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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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entdeckt. Und es spielt keine Rolle, dass Gishild eine heimliche Heidin ist.«
    Luc erschrak zutiefst, dass ausgerechnet der Primarch das Geheimnis der Prinzessin kannte. Er war der Wächter des Glaubens. Er durfte keine Ketzer in den Reihen der Neuen Ritterschaft dulden!
    »Luc, die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Ich freue mich an deiner Liebe, und zugleich bin ich voller Sorge. Gib gut auf dich Acht und auch auf Gishild. Die anderen Novizen deiner Lanze sollten nicht merken, wie sehr es ihr am wahren Glauben fehlt. Sie darf nicht zu den Götzen beten, ketzerische Reden schwingen und Tjured beleidigen. Bitte schütze sie vor sich selbst. Ich hoffe, dass sie mit der Zeit zu Tjured findet. Deine Liebe zu ihr könnte der Weg werden, der sie zu Gott führt. Sei ihr Wächter. Halte Unheil von ihr fern!«
    »Ja, Herr, das werde ich tun«, sagte Luc aus tiefstem Herzen. »Ich danke dir für deine Nachsicht mit ihr, Bruder Primarch.
« Er wollte niederknien und Leons Hände küssen. Wie viel musste es dem Alten abverlangen, eine Heidin inmitten der Ritterschaft des heiligsten Ordens der Kirche zu dulden. Er würde für immer in Leons Schuld stehen.
    Der Primarch ließ es nicht zu, dass Luc vor ihm niederkniete. »Erniedrige dich nicht vor mir. Wir sind wie Brüder. « Er lachte leise. »Auch wenn ich ein Bruder bin, der wie ein Großvater aussieht. Du musst wissen, selbst wenn Gishild keine heimliche Heidin wäre, dürftest du nichts über die Bruderschaft verraten. Wir sind die Auserwählten Gottes, doch unsere Feinde sind ohne Zahl. Sogar in der Kirche gib es selbstsüchtige Priester, falsche Heilige, deren Gottesschwüre nur Lippenbekenntnisse sind! Wir müssen uns vor ihnen hüten. Aber eines Tages werden wir der Welt unser Geheimnis offenbaren. Und von da an wird sie ein besserer Ort sein, Luc. Es ist uns bestimmt, unsere Kirche zu beschützen. Keiner kann so für sie kämpfen, wie wir es können. Und deine Heilkraft, Luc, sie grenzt an ein Wunder. Wenn einfache Menschen erleben, was du zu vollbringen vermagst, werden sie dich für einen Heiligen halten.« Er schmunzelte. »Keine Sorge, ich tue das nicht. Ich weiß, dass du ein Junge bist, der hehre Ziele hat, aber in dessen Kopf auch jede Menge Flausen stecken. Eines Tages aber wird es anders sein. Wenn du die Welt begreifst und bereit bist, dich ganz zu geben, dann wirst du wahrlich ein Heiliger sein.«
    Luc konnte sich das nicht vorstellen, es war zu viel. Aber er fand nicht die richtigen Worte, um Leon zu erklären, dass er kein Heiliger war. Denn das war er ganz bestimmt nicht! Er war nur ein Junge. »Ich bin …«
    »Nein, Luc. Vertraue mir als dem älteren und weiseren von uns beiden. Ich habe dich erkannt. Ich habe tiefer in dein Herz gesehen, als du selbst es vermagst. Du bist, was
ich dir gesagt habe, auch wenn du es jetzt noch nicht annehmen magst.« Er seufzte. »Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich gefühlt habe, als Bruder Alain, der vor mir Primarch war, mir meine Macht offenbarte. Es war, als sollte ich als Knabe eine Rüstung anziehen, die für einen erwachsenen Mann geschmiedet worden war. Aber er hat recht behalten in allem, was er mir an jenem schweren Tag sagte. Ich weiß, was für eine Last ich dir aufbürde, Luc. Wenn du mir vertraust, wird es dir leichter fallen, sie zu tragen. Kannst du mir noch vertrauen, nach all dem, was zwischen uns war?«
    Luc antwortete nicht sofort. Zu frisch war die Erinnerung an den Schatten des Schwertes. Wenn er gestern nicht alle Erwartungen des Primarchen erfüllt hätte, dann wäre er jetzt in einer unmarkierten Grube irgendwo im Wald verscharrt. Und niemand von seinen Ordensbrüdern und -schwestern hätte jemals erfahren, was aus ihm geworden war. Er sah Leon lange an. Er hatte das Gefühl, dass der Alte nun ihn fürchtete. Dass er in Sorge war, Luc könne sich verweigern. Aber durfte er das, wenn Gott ihn für eine besondere Aufgabe auserwählt hatte? Wäre es nicht Frevel, die Gaben Gottes zu missachten? Und wie es schien, meinte es Leon wirklich ehrlich damit, seinen Frieden mit ihm machen zu wollen. »Ich werde dir vertrauen«, sagte er.
    »Dann lege nun die Hand auf dein Herz und schwöre, dass du niemals eines der Geheimnisse über die Bruderschaft des Heiligen Blutes verraten wirst.«
    Luc legte die Rechte auf sein Herz. »Ich schwöre«, sagte er feierlich.
    Der Alte atmete hörbar aus. »Gut, mein Bruder. Was weißt du über den Blutbaum, das Wappen der Neuen Ritterschaft? «

    Die Frage war

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