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Die Alptraum-Frau

Die Alptraum-Frau

Titel: Die Alptraum-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor, als hielte sich jemand in der Nähe auf, der sich aber noch nicht traute, sich mir zu zeigen.
    Aber er würde kommen, das stand fest. Einen sechsten Sinn besaß ich nicht, nur ein Gespür für Veränderungen. Zudem wusste ich aus Erfahrung, dass geheimnisvolle und unerwartete Besuche nicht eben selten waren. So hatten mich schon Wesen kontaktiert, die man in keiner Weise als Menschen bezeichnen konnte.
    Das Bett kam mir vor wie ein zu heißes Feuer. Deshalb verließ ich es auch. Ich blieb für eine Weile daneben stehen und überlegte tatsächlich, ob ich mich anziehen sollte oder nicht. Ich kontrollierte auch mein Kreuz, ob es sich erwärmt hatte. Leider oder glücklicherweise war das nicht der Fall. Als komisch und ungewöhnlich stufte ich meine Unruhe schon ein.
    Ich nahm den Bademantel mit, schlang ihn um meinen Körper, knotete ihn zu und betrat das Wohnzimmer. Hier machte ich erst einmal Licht, dimmte es aber ab. Keiner war da. Nichts hatte sich verändert. Ich hätte normalerweise beruhigt sein können und war es verdammt noch mal nicht. Es würde etwas passieren, da bahnten sich gewisse Dinge an.
    Diese Überzeugung stieg immer deutlicher in mir hoch.
    Dann schellte es! Ein knapper Anschlag der Türklingel nur und nicht mehr. Gerade so, dass man es hören konnte. Suko war es bestimmt nicht. Ich nahm das Klingeln auch nicht als einen Alarm hin, aber ich war schon sehr vorsichtig, als ich mich der Wohnungstür näherte.
    In Augenhöhe hatte sie ein Guckloch. Sehr klein nur, und ich dachte daran, dass ein Guckloch auch gefährlich sein konnte. Es war manchmal zu einer tödlichen Falle geworden, wenn jemand an der anderen Seite der Tür stand und die Mündung einer Waffe gegen das Glas presste, um dem Wohnungsinhaber ein Auge auszuschießen.
    Komischerweise dachte ich daran nicht. Es war alles okay, und ich konnte die Dinge locker nehmen.
    Ein Blick reichte mir! Mein Herz stand nicht still, aber überrascht war ich schon. So gar mehr als das, denn mit dem Erscheinen dieser Person hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet.
    Ich schaute in das Gesicht einer Frau. Dunkle Haare umrahmten die fein geschnittenen Züge. Der naturrote Mund war zu einem Lächeln verzogen, als wüsste die Person genau, dass sie unter einer kurzen Beobachtung stand. Ich öffnete die Tür.
    »Hallo, John!«
    »Hi, Kara!«
    Ja, sie war es tatsächlich. Kara, die Schöne aus dem Totenreich. Die Frau, die schon in Atlantis gelebt hatte und jetzt zusammen mit Myxin, dem Magier, dem Eisernen Engel und dessen blinder Partnerin Sedonia bei den Flammenden Steinen lebte, einem Gebiet, das für menschliche Augen nicht sichtbar war, weil es unter einem magischen Schutzschild lag, aber sich trotzdem mitten in dieser Welt befand.
    Kara lächelte mich an. »Darf ich hereinkommen, John?«
    »Klar, natürlich, komm. Blöd von mir. Ich bin einfach zu überrascht gewesen, denn mit dir hätte ich nicht gerechnet. Bist du allein? Oder hast du Myxin und…«
    »Nein, ich bin allein gekommen.«
    »Bitte.« Ich gab den Weg frei.
    Kara ging an mir vorbei. Wie immer trug sie ein langes Kleid. Der graubraune Stoff wirkte wie der einer Kutte. Sie trug zudem das Schwert mit der goldenen Klinge bei sich, das ein Erbe ihres in Atlantis verstorbenen Vaters Delios war. Er wiederum war ein weißer Magier gewesen und hatte mit aller Macht versucht, den Mächten der Dunkelheit zu trotzen, was ihm letztendlich nicht gelungen war, denn Atlantis war versunken. Dabei hatten auch die mächtigen Dämonen wie der Schwarze Tod mitgewirkt.
    Kara hatte dank des Tranks des Vergessens überlebt und war nach 10.000 Jahren wieder aus ihrer Sphäre zurückgekehrt in eine für sie normale Welt, zu den fla ming stones.
    Sie schaute sich um, und ich registrierte es mit einem breiten Lächeln.
    »Du bist lange nicht mehr hier gewesen.«
    »Stimmt.«
    »Verändert hat sich nichts.«
    »Ich weiß. Aber bei dir hat sich einiges getan.«
    Ich winkte ab. »Lass die Vergangenheit ruhen, Kara. Ich denke mir, dass du nicht ihretwegen gekommen bist.«
    »Stimmt genau.«
    Ich ließ sie zunächst in Ruhe. Sie nahm in einem Sessel Platz und schlug die Beine übereinander. Das Schwert störte sie dabei nicht. »Ich wollte nicht einfach so bei dir erscheinen«, erklärte sie mir. »Du hättest dich wahrscheinlich zu sehr erschreckt.«
    »Ich bin Kummer gewöhnt, da macht mir eine Materialisation auch nichts aus. Kann ich sonst etwas für dich tun? Möchtest du einen Schluck Wasser oder…«
    »Weder

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