Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
Vom Netzwerk:
einen Knall!“
    „Ich...ich weiß auch nicht, was der plötzlich hatte“, stammelte Rebecca.
    „Was hat der denn zu dem Typ, mit dem du.. .zu seinem Freund gesagt?“, fragte Rebecca ihre Freundin ein wenig verlegen.
    „Das erzähl’ ich dir unterwegs.“
    Sie verabschiedeten sich und machten sich sogleich auf den Weg nach Hause.
Hannelore sollte bei Rebecca übernachten, weil sie ganz am anderen Ende vom Ort wohnte. Das Mehrfamilienhaus, in dem die Steins wohnten, war dagegen in etwa 15 Minuten Fußweg von hier aus zu erreichen. Rebecca zitterte plötzlich vor Kälte und fühlte sich erschöpft und müde.
    „Der hat was davon erzählt, dass seine Mutter angerufen hätte und er ganz dringend nach Hause müsse. Im Nachbarhaus wurde eingebrochen, oder so etwas in der Art.. . Also ziemlich verworrenes Zeug.“
    Lüge, alles gelogen!, dachte Rebecca entsetzt.
„Ich war doch die ganze Zeit mit ihm zusammen und da hat niemand angerufen für ihn. Ich versteh das nicht“, sagte sie zu Hannelore.
    „Michael ist übrigens total süß. Er hat mir seine Telefonnummer gegeben und ich werde ihn gleich morgen mal anrufen.“
    Rebecca hörte kaum noch hin, was Hannelore noch alles über Michael erzählte.
Gleich nach ihrer Ankunft in der Wohnung der Steins zogen sich die Mädchen um und legten sich in ihre Betten.
Wie benommen lag Rebecca da und hörte Hannelore erzählen und erzählen, bis sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.
     
    „Hannelore!“, rief sie, so laut sie nur konnte.
    Eine Hand streichelte sanft ihre Stirn. „Rebecca, was ist denn passiert?“
    Rebecca öffnete vorsichtig die Augen. Sie atmete schwer und dachte, sie befände sich immer noch in ihrem Traum. Nur langsam kam sie wieder von dort zurück und erinnerte sich sofort an jedes Detail. Hannelore saß an ihrem Bett. Sie hatte den gleichen geblümten Schlafanzug an, den sie auch in ihrem Traum getragen hatte. Besorgt schaute sie  ihre Freundin an. „Warum hast du denn so geschrieen?“
    „Was hab ich?“
    „Ja, du hast ganz laut und voller Angst meinen Namen gerufen.“
    Rebecca atmete ein paar M al tief durch, um wieder ganz klar zu werden. Sollte sie Hannelore erzählen, was sie geträumt hatte?
    „Hannelore“, fing sie zaghaft an. „Du solltest dich mit diesem Michael besser nicht mehr treffen.“
    Hannelore sagte nichts, sondern schaute sie nur verwundert an.
    „Das ist ein ganz komischer Typ. Lass lieber die Finger von ihm.“
    Hannelore grinste plötzlich ziemlich unpassend und sagte dann: „Ich habe vorhin schon eine Weile wach gelegen und darüber nachgegrübelt, ob ich ihn wiedersehen sollte oder nicht und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich ihn morgen nicht anrufen werde.“
    Rebecca rang sich ein Lächeln ab. Sie wusste jetzt, wo sie Michael schon einmal gesehen hatte.
Michael war einer der beiden Sargträger vor der alten Villa gewesen!
    „Du hast mich gar nicht geweckt mit deinem lauten Schrei, Rebecca. Ich war schon länger wach und dann fingst du wohl an zu träumen. Du hast dich nervös hin und her bewegt und hin und wieder leise Geräusche von dir gegeben. Und dann wie wild ‚Hannelore’ geschrieen. Ich hab’ mich total erschreckt. Ein Wunder, dass deine Eltern nicht wach geworden sind.“
    „Tut mir leid.“
    „Ach was, das braucht dir nicht leid zu tun. Muss ja ein schrecklicher Alptraum gewesen sein. Und ich bin auch darin vorgekommen?“
    „Ja“, sagte Rebecca.
    „Und? Kannst du dich noch an die Einzelheiten erinnern?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    „Erzähl’ doch mal, komm bitte“, bettelte Hannelore.
    Rebecca zögerte einen Moment, dann dachte sie: Warum nicht? Schließlich träumen auch andere Leute die verrücktesten Dinge.
    Sie erzählte Hannelore also den gesamten Traum. Von dem dunklen Raum mit den vermummten Männern.
Von der Bahre, die hereingetragen wurde und auf der ihre Freundin in ihrem Schlafanzug gelegen hatte. Bis zu dem Punkt, als einer der Männer einen Säbel unter seinem Umhang hervorgeholt hatte und mit diesem zum Schlag ausholte. Doch bevor der Säbel sein Ziel erreichen konnte, war sie wach geworden.
Hannelore hörte atemlos zu.
    „Mensch, das war ja spannender als ein Krimi. Schade, dass du aufgewacht bist. Ich hätte zu gerne gewusst, wie es ausgegangen wäre.“
    „Ja, ich auch“, sagte Rebecca.
    Hannelore gähnte.
    „Lass uns jetzt noch ein paar Stündchen schlafen, okay?“
     
     
    ~
     

9. September 1979
     
    Als Rebecca am nächsten Morgen wach

Weitere Kostenlose Bücher