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Die Akte Golgatha

Die Akte Golgatha

Titel: Die Akte Golgatha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Vandenberg
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peinliche Erlebnis mit Francesca in Turin – damals wäre er am liebsten im Boden versunken – und Ritas unerwartete Abfuhr waren nicht gerade dazu angetan, sein Selbstbewusstsein Frauen gegenüber zu steigern. Und so hätte der Abend in Wien ein kaum erwähnenswertes Ende gefunden, hätte nicht Felicia völlig unerwartet die Initiative ergriffen.
    Kurz nach Mitternacht, Gropius lag bereits im Bett, konnte jedoch keinen Schlaf finden, klopfte es an die Verbindungstür zwischen seinem und Felicias Zimmer. Als er nicht reagierte, wurde das Klopfen eindringlicher. Gropius sprang aus dem Bett, schlüpfte in seinen Bademantel und schob den Riegel der Verbindungstür zurück. Dann öffnete er. Vor ihm stand Felicia in einem dünnen, weißen T-Shirt, das gerade bis zum Ansatz ihrer Schamhaare reichte, mehr trug sie nicht.
    »Ich habe Angst«, sagte sie leise und drängte sich in Gropius' Zimmer.
    »Angst wovor?«, erkundigte sich Gropius, viel zu verblüfft, um sofort zu begreifen, dass Felicia nur einen Vorwand suchte.
    »Jemand ist an meiner Tür. Ich habe es deutlich gehört!«
    Mutig ging Gropius ins Nebenzimmer, riss die Tür mit einem heftigen Ruck auf und trat auf den Flur. Nichts.
    »Sicher haben Sie sich getäuscht«, sagte Gropius, als er in sein Zimmer zurückkehrte. Erst jetzt, als er Felicia in seinem Bett vorfand, wurde ihm ihr Spiel klar.
    Sie musste das Schmunzeln in seinen Mundwinkeln bemerkt haben, obwohl er sich große Mühe gab, die Situation zu überspielen, denn während sie einladend die Bettdecke lüpfte, damit er sich zu ihr legte, sagte sie: »Finden Sie mich denn kein bisschen anziehend, Professor Gropius?«
    Doch, doch, wollte er sagen oder auch, ich bitte Sie; aber beides fand er in dieser Situation ziemlich albern, und er zog es vor, stillschweigend zu Felicia unter die Decke zu schlüpfen.
    Den Kopf auf den linken Unterarm gestützt, sah Felicia Gregor mit großen Augen an. Der passte seine Haltung der ihren an, und während er unter der Decke mit der Linken nach ihren Brüsten tastete, die ihn seit ihrer allerersten Begegnung fasziniert hatten, erwiderte er ihren einladenden Blick.
    Felicia genoss seine sanften zärtlichen Berührungen, und ihr Körper vollführte wellenartige Bewegungen, die sich von den Schultern bis zu den Zehenspitzen fortsetzten. Plötzlich spürte er, wie sich ihre rechte Hand an seinem Bauch nach unten tastete und dann – er hätte schreien können – mit beherztem Griff zufasste. In ihrer Hand fühlte sich Gregor wohl und gefangen zugleich.
    »Und ich dachte schon, du bist schwul!«, lächelte Felicia.
    »Bin ich auch«, gab Gropius schlagfertig zurück. »Bist du etwa ein Mädchen?«
    »Iiiich? Wie kommst du darauf?«, rief Felicia übermütig, riss sich das T-Shirt vom Leib und setzte sich rittlings auf Gregor, der so tat, als sei er total überrascht, als hätte er das nie und nimmer erwartet.
    Gregors Körper begann zu vibrieren, als er die Wärme ihrer Schamlippen spürte, die seinen Penis einzusaugen schienen. Er sah, wie sie die Augen schloss vor Lust. Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaukelte mit ihrem Oberkörper abwechselnd nach beiden Seiten. Wie ihre Brüste dabei schwankten, wie Sonnenblumen im Herbst, das brachte ihn beinahe um den Verstand. Gierig sog er den Anblick ihrer großen, dunklen Brustwarzen in sich auf.
    »Du magst es«, flüsterte Felicia und hielt plötzlich inne. »Sag, dass du es magst!«
    »Ja, ich mag es«, erwiderte Gregor schnell. Er war zu jeder gewünschten Antwort bereit, wenn sie nur weitermachte mit ihrem leidenschaftlichen Tanz auf seinem Körper.
    Als hätte sie seinen Gedanken erraten, nahm Felicia das frivole Spiel wieder auf und bewegte sich im sanften Rhythmus einer Schlangentänzerin. Sie war sehr leise. Nur ihr Atem verriet, welche Lust sie selbst dabei empfand. Verzückt schloss Gregor die Augen. Weit weg, vergessen waren auf einmal die Ereignisse der letzten Wochen, das jähe Ende seiner Karriere und die ständige Angst. Dabei hatten sie eben diese Ereignisse zusammengebracht.
    Mag sein, dass die Lust, die er mit Felicia empfand, eine halbe Stunde dauerte oder vielleicht nur fünf Minuten, sie war auf jeden Fall so groß und so überwältigend, dass Gropius an nichts mehr dachte, an den Faktor Zeit schon gar nicht. Als er endlich kam und das Gefühl hatte, in ihrem Inneren zu explodieren, stieß er wie von einem Pfeil getroffen einen kurzen Schrei aus, bäumte sich auf und sackte wie leblos in

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