die Größeren sich einige der kleinen Kinder schnappten und diese mit sich zogen.
    Am Eingang wären Daniel und Sunday fast mit Stella zusammengestoßen. Sie hatte eine kleine Waffe gezückt und sah grimmig aus. »Los, verschwindet in den Wald!«, befahl sie, »und ganz gleich, was hier passiert, dreht euch nicht um!«
    Daniel schnappte sich eine Vierjährige und hob sie auf seine Arme. »Kannst du den Kleinen nehmen?«, fragte er mit überschlagender Stimme Sunday. Daniel hatte zum ersten Mal in seinem Leben solche Angst. Die Leute, die sie gerade umzingelten, meinten es todernst.
    Wortlos klemmte Sunday sich einen der kleinen Jungen unter den Arm, der noch viel zu jung war, um zu begreifen, was hier los war. Noch immer war nichts von den Angreifern zu sehen, aber aus dem Haus ertönten plötzlich Schüsse.
    »Sie schießen auf Kinder«, knurrte Daniel mit deutlich hörbarer Wut. »Sie nehmen keine Rücksicht. Wir sind für sie keine Menschen.«
    »Dann sollten wir das tun, was Freiwild tut: Rennen!« Sunday sprintete auf seinen eigenen Rat hin los und scheuchte die Kinder, die in ihrer Panik in die falsche Richtung liefen, vor sich her.
    Daniel lief noch ein Stück schneller als er. An der Waldgrenze hielt er Sunday auf und drückte ihm das Mädchen in die Hand. »Nimm die Kleine!«, rief er. Das Mädchen sah ängstlich zu Daniel auf, klammerte sich dann aber gehorsam an Sunday.
    »Ich muss zurück. Da sind noch mehr Kinder. Ich werde sie holen. Bring die hier alle in den Bunker.«
    »Bist du verrückt? Du läufst denen doch direkt in die Arme!«, brüllte Sunday ihm hinterher. »Bleib hier,

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