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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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schaffen, endlich seine Gefühle ihr gegenüber zu ordnen!
    Sie ging geradewegs auf ihn zu. Ihr Gesicht sah übel aus. Ein tiefer Schnitt lief über ihre linke Wange. Die Wunde reichte bis auf den Knochen hinab.
    »Wir kommen an ihnen nicht vorbei«, sagte sie, und dieses Eingeständnis schien ihr mehr zu schaffen zu machen als ihre Verletzung. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.
    »Wie viele sind es noch?«
    Sie machte eine unbeholfene Geste. »Das kann ich nicht sagen. Zwei von ihnen halten die Treppe. Ein dritter mit einer abgebrochenen Pike steht etwas höher und unterstützt sie. Wie viele weiter oben sind, kann ich nicht sagen … Vielleicht sind nur diese drei übrig. Die Fechter … Sie müssen Zauberer sein. Es ist unmöglich, sie zu bezwingen. Sie scheinen jeden Hieb zu ahnen, noch bevor man ihn führt. Wir können auf der Wendeltreppe keinen Vorteil aus unserer Übermacht ziehen. Dort können nur zwei Mann nebeneinander kämpfen. Wir …«
    »Genug!« Honoré schnitt ihr mit einer barschen Geste das Wort ab. »Ich sehe schon, unsere besten Fechter sind im Vergleich zu zwei Elfen nicht mehr als nur Maulhelden. Wir haben hier drei Regimenter erfahrener Veteranen. Dutzende Ordensritter, die sich für die besten Kämpfer der Welt halten, und dazu ein paar hundert Novizen. Aber wir schaffen
es nicht, zwei Elfen zu überwinden. Sie machen uns lächerlich ! Was, glaubst du, wird geschehen, wenn unsere Brüder vom Aschenbaum davon erfahren? Oder schlimmer noch, die Heptarchen? Wir machen uns zum Gespött der Kirche! Und alles, was du mir als Entschuldigung zu bieten hast, ist, dass sie vielleicht Zauberer sind.«
    Honoré genoss es, sie am Boden zerstört zu sehen. Davon hatte er geträumt, seit er ihren Pistolenschuss überlebt hatte. Ihr ein Leben in Schande zu bereiten war weit besser, als sie ermorden zu lassen. Dazu hätte er längst Gelegenheit gehabt.
    Er deutete zum wolkenverhangenen Himmel. »Selbst ihre Adler haben sie aufgegeben … Wir werden die Sache grundlegend anders angehen müssen.« Honorés Blick schweifte über den Hof. Weit über hundert Leichen lagen dort. Kein einziger Elf war dabei … Sie hatten sogar ihre Toten mitgenommen ! Sie würden die Anderen vertreiben. Die Schlacht war im Grunde längst gewonnen, aber sie würden keine Trophäen haben. Ein paar Elfenwaffen vielleicht und die Kadaver der Riesenadler. Aber das war es. Zehn Kisten mit Elfenköpfen zu den Heptarchen nach Aniscans zu schicken … Er seufzte. Mit solch einem Beweis hätte man dieses Desaster in einen gewaltigen Sieg umdichten können.
    Sein Blick verweilte auf Drustan. Zwei Pfeile hatten ihn und seine drusnische Heidenschlampe noch im Tod miteinander verbunden. Leons Tod war weniger spektakulär, wie man ihm berichtet hatte. Ein Pfeil ins Auge … Dass beide verreckt waren, bestätigte seine Befürchtungen. Leon hatte ihre Feinde unterschätzt. Sie waren sich der Macht der Gabe durchaus bewusst. Sie mussten geahnt haben, dass man versuchen würde, sie auf diese Weise zu vernichten. Und sie wussten, auf welche Ritter dabei zu achten war.

    Honoré hatte Leons letzten Befehl einfach nicht ausgeführt. Er hatte sich nicht auf den ihm zugewiesenen Platz vor der Burgmauer begeben und versucht, irgendjemanden zu heilen. Deshalb lebte er noch. Wer sich seine Handlungen vom Feind diktieren ließ, der befand sich auf dem Weg der Niederlage.
    Er sah zum Turm. Der mächtige Bergfried lag im Herzen der Burganlage, dicht neben dem Tor, das die beiden inneren Höfe voneinander trennte. Man konnte ihn nur vom hinteren Hof und von den beiden angrenzenden Wehrgängen aus betreten.
    »Wo genau stecken die verdammten Elfen?«
    Michelle schreckte auf. Noch immer sickerte Blut aus der Wunde auf ihrer Wange. Offensichtlich war sie mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen. »Sie beherrschen die obere Hälfte des Turms. Die Treppe oberhalb der Zugänge von den Mauern.«
    Honoré strich sich über sein Kinn. Mit Stahl würden sie diese verdammten Mistkerle nicht bezwingen. Vielleicht waren sie ja wirklich Magier, so wie Michelle behauptete. Aber es gab eine andere Waffe … Er hatte seine Lehren aus dieser Schlacht gezogen und eine feste Vorstellung davon, wie man die Anderen künftig besiegen mochte. Im Grunde könnte er es schon jetzt versuchen. Gut, es war so, als feuere man eine Feldschlange ab, um eine Mücke zu erlegen, aber sie würden mit keinem einzigen weiteren Menschenleben für den Tod der letzten Elfen im Turm bezahlen.
    »Du

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