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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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vier Präsidenten umgebracht worden, zwei oder drei Kandidaten, eine Handvoll Bürgerrechtler, ein paar Gouverneure, aber noch nie ein Richter des Obersten Bundesgerichts. Und nun werden in einer Nacht, im Abstand von wenigen Stunden, zwei von ihnen ermordet. Und Sie sind nicht überzeugt, dass da ein Zusammenhang besteht?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Irgendwo muss ein Bindeglied zu finden sein. Es ist nur so, dass die Methoden so unterschiedlich waren. Und so professionell. Sie dürfen nicht vergessen, dass wir Tausende von Drohungen gegen das Gericht hatten.«
    »Fein. Also wen verdächtigen Sie?«
    Niemand nahm F. Dentón Voyles ins Kreuzverhör. Er funkelte den Präsidenten an. »Für Verdächtige ist es noch zu früh. Wir sind noch dabei, Beweismaterial zu sammeln.«
    »Wie ist der Mörder in Rosenbergs Haus gekommen?«
    »Das weiß niemand. Schließlich konnten wir nicht sehen, wie er hineingegangen ist. Allem Anschein nach hat er sich eine ganze Weile dort aufgehalten, sich vielleicht in einem Schrank auf dem Dachboden versteckt. Auch das entzieht sich unserer Kenntnis. Rosenberg weigerte sich, uns ins Haus zu lassen.
    Ferguson inspizierte routinemäßig jeden Nachmittag, wenn der Richter vom Gericht zurückkehrte, das Haus. Es ist immer noch zu früh, aber wir haben nichts gefunden, was auf den Mörder hindeutet. Nichts außer drei Leichen. Am späten Nachmittag werden wir das ballistische Untersuchungsergebnis und den Autopsiebericht haben.»
    »Ich möchte sie sehen, sobald Sie sie bekommen haben.«
    »Ja, Mr. President.«
    »Außerdem wünsche ich bis fünf Uhr heute nachmittag eine kurze Liste von Verdächtigen. Ist das klar?«
    »Natürlich, Mr. President.«
    »Und ich möchte einen Bericht über Ihre Sicherheitsvorkehrungen und weshalb sie versagt haben.«
    »Sie gehen davon aus, dass sie versagt haben.«
    »Wir haben zwei tote Richter, die beide vom FBI bewacht wurden. Ich meine, das amerikanische Volk hat ein Anrecht darauf, zu erfahren, was schiefgegangen ist, Direktor. Ja, sie haben versagt.«
    »Erstatte ich Ihnen Bericht oder dem amerikanischen Volk?«
    »Mir.«
    »Und dann berufen Sie eine Pressekonferenz ein und informieren das amerikanische Volk, stimmt’s?«
    »Fürchten Sie die Untersuchung, Direktor?«
    »Keineswegs. Rosenberg und Jensen sind tot, weil sie sich geweigert haben, mit uns zu kooperieren. Beide waren sich der Gefahr, in der sie sich befanden, vollauf bewusst, und trotzdem machten sie nicht mit. Die anderen sieben kooperieren und sind noch am Leben.«
    »Im Augenblick. Wir sollten uns vergewissern. Sie fallen um wie die Fliege n.« Der Präsident lächelte Coal an, der Voyles beinahe hämisch angegrinst hätte. Coal entschied, dass es an der Zeit war einzugreifen. »Direktor, wussten Sie, dass Jensen sich an solchen Orten herumtrieb?«
    »Er war ein erwachsener Mann mit einer Ernennung auf Lebenszeit. Selbst wenn er auf die Idee gekommen wäre, nackt auf Tischen zu tanzen, hätten wir ihn nicht daran hindern können.«
    »Ja, Sir«, sagte Coal höflich. »Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    Voyles holte tief Luft und schaute beiseite. »Ja. Wir haben geargwöhnt, dass er homosexuell war, und wir wussten, dass er gewisse Kinos bevorzugte. Aber wir haben weder die Autorität noch die Absicht, derartige Informationen publik zu machen.«
    »Ich möchte diese Berichte heute nachmittag haben«, sagte der Präsident. Voyles betrachtete ein Fenster, hörte zu, reagierte aber nicht. Der Präsident wendete sich an Robert Gminski, Direktor der CIA. »Bob, ich möchte eine eindeutige Antwort.« Gminski runzelte die Stirn. »Ja, Sir. Um was geht es?«
    »Ich möchte wissen, ob irgendein Zusammenhang besteht zwischen diesen Morden und einer Organisation, einem Unternehmen, einer Gruppierung oder was auch immer der Regierung der Vereinigten Staaten.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Mr. President? Das ist absurd!« Gminski schien schockiert zu sein, aber der Präsident, Coal und sogar Voyles wussten, dass bei der CIA heutzutage alles möglich war.
    »Mein voller Ernst, Bob.«
    »Ich versichere Ihnen, gleichfalls in vollem Ernst, dass wir damit nichts zu tun hatten. Ich bin fassungslos, dass Sie an so etwas auch nur denken konnten. Unglaublich!«
    »Gehen Sie der Sache nach, Bob. Ich möchte ganz sicher sein. Rosenberg hielt nichts von den nationalen Sicherheitsorganen. Er hat sich bei den Geheimdiensten Tausende von Feinden gemacht. Also überprüfen Sie es,

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