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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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in den blutigen Scharmützeln, die sich die Schmuggler manchmal liefern. Er wird nicht ehrenhaft kämpfen.«
    Gishild schob den Hauptmann zur Seite. »Klären wir das gleich hier und jetzt, Guthrum. Die Götter mögen es nicht, wenn man sie warten lässt.« Sie zog blank. »Bist du bereit?«
    Der Jarl lächelte zuversichtlich. Scharrend glitt seine breite Klinge aus der Scheide. Es war eine schwere Waffe, mit einem wuchtigen Bronzekorb als Handschutz. Gishild bemerkte, dass kleine Metalldornen in den Korb eingearbeitet waren. Sie sollte darauf gefasst sein, dass Guthrum nicht nur die Klinge als Waffe einsetzte.
    Er begann den Kampf überraschend mit einem wilden Ausfall.
    Gishild ließ seinen Hieb an ihrer Klinge abgleiten. Wegen der Wucht des Angriffs taumelte Guthrum an ihr vorbei. Sie drehte sich mit ihm. Ein kurzer Hieb schlitzte den Rücken seines Lederwamses auf.

    Wutschnaubend fuhr Guthrum herum. Er täuschte einen Stich nach ihrem Standbein an und riss dann die Klinge hoch, um ihr den Bauch aufzuschlitzen. Wieder wich Gishild mühelos aus. Das Rapier der Elfenschmiede lag leicht wie eine Feder in ihrer Hand, während Guthrums wuchtiges Schwert ihn langsam machte.
    »Hör auf zu tanzen, Mädchen, und kämpfe!«, schnaufte er.
    »Kann es sein, dass der Jarl von Aldarvik, der noch in keiner großen Schlacht kämpfte, nicht einmal dazu in der Lage ist, ein Mädchen zu besiegen?«
    Seine Antwort war ein weiterer wütender Ausfall. Wieder ließ sie seinen Hieb abgleiten. Sie hütete sich, die Schläge zu blocken und sich auf ein plumpes Kräftemessen einzulassen, bei dem sie nur verlieren konnte.
    Guthrum griff hinter seinen Rücken und zog ein Fischmesser, an dem noch Blut klebte. Er täuschte einen Angriff an, versuchte sie auf dem falschen Fuß zu erwischen und ihr das Messer zwischen die Rippen zu stoßen. Diesmal verfehlte er sie nur knapp.
    »War das dein bester Trick?«, fragte sie spöttisch und zog ihren Parierdolch. Dann ging sie zum Angriff über. Schlag folgte auf Schlag. Sie drängte ihn zurück. Die anderen Jarls wichen ihnen aus.
    Sie prellte ihm das Fischmesser aus der Hand. Er versuchte sie mit seinen mächtigen Armen zu umklammern wie ein Ringer. Sie duckte sich und war ihm immer noch viel zu nah. Er zog das Knie an. Obwohl sie zurückschnellte, streifte der Stoß ihr Kinn.
    Sie war gewarnt gewesen. Leicht taumelnd zog sie ihren Parierdolch über seinen Oberschenkel. Blut sickerte durch den klaffenden Schnitt in seiner Hose.

    Er tastete mit der Linken nach der Wunde. Sie umkreisten einander lauernd.
    Er führte seine blutigen Finger an seine Lippen und leckte daran. »Das ist nicht genug, Kleine. Ich werde dich aufmachen wie einen Fisch …«
    Gishild schauderte. Sie versuchte, sich vor den Bildern zu verschließen, die auf sie eindrängten.
    Guthrum griff erneut an. Er täuschte einen Schwerthieb an und traf sie mit der Faust, als sie ihm auswich. Er war wieder zu nah! Er hatte ihre lange Klinge unterlaufen. Ein Stoß mit dem Korb seiner Waffe streifte sie. Die Dornen hinterließen tiefe Schrammen in ihrem Lederwams. Sie zog das Knie an. Er stieß ein Quieken wie ein Schwein aus und krümmte sich. Ein kurzer, schneller Schlag mit dem Korb ihres Rapiers prellte ihm die Waffe aus der Hand. Sie trat einen Schritt zurück und tippte ihm mit der Spitze der Klinge auf die Brust. »Die Götter haben gegen dich entschieden, Guthrum von Aldarvik. Ich gebe dir zehn Tage, um deine Angelegenheiten zu ordnen und dein Geld zusammenzuraffen. Danach bist du für immer aus dem Fjordland verbannt. «
    Sie wandte sich ab, froh, dieses Ärgernis endlich hinter sich zu lassen.
    »Gishild …«
    Noch bevor Sigurd seinen Warnruf ausstieß, hatte sie das Geräusch von knarrendem Leder gehört, als Guthrum sich bückte, um seine Waffe aufzuheben. Die Prinzessin duckte sich und wandte sich um. Ihre Klinge verfehlte nur um Haaresbreite den blonden Jarl, der gestern als Einziger in dieser Halle gelacht hatte. Er war Guthrum in den Arm gefallen, um den Schwerthieb abzufangen, der ihr gegolten hatte. Gishilds Klinge bohrte sich tief in die Brust des Verräters.
Der Stich saß hoch. Er würde überleben, wenn er keinen Wundbrand bekam.
    Mit einer Drehung befreite sie ihre Waffe. Sie zog ein Tuch hinter ihrem Gürtel hervor und säuberte die Klinge. Dann winkte sie den Mandriden. »Schafft ihn fort! Zehn Tage, Guthrum. Wenn du dann noch im Fjordland weilst, werde ich deinen Kopf holen.« Sie wandte sich an den blonden Jarl.

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