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Die Alpen

Titel: Die Alpen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albrecht von Haller
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des Johns Fransen In der Tale of a Tub des D. Swifts. in das Werk selber eingewoben und können nicht anders als mit einer völligen Veränderung gebessert werden, die weit über meine jetzigen Muße und Kräfte ist.
         
Woher, o Stähelin! kömmt doch die Zuversicht,
Womit der schwächste Geist von hohen Dingen spricht?
Du weißts, Betrug und Tand umringt die reine Wahrheit,
Verfälscht ihr ewig Licht und dämpfet ihre Klarheit!
Der Weise braucht umsonst, geführt von der Natur,
Das Bleimaß in der Hand und die Vernunft zur Schnur;
Im Geister-Labyrinth, in scheinbaren Begriffen
Kann auch der Klügste sich in fremde Bahn vertiefen;
Und wann sein sichrer Schritt sich nie vom Pfad vergißt,
Am Ende sieht er doch, daß er im Anfang ist.
Der Pöbel hat sich nie zu denken unterwunden,
Er sucht die Wahrheit nicht und hat sie doch gefunden;
Sein eigner Beifall ist sein bündigster Beweis,
Er glaubet kräftiger, je weniger er weiß.
Ihm wird der Weiseste zu schwache Stricke legen,
Er spricht ein trotzig Ja und löst sich mit dem Degen.
    Unselig Mittel-Ding von Engeln und von Vieh! Dieses ist einer der Gedanken, den der Verfasser mit dem Pope gemein hat. Er ist aber einige Jahre eher von dem Schweizer als von dem Engländer gebraucht worden.
Du prahlst mit der Vernunft und du gebrauchst sie nie;
Was helfen dir zuletzt der Weisheit hohe Lehren,
Zu schwach, sie zu verstehn, zu stolz, sie zu entbehren?
Dein schwindelnder Verstand, zum Irren abgericht',
Sieht wohl die Wahrheit ein und wählt sie dennoch nicht;
Du bleibest stets ein Kind, das täglich unrecht wählet,
Den Fehler bald erkennt und gleich drauf wieder fehlet;
Du urteilst überall und forschest nie, warum,
Der Irrtum ist dein Rat und du sein Eigentum.
 
    Wahr ists, dem Menschen ist Verstand genug geschenket,
Sein flüchtig Denken ist kaum von der Welt umschränket,
Was nimmer möglich schien, hat doch sein Witz vollbracht
Und durch die Sternen-Welt sich einen Weg erdacht.
Dem majestätschen Gang von tausend neuen Sonnen
Ist lange vom Hugen die Renn-Bahn ausgesonnen,
Er hat ihr Maß bestimmt, den Körper umgespannt,
Die Fernen abgezählt und ihren Kreis umrannt.
Ein forschender Kolumb, Gebieter von dem Winde,
Besegelt neue Meer', umschifft der Erden Ründe;
Ein andrer Himmel strahlt mit fremden Sternen dort,
Und Vögel fanden nie den Weg zu jenem Bort,
Die fernen Grenzen sind vom Ozean umflossen,
Was die Natur verbarg, hat Kühnheit aufgeschlossen;
Das Meer ist seine Bahn, sein Führer ist ein Stein,
Er sucht noch eine Welt, und was er will, muß sein.
    Ein neuer Prometheus bestiehlt den Himmel wieder,
Zieht Blitz und Strahl aus Staub und findt dem Donner Brüder.
Das Meer wird selbst verdrängt, sein altes Ziel entfernt,
Wo manches Schiff verging, wird reiches Korn geerndt. Holbeach und Suttomarsh in Linconshire, wo seit 100 Jahren ein großes Stück Landes dem Meer entrissen worden. Dergleichen Eroberungen, die man wider die Nordsee erhalten hat, werden je länger je gemeiner, und die Kunst hat eigne Regeln erfunden, wie nach und nach der Schlick gefangen und endlich zum festen Lande gemacht werden kann.
Was die Natur verdeckt, kann Menschen-Witz entblößen,
Er mißt das weite Meer unendlich großer Größen,
Was vormals unbekannt und unermessen war,
Wird durch ein Ziffern-Blatt umschränkt und offenbar.
Ein Newton übersteigt das Ziel erschaffner Geister,
Findt die Natur im Werk und scheint des Weltbaus Meister;
Er wiegt die innre Kraft, die sich im Körper regt,
Den einen sinken macht und den im Kreis bewegt,
Und schlägt die Tafeln auf der ewigen Gesetze,
Die Gott einmal gemacht, daß er sie nie verletze.
    Wohl-angebrachte Müh! gelehrte Sterbliche!
Euch selbst mißkennet ihr, sonst alles wißt ihr eh!
Ach! eure Wissenschaft ist noch der Weisheit Kindheit,
Der Klugen Zeitvertreib, ein Trost der stolzen Blindheit.
Allein, was wahr und falsch, was Tugend, Prahlerei,
Was falsches Gut, was echt, was Gott und jeder sei,
Das überlegt ihr nicht; ihr dreht die feigen Blicke
Vom wahren Gute weg, nach einer Stunde Glücke!
 
    Ein Kind ist noch ein Kraut, das an der Stange klebt,
Nicht von sich selbst besteht und nur durch andre lebt.
Darauf, wann nach und nach sein Denken wird sein Eigen,
Und Witz und Bosheit sich durch stärkers Werkzeug zeigen,
Wächst Geiz und Ehrsucht schon, noch weil ein Kinderspiel,
Ein Ball und schneller Reif, ist seiner Wünsche Ziel.
Die Blumen-volle Zeit der immer muntern Jugend
Lebt, und ist drüber stolz, in Feindschaft mit der

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