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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Nacken und schrie den Himmel an.

UNBEDACHT

    Ollowain warf sich ins Gras, einen Herzschlag, nachdem der Offizier den Schießbefehl gab. Der Lärm der Arkebusen war so ohrenbetäubend wie Donner. Der Schwertmeister hörte das leise Sirren der Kugeln, die ihn nur knapp verfehlten.
    Kleine Schlammfontänen spritzten hoch, wo sich Geschosse in den weichen Boden gruben. Manchmal liebte er die Ordenstruppen für ihre Disziplin, dachte Ollowain, als er aufsprang. Die ganze erste Reihe hatte in einer gemeinsamen Salve auf ihn geschossen. Einzelschüsse wären viel gefährlicher gewesen. Mit dieser Strategie mochte man eine gegnerische Schlachtreihe zum Stehen bringen, aber nicht einen Elfenritter, der ausgebildet war, auf sich allein gestellt zu kämpfen.
    Er stürmte der Mauer aus wogendem Rauch entgegen, in der die Arkebusenschützen nur als vage Schatten zu erkennen waren. Ollowain wusste, was dort geschah. Die zweite Schützenreihe trat vor. Ein paar Augenblicke noch, dann würde die nächste Salve abgefeuert werden.
    Der Elf zückt sein schlankes Schwert und den Parierdolch.
    »Zweite Reihe, legt an!«, ertönte erneut die Stimme des Offiziers.
    Ollowain trat in den Rauch. Der Pulverdampf brannte in seinen Augen. Der Schwefelgestank des Devanthar lag über dem Schlachtfeld. Emerelle war sich sicher, dass ihr dämonischer Erzfeind den Menschenkindern das Schießpulver zum Geschenk gemacht hatte. Sein Geruch haftete an diesem Fluch.

    Klappernd legten sich die Arkebusen auf die Stützgabeln. Eine Waffe schlug dem Elfen fast ins Gesicht. Er drückte sie mit dem Griff des Parierdolchs zur Seite.
    »Der Elf ist …«
    Ein Hieb mit dem Dolchknauf ließ den Alarmruf des Kriegers verstummen. Der Pulverqualm war nicht dicht genug, um Ollowain vor den Schützen zu verbergen, die in seiner unmittelbaren Nähe standen.
    »Er ist hier! Der Elf!«, rief jetzt ein anderer.
    Die Schützen standen in offener Ordnung, sodass die nächste Reihe gut vorrücken konnte, wenn sie nach vorne gerufen wurde, um ihre Salve abzufeuern. Durch diese Lücken schlüpfte Ollowain.
    Einige der Krieger ließen ihre schweren Feuerrohre fallen und zogen kurze Schwerter mit breiten Klingen. Sie erinnerten den Elfen in ihrer grobschlächtigen Art an Metzgermesser. Geschaffen, um Gliedmaßen zu zerhacken und Knochen zu zertrümmern. Geeignet für den Kampf im dichten Gedränge, wo man allzu bald mit einem Schwert nicht mehr richtig ausholen konnte.
    Ollowain duckte sich und durchbohrte mit dem Rapier den Fuß eines Kriegers, der ihm den Weg verstellen wollte.
    »Er ist unter uns! Der Elf ist hier!«, erklangen nun Schreckensrufe von allen Seiten.
    Die Arkebusenschützen wichen vor Ollowain zurück. Der Rauch der ersten Salve wurde vom Wind davongetragen. Schatten glitten über ihnen hinweg, doch der Schwertmeister konnte nicht zum Himmel blicken. All seine Kunstfertigkeit musste er aufbieten, um den funkelnden Pikenspitzen zu entgehen, die ihm aus den hinteren Reihen der Formation entgegenstachen. Er duckte sich, wich aus oder rettete sich durch schnelle Schwerthiebe.

    Eine Stahlspitze schrammte über seinen Leinenpanzer. Er blockte einen Schlag ab, der auf seinen Rücken zielte. Schwertkämpfer mit kurzen, kopflastigen Haumessern und stählernen Bucklern traten aus den Reihen der Pikeniere hervor. Ein mörderischer Klingentanz begann. Ihre kleinen Schilde setzten die Schwertkämpfer ein, um seine Hiebe abzulenken oder ihm heftige Stöße zu versetzen.
    Ollowain ließ sein Rapier fallen und griff nach dem Kurzschwert eines gefallenen Kriegers. Der Kreis um ihn war zu eng geworden. Mit der kürzeren Waffe könnte er sich besser wehren.
    Es war unbedacht gewesen, sich in eine Formation aus tausend Kämpfern zu stürzen. Ganz gleich, wie viele er tötete, sie würden ihn mit ihrer schieren Masse erdrücken. Immer enger schloss sich der Kreis aus Klingen um ihn.
    Die Pikeniere stachen über die Köpfe der Speerträger hinweg. Einige hatten sich tief niedergebeugt und versuchten, ihn mit ihren langen Waffen an den Beinen zu treffen oder zumindest zum Straucheln zu bringen.
    Immer schneller spielte das Lied der Klingen. Ollowains Atem ging stoßweise. Lange würde er nicht mehr durchhalten.
    Er duckte sich, stach einem jungen, blonden Kämpfer in die Leiste. Der Mann wich schreiend zurück. Er würde verbluten … Sofort schloss sich die Lücke wieder.
    Ein Pikenblatt zerschnitt ihm den Stiefel. Er machte einen Satz nach oben, trat auf einen Pikenschaft, stieß

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