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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Wagen, der am Gilbert Square parkte, waren es nur wenige Meter. Sie stiegen ein, McKenzie mit Rabea hinten. Als Rabea sich umdrehte, erkannte sie das Gebäude, das sie eben verlassen hatten. „Hey, das ist die Battersea Power Station! Hat die nicht dieser Oligarch gekauft, dem der FC Chelsea gehört? Witzig, dass die DIA bei einem Russen Quartier bezogen hat.“
    „Sie sind nicht auf dem Laufenden, Miss Rosenthal. Abramowitsch hat den Zuschlag nicht bekommen. Sie gehört mittlerweile einem malaiischen Konsortium“, erklärte McKenzie knapp und ohne den Hinweis, dass der MI6 und nicht die DIA dort Quartier bezogen hatte.
    Crow fuhr den Wagen bis zur Parkgarage am Rande des Battersea Parks. Er suchte sich die Ebene mit den meisten Fahrzeugen aus. „Wir müssen den Wagen hier stehenlassen, er führt zu uns.“
    Rabea fand, dass sie lange genug geschwiegen hatte: „Da wir offenbar das gleiche Schicksal teilen, sollten Sie mir wenigstens ihre Namen verraten. Also, wer sind Sie?“
    McKenzie nickte. „Mein Name ist Ryan und mein Partner heißt Logan. Hören Sie, Miss Rosenthal, wir werden Ihnen alles erklären, aber wir müssen erstmal von hier verschwinden. Es ist hier nicht sicher. Sie sind hier nicht sicher. In Ordnung?“ Rabea nickte, widerwillig beeindruckt von seinem eindringlichen Tonfall.
    „Okay, warten Sie einen Moment. Mein Partner und ich müssen kurz die Kleidung wechseln.“
    Er stieg aus, öffnete den Kofferraum und legte Jackett und Krawatte ab. Aus einer Reisetasche zog er eine Jeansjacke, die Lederschuhe tauschte er gegen ein Paar Loafers. Crow folgte seinem Beispiel. Zum Schluss setzen sie Baseballkappen mit der Aufschrift I love London auf. Es war keine großartige Verkleidung, aber sie wirkten jetzt eher wie Touristen. Der Blonde winkte Rabea auszusteigen und zu dritt, Rabea in der Mitte, gingen sie zügig auf den Ausgang zu.
    Rabea überlegte kurz, ob sie versuchen sollte zu fliehen, aber sie verwarf den Gedanken gleich wieder. Die Agenten würden sie einholen. Außerdem hatte längst die Journalistin in ihr die Oberhand gewonnen. Sie brannte auf eine Erklärung für ihren überstürzten Aufbruch, und warum sie plötzlich gemeinsam durch London flüchteten.
    Sie hasteten die Treppe der Parkgarage hinab. „Hier entlang“, rief Ryan. „Durch den Battersea Park, weg von den Kameras.“
    Sie bogen in den Carriage Drive South in Richtung Westen ein. Inzwischen liefen sie nicht mehr, sondern hatten ihr Schritttempo dem der anderen Spaziergänger angepasst. Zwischen den Bäumen konnte Rabea einen See hindurchschimmern sehen. Ruderboote zogen friedlich ihre Bahnen. Das Wetter war für Londoner Verhältnisse sehr freundlich, ein milder, fast wolkenloser Frühlingstag. Der Park war gut besucht. Kinder spielten, Hunde bellten, es wurde Crocket gespielt und überall hatten sich Pärchen oder Familien zum sonntäglichen Picknick auf den Grünflächen niedergelassen.
    Sie hatten den Rand des Parks erreicht. Ryan lotste sie weiter. Er hatte den Schritt wieder beschleunigt. Rabea entdeckte ein Straßenschild: Prince of Wales. Sie bogen nach rechts ab, auf die Battersea Bridge Road. Sie riskierte einen Blick auf die Brücke mit ihren fünf Bögen, die Wandsworth auf der südlichen Themse-Seite mit Chelsea auf der Nordseite verband. Gern hätte sie mehr von London gesehen, stattdessen betrieb sie das Gegenteil von Sightseeing und rannte mit gesenktem Kopf durch die Stadt.
    Sie passierten eine Polizeistation. Ein Bus fuhr an ihnen vorüber und hielt nur wenige Meter entfernt. Ryan beschleunigte. „Wir nehmen den Bus!“, winkte er ihnen. Sie stiegen ein, Ryan bezahlte. „Der hier fährt bis zur Victoria Station“, erklärte er mit gedämpfter Stimme. „Ab da nehmen wir die Subway bis Green Park. Den Rest werden wir laufen.“ Er schien sich hier bestens auszukennen.
    Nachdem sie den Bus in Victoria verlassen hatten, liefen sie die Treppe zur Subway hinab. Am Ende angekommen, drückten sich Logan und Rabea in eine Nische, während Ryan die Kamerapositionen checkte.
    Er kehrte zurück. „Sehen Sie immer zu Boden, damit keine Kamera Ihr Gesicht erfassen kann“, wies er Rabea an. „Wir trennen uns hier. Logan wird Sie lotsen. Steigt in Green Park aus und lauft Richtung Grosvenor Square. Es sind nur ein paar Straßen. Wir treffen uns im Halston Hotel. Es ist ein riesiger Kasten, dort herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Ich werde uns einchecken. Versteckt euch so lange in der Tiefgarage in der Nähe

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