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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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tot? Irgendwie freute es ihn und unwillkürlich trat ein Lächeln auf sein Gesicht.
    Jules sah es und ärgerte sich. Sieht diesem Ex-Pfaffen ähnlich, jetzt in andere Gefilde abzudriften! Mit einem „Entschuldige das jetzt, bitte“, verpasste er seinem Freund eine schallende Ohrfeige.
    Was sämtliche Trompeten Jerichos nicht vermocht hätten, der Ohrfeige gelang es: Sie ließ seinen Freund wie einen Stein aus den himmlischen Gefilden in die Wirklichkeit zurückplumpsen. „Was?“, japste Lukas und rieb sich die schmerzende Wange, aber seine Augen belebten sich sichtlich. „Jules? Aber … du bist doch tot?“, stammelte er.
    „Ich hoffe sehr, du bist froh, dass ich es nicht bin“, erwiderte Jules. „Und sorry für die Ohrfeige, sie war nötig.“
    Lukas hielt sich die Wange, während er damit rang, die Bilder der letzten Stunden in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dabei war es nicht hilfreich, dass sein Kopf summte wie ein Bienenkorb.
    „Du hast einen Schock erlitten, Lukas. Ich musste dich ins rechte Lot rücken.“ Das hatte Jules' Vater immer zu ihm gesagt, wenn er ihn verprügelt hatte, weil er etwas angestellt hatte. Jules war von ihm oft ins rechte Lot gerückt worden.
    „Was ist passiert?“, fragte Lukas und bewegte den Mund, um zu prüfen, ob sein Kiefer noch intakt war.
    „Woran kannst du dich noch erinnern?“
    Lukas kniff die Augen zusammen. Die gedankliche Rückkehr zum Schrottplatz-Desaster bohrte sich in ihn wie die Lanze des Longinus in die Seite von Jesus. Es fachte seine Wut erneut an. „Warum hast du mich daran gehindert, meine Familie freizukaufen?“, fuhr er seinen Freund an.
    „Lukas, hör mir zu. Es ist nicht so ...“
    „Nein, du hörst mir jetzt zu“, unterbrach ihn Lukas aufgebracht. „Irgendwo da draußen sind mein Sohn und meine Frau und sie haben Todesangst. Sie verlassen sich auf mich, dass ich sie aus den Händen dieser geldgierigen Schweine rette. Aber das kann ich nicht tun, weil mir ständig jemand dazwischenfunkt. Erst dieses Mädchen, und nun du. Wieso lebst du überhaupt noch?“
    Wenigstens hat Lukas keinen Filmriss. „Wirklich schön zu sehen, wie du dich darüber freust. Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe?“
    „Was denn?“, brüllte Lukas, am Ende seiner Geduld.
    „Ich sagte dir, dass es Matti gut geht!“
    Der Sinn der Worte schien sich nur langsam bei Lukas durchzusetzen. „Was soll das heißen, Matti geht es gut?“ Die ungeheuerliche Hoffnung, dass sein Freund Matti und Magali bereits befreit hatte, überkam ihn. Jules wäre das durchaus zuzutrauen. Doch seine nächsten Worte machten diese Hoffnung sofort wieder zunichte.
    „Das heißt, dass du beinahe Lösegeld an einen Betrüger bezahlt hättest. Deine Familie befindet sich weiter bei der van Kampen in Barcelona. Los, verschwinden wir von hier.“
    Jules hatte immer wieder prüfend in den Rückspiegel geblickt. Er war mehrmals abgebogen und parkte in einer Nebenstraße eines gleichförmigen Wohngebietes. Aber es war immer möglich, dass sie entdeckt wurden. Er nahm sich trotzdem die Zeit, um eine Nachricht per Smartphone abzusetzen.
    „Was tust du? Wem schreibst du? Geht dein Handy wieder?“
    „Ist Kaschinskis. Ich gebe der Polizei die Adresse des Schrottplatzes durch. Ich habe da ein wenig Abfall hinterlassen.“
    „Abfall?“
    „Gleich.“ Jules startete den Wagen. Dann berichtete er dem fassungslosen Lukas, was sich seit dem Vorfall im Garten der van Kampen ereignet hatte: „Du wolltest wissen, Lukas, ob ich Kaschinski traue. Ich sagte nein, aber dass gekaufte Loyalität genügen muss. Leider nicht einmal das.“
    „Wie kommst du darauf? Was ist mit Kaschinski? “
    „Als er mir eine kugelsichere Weste anbot, habe ich aus einem Gefühl heraus behauptet, dass ich diese grundsätzlich ablehne. Tatsächlich trug ich meine eigene. Die Weste hat mir das Leben gerettet. Glaub mir, ein Schuss in den Rücken fühlt sich trotzdem an, als hätte dich ein Kamel getreten. Wieder wach wurde ich, weil es um mich knallte wie auf den Golanhöhen. Dabei war es nur ein Feuerwerk. Die Van-Kampen-Party war noch im vollen Gange, aber Kaschinski und du, ihr wart spurlos verschwunden. Ich schlich mich an Magali heran, aber sie hatte nichts mitbekommen. Wir konnten nur kurz sprechen, weil wir von Van-Kampen-Gorillas gestört wurden. Aber Magali hat mir versichert, dass sie und Matti bald nach Hause kämen. Ich vertraue ihr, mein Freund“, ergänzte Jules.
    Lukas wollte etwas erwidern, doch sein

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