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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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beschert, unter anderem eine sehr schöne Einliegerwohnung mit Blick in den Garten von seinem Schlafzimmer aus und einem separaten Eingang. Sein Fahrrad konnte er bequem in dem kleinen Schuppen im Garten hinter dem Haus unterbringen. Zudem war die Wohnung günstig und er hatte eine nette, wenn auch äußerst gesprächige Vermieterin, die ihn immer mal wieder mit selbst gebackenem Kuchen verwöhnte. Finn lächelte über Frau Schuster, die ihn fast wie einen Enkel behandelte und sich sehr gefreut hatte, einen so freundlichen, ruhigen Studenten in ihr Haus zu bekommen. Ob sie wohl auch so nett zu mir wäre, wenn sie wüsste, dass ich schwul bin? , dachte Finn etwas deprimiert und der Frust über sein so unglücklich verlaufenes Treffen mit Dave drückte seine Stimmung. Dabei war es eigentlich ein wundervoller, lauschiger Abend. Die Nachbarschaft bestand aus weiteren gutbürgerlichen, meist ein- bis zweistöckigen Häusern mit Garten und viel umgebendem Grün. Es war sehr ruhig und idyllisch hier, besonders so früh am Abend, wenn die Sonne allmählich schwand und die Wärme des Tages langsam in die Kühle der Nacht überging.
    Finn genoss die intensiven Gerüche der noch blühenden Gärten um sich herum. Es war ein wirklich goldener Oktober, der gerade noch zwei ganze Wochen dauerhafte Sonne gebracht hatte. Im Moment war es noch sehr warm, was sich natürlich bald schon ändern würde, wenn der Oktober in den November überging. Finn seufzte und dachte zufrieden daran, dass er auch endlich dem ganzen Hamburger Regen entkommen war. Er schob sein Fahrrad um die Ecke des Hauses in Richtung Garten und öffnete die Tür zu dem kleinen Schuppen. Er stellte seine Tasche vor dem Häuschen auf dem gepflasterten Gehweg ab und stellte das Rad auf seinen Übernachtungsplatz. Dann wandte er sich um, schloss die Tür und wollte nach seiner Tasche greifen, doch seine Hand griff ins Leere. Die Tasche war verschwunden. Verwundert starrte Finn auf die Stelle, wo er sie noch vor wenigen Augenblicken hingestellt hatte. Er hatte sie doch hier abgelegt, oder? Irritiert öffnete er erneut die Tür und schaute nach, ob er sie nicht doch im Schuppen gelassen hatte, aber nein, da war sie nicht. Völlig unmöglich, sie muss hier irgendwo sein, erklärte ihm sein Verstand pragmatisch. Verwirrt schloss Finn die Tür und sah sich suchend um. Er hatte die große Tasche doch hier abgestellt. Perplex schüttelte er den Kopf. Völlig unmöglich, dass sie so einfach verschwand. Es war niemand außer ihm hier. Wenn jemand über den Weg gekommen wäre, hätte er es doch gehört.
    „Verflucht!“, rutschte es ihm heraus. Erlaubte sich eins der Nachbarskinder da einen Scherz mit ihm? In der Tasche waren seine fast fertigen Hausarbeiten, mal abgesehen von seinem Handy, seinen Schlüsseln und seiner Geldbörse. Finn spähte in das Gebüsch, konnte aber in der Dämmerung nicht erkennen, ob sich dort jemand versteckte. Es war zwar noch immer hell genug, da war noch keine wirkliche Dunkelheit, die ihm Angst machte, doch das alles erinnerte ihn sofort an sein dämonisches Erlebnis in Hamburg. Er konnte nicht verhindern, dass sich eine leichte Gänsehaut auf seinem Rücken bildete. Zudem kribbelte und zog seine Narbe.
    „Also, wenn das ein Scherz sein soll ...“, begann Finn mit lauter werdender Stimme und überspielte damit seine eigene Unsicherheit, „... dann ist es kein guter.“ Stille umgab ihn, Vögel zwitscherten und Grillen zirpten, aber niemand antwortete. Alles blieb ruhig.
    „Wenn ihr das lustig findet, ich nicht! In der Tasche sind wirklich wichtige Sachen“, rief Finn mit zittriger Stimme und sah sich erneut um, sein Blick glitt an den Sträuchern und Büschen vorbei. Doch nichts geschah. Langsam meldete sich seine warnende innere Stimme lauter zu Wort: „Geh lieber zum Haus, dort bist du sicher!“ Finn hätte nur zu gerne darauf gehört, nur, verdammt, sein Schlüssel war in der Tasche!
    Entschlossen ging er nach vorne zur Straße und schaute sich um, ob jemand seine Tasche hier irgendwo abgelegt hatte. Doch auch hier war keine Menschenseele. Die eben noch als so angenehm empfundene Vorortstille begann Finn nun zunehmend Unbehagen zu bereiten und das Jucken seiner Narbe verstärkte sich. Er ging wieder zurück in den Garten. Was geschah hier nur?
    „Hallo? Es wäre echt toll, wenn ich meine Tasche zurückhaben könnte“, erhob er seine Stimme erneut, auch wenn sie dabei deutlich unsicher, schon nahezu ängstlich klang. Das durfte doch nicht

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