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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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deine Großmutter. – Du bist ihr übrigens wie aus dem Gesicht geschnitten -  Viele Jahre lang waren wir unzertrennliche Freundinnen.. Komm’ setz’ dich“ Tamara zog einen Stuhl vom Tisch weg, damit Rebecca sich setzen konnte. Wie schon bei ihrem ersten Besuch, so lagen auch heute wieder etliche Büschel an Kräutern zum Trocknen und Sortieren auf dem Tisch, die von Tamara nun sorgfältig beiseite geräumt wurden, damit auf dem verbleibenden Teil des Tisches Platz wäre, um eine Teekanne, zwei Tassen und eine Schale mit Gebäck dort aufzustellen. Rasch setzte Tamara heißes Wasser auf.
Sorgfältig wählte sie einige Halme der auf dem Tisch liegenden Kräuter aus und legte sie fast liebevoll in die bauchige große Teekanne auf dem Herd. „Die gute alte Hildegard würde Fenchel empfehlen, der den Organismus erwärmt und Balsamkraut für einen positiven Fluss der Gedanken.“ Sie stellte eine Schale mit Keksen auf den Tisch. „Muskatkekse….vertreiben jeden nutzlosen Gedanken im Nu… und nutzlose Gedanken braucht wohl niemand, oder?“ Sie kicherte in sich hinein. Eine Hexe??
„Möchtest du die ganze Geschichte hören?“  Was für eine Frage.
„Ja“
    Tamara räusperte sich und fuhr dann in ihrer Erzählung fort:
„Johanna heiratete und wir verloren uns mehr und mehr aus den Augen. Sie war  schon 28 Jahre alt bei der Heirat und bekam kurz darauf ihr erstes Kind. -  Elisabeth, deine Mutter.“
    „Ihr erstes Kind?“, fragte Rebecca aufgeregt. „Sie bekam noch mehr Kinder?“
    „Ja, 12 Jahre später bekam sie noch ein Mädchen.“
    Es war also wahr! Sie hatte eine Tante, von der man ihr nichts erzählt hatte!
    „Sie nannten sie Greta. Ich wurde Taufpatin.“
Ein liebevolles Lächeln huschte über Tamaras Gesicht, dann fuhr sie  fort:
    „Deine Großmutter hatte einen schweren Blutsturz nach der Geburt von Greta und sie erholte sich nicht mehr richtig davon. Sie fing an zu kränkeln, wurde langsam immer schwächer  und starb schließlich vier Jahre später.“
    Auch diese Details hatte man ihr natürlich verheimlicht. Es war immer nur die Rede von einer schweren Krankheit gewesen.
Ihr Großvater war im Krieg gefallen. Ganz kurz vor Ende des Krieges im Frühjahr 1945.
Und dann, nur wenige Jahre später, Rebecca wagte es kaum, ihre Gedanken logisch weiter zu denken - wurden ihre Mutter und ihre Tante also  Waisen. Und die arme Tante war damals erst vier Jahre alt gewesen...
    Rebecca wagte kaum zu fragen , so dass sich ihre Worte nur wie ein ersticktes Flüstern anhörten: „Was passierte mit der kleinen Greta?“
    Tamara schwieg einen Moment, ihr Blick ging ins Leere, so als suche sie dort nach etwas, vielleicht nach einem Anfang für ihre Geschichte. Ihre Stimme wurde ganz leise.
    „Ich wollte die Kleine zu mir nehmen, und natürlich auch Elisabeth, wenigstens bis sie erwachsen und selbstständig gewesen wären, aber...“ Sie suchte nach Worten.
    „Man wollte mir die Kinder nicht geben.“
    „Aber warum denn nicht?“
Tamara nahm einen kleinen Schluck Tee aus ihrer Tasse, als würde sie durch die darin enthaltenen Essenzen ein wenig Beistand von Hildegard persönlich erhalten können.. Sie seufzte.
    „Ich weiß es bis heute nicht so genau. Nein, wirklich nicht. – Eines Tages waren sie fort . ..
Ich konnte nur herausfinden, dass man deine Mutter in ein Kinderheim im Sauerland gebracht hatte. Sie war also ganz in der Nähe. Von Greta jedoch fehlte jede Spur. Ich bin mehrfach nach Marsberg in das Heim gefahren, jedoch wies man mich immer wieder ab. Ich war ganz schön lästig, das lass’ dir gesagt sein und deine Mutter musste nur für wenige Monate in dem Heim bleiben. Dann fanden sich liebe Adoptiveltern für sie– die Familie deiner Tante Gertrud - und nur wenige Jahre später heiratete sie deinen Vater – Es war alles wieder gut mit Elisabeth – „
Rebecca sah, wie Tamara noch heute beim Gedanken an das ungewisse Schicksal der kleinen Greta litt.
„Tante Gertrud hatte meine Mutter adoptiert!!? Auch das hat man mir verschwiegen..-„ Rebecca schüttelt ungläubig den Kopf und konnte es einfach nicht fassen.“
„Und Greta…?“, fragte sie noch eindringlicher, um vielleicht diese ganze  Geschichte doch noch zu einem Happy End für alle herum zu reißen, doch ahnte sie die Antwort darauf im Grunde schon.
    „Sie ist nie wieder gekommen und keiner weiß, was mit ihr geschehen ist.“
     
     
     
     

Greta
     
    In dem riesigen Raum befand sich nur ein einziges kleines

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