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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Rosenthal früher vorgestanden hatte. Lukas kannte sie gut. Er runzelte die Stirn. „Was machen wir hier?“, fragte er verständnislos.
    „Wir lassen die Akte hier. Rabbi Silbermann ist ein Freund. Sie ist hier sicher. Ich möchte nicht mit ihr im Dürerweg antanzen.“
    „Du meinst, dass Kaschinskis Komplizen dort auf uns warten könnten?“ Plötzlich wurde Lukas leichenblass. Er packte Jules am Arm, da er sofort daran gedacht hatte, was damals in Rom geschehen war. „Mein Gott, Lucie ist dort allein. Sie könnten ihr etwas antun! Wir müssen sofort …“
    „Ruhig Blut, Lukas“, unterbrach ihn Jules. „Lucie ist in Sicherheit. Ich habe vor der Aktion auf dem Schrottplatz deinen Vater informiert. Fonton und seine Leute sind bei ihr und die Polizei vermutlich auch. Ich glaube kaum, dass Kaschinskis Komplize dort auftaucht, um sich schnappen zu lassen.“ Jules öffnete die Wagentür. „Warte hier, Lukas. Ich bin gleich zurück.“ Er zog die Akte aus der Sporttasche, barg sie unter seinem Blouson und verschwand in der Synagoge.
    Lukas blieb sprachlos zurück. Also wusste Jules über die Akte Bescheid. Aber warum versteckte er sie ausgerechnet in einer Synagoge?
    Wenige Minuten später kehrte sein Freund zurück. In der Tür zur Synagoge tauchte ein runder Mittvierziger mit Nickelbrille auf. Er nickte Lukas von weitem ernst zu.
    Jules stieg ein.
    „Woher kennst du Rabbi Silbermann so gut?“, empfing ihn Lukas einigermaßen irritiert.
    „Durch Rabeas Großvater.“ Jules startete den Wagen und fuhr los.
    „Was enthält diese Akte? Was weißt du über sie?“
    „Nicht hier. Ich sagte doch, lass uns bei dir reden.“

 
    Kapitel 25
     
     
    Keine fünfzehn Minuten später erreichten sie den Dürerweg. Jules fuhr den Wagen sofort in die Garage. Mit den Einschusslöchern wollte ihn Lukas nicht in der Auffahrt stehen haben. Es reichte schon, dass wegen ihm und seiner Familie hier alles von Polizei wimmelte.
    Denn Jules hatte Recht behalten. Lukas' Vater und auch die Polizei überließ nichts mehr dem Zufall. Das Viertel war tatsächlich abgeriegelt worden. Fonton selbst hatte seine halbe Mannschaft aufgeboten, um das Anwesen zu überwachen.
    Lukas und Jules gingen rasch ins Haus. Lucie hatte bereits ungeduldig auf Lukas gewartet. Weder ihr Vater noch die Polizei hatten ihr gesagt, wem sie den martialischen Aufmarsch vor ihrer Tür zu verdanken hatte.
    Als Lucie hinter ihrem Bruder ihren vermeintlich toten Freund erspähte, stürzte sie sich mit dem Aufschrei: „Ha, ich wusste es!“, auf den Libanesen und warf ihn dabei fast um. Schluchzend hing sie an seinem Hals. Dann löste sie sich kurz und fragte: „Was ist mit Matti und Magali?“
    Lukas schüttelte den Kopf. Trotzdem fand Lucie, dass ihr Bruder einen alles in allem gefassteren Eindruck vermittelte als noch vor zwei Stunden.
    Lucie trocknete ihre Tränen und forderte: „Ich will alles wissen. Was ist passiert? Und warum habt ihr die Tasche wieder dabei?“ Lucie hatte sie an Jules' Hand erspäht.
    Hinter ihnen waren unvermittelt leise Schritte zu hören. Jules, der Ex-Agent, schnellte herum.
    Rabeas Großvater erschien im Türrahmen der Küche. Er hatte die Stille zuhause nicht mehr ertragen und sich zu Lucie geflüchtet.
    Der Rabbi sah elend aus: Bleich und eingeschrumpft, als zehrte eine schlimme Krankheit an ihm. Jules erschrak. Als er ihn vor Wochen zuletzt gesehen hatte, war es ihm noch gut gegangen. Jules dachte sofort an Rabea. War ihr etwas passiert? Er begrüßte seinen väterlichen Freund mit einer festen Umarmung. Der Rabbi flüsterte hastig: „Ich muss dich dringend sprechen, Jules.“
    Durch die Vielzahl der parallel ablaufenden Ereignisse hatte Jules nicht mehr an Rabeas Großvater gedacht. Eigentlich hätte er sich gestern bei ihm melden sollen, aber sein verdammtes Handy hatte die Besenkammer nicht überlebt.
    An Lukas gewandt sagte Jules: „Ich nehme an, du willst heute noch nach Barcelona zurück, um mit der van Kampen zu sprechen?“
    „Natürlich, es ist erst halb acht.“
    „Gut, wir fliegen in einer Stunde. Ich kümmere mich gleich um den Slot in El Prat. Aber Lukas, Freund, du siehst schlecht aus. Lass Lucie deinen Arm versorgen.“
    „Es ist doch nur ein Kratzer“, wehrte Lukas ab. „Ich spüre ihn gar nicht.“
    „Was ist mit deinem Arm?“ Lucie war besorgt nähergetreten. Im dunklen Flur hatte sie es nicht gleich gesehen. „Heilige Scheiße, du blutest ja.“
    „Ich sagte doch, es ist nichts.“
    „Von wegen.

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