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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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provisorischen Schutzschild umfunktionierte und vor seinen bebenden Körper presste, löste sich der Verschluss und ein Buch sowie ein paar lose Seiten fielen heraus.
    Finn keuchte entsetzt auf, als die Klaue des Dämons vorschnellte und alles in einer unglaublich schnellen Bewegung auffing, bevor die Sachen den Boden erreicht hatten. Das Wesen legte das Buch sorgfältig vor Finn ab und widmete sich dann neugierig den losen Seiten. Wahrhaftig, der Dämon schien sie tatsächlich mit leicht schräg gelegtem Kopf zu lesen! Prompt beschlich Finn ein fast schuldhaftes Gefühl, als er erkannte, dass es sich um seine gesammelten Informationen zum Thema „Dämonen“ handelte. Unwillkürlich schoss ihm Blut ins Gesicht und die Kälte in ihm wich der Hitze. Warum schämte er sich gerade? Fühlte er sich ertappt?
    „Aber Finn“, meinte der Dämon, seine dunkle Stimme hatte nun einen deutlich spöttischen Tonfall angenommen. „Wenn du mehr über mich wissen willst, warum fragst du mich dann nicht direkt?“ Der Dämon lachte und verzog dabei seinen merkwürdigen Mund zu einem schiefen Grinsen, bei dem seine scharfen Zähne gleich Fängen im Maul eines Raubtieres aufblitzten. Bestürzt schloss Finn die Augen, öffnete sie aber sofort wieder, als das Lachen abbrach. Entsetzt versteckte er sich hinter seiner Tasche, als sich das fremde Wesen nun näher zu ihm vorbeugte.
    „Du möchtest also mehr über mich wissen?“, erkundigte sich der Dämon ernst und fügte nachdenklicher hinzu: „Nun, das erscheint mir durchaus fair, Finn. Zumal ich über dich bereits recht viel weiß.“ Finn beobachtete bebend vor Angst das fremde Wesen. Plötzlich kam ihm die absurde, völlig verrückte Situation zu Bewusstsein. Er befand sich auf einem Balkon, zwei Stockwerke über dem Erdboden und vor ihm saß ein gefährliches, dämonisches Wesen, welches offenbar gerade nette Konversation mit ihm betreiben wollte. Zumindest will er dich nicht gleich fressen, gaben seine inneren Verbündeten beruhigend zum Besten.
    Hunde, die bellen, beißen doch nicht, versuchte seine innere Stimme ihn zu ermuntern. Hunde haben üblicherweise kein derart gefährliches Gebiss, mit solch messerscharfen Zähnen, und übrigens bellt er nicht, er redet, stellte sein Verstand nüchtern pragmatisch klar. Finn hasste ihn für seine Detailtreue. Dennoch entspannte er sich ein wenig. Auffressen wollte ihn der Dämon wohl gerade wirklich nicht.
    „Wer ... wer bist du?“, brachte er daher mühsam hervor und bemerkte sehr wohl, wie hell und zitternd seine Stimme klang.
    „Ich bin ein Dämon, Finn“, antwortete selbiger nachsichtig und ergänzte: „Ich würde dir gern meinen wahren Namen nennen, nur wäre das wirklich unklug von mir.“ Er lachte auf, jedoch klang der Laut eher wie ein gefährliches Knurren.
    „Bei deinem Blut muss ich vorsichtig sein“, fügte er rätselhaft hinzu. Abermals beugte der Dämon sich vor und seine merkwürdigen Augen fingen Finns Blick nahezu hypnotisierend ein.
    „Was möchtest du denn sonst noch über mich wissen?“, fragte er neugierig nach.
    Ich will eigentlich gar nichts von dir wissen, rief Finn stumm, nahe am Rand der absoluten Verzweiflung. Ich will, dass du wieder verschwindest. Sofort! Ich will aufwachen und das alles hier nur geträumt haben . Aber er brachte keinen Ton heraus, die Angst vor dem Wesen schnürte ihm die Kehle zu.
    „Vielleicht wäre es höflich, wenn ich etwas über mich erzählen würde? Was meinst du, Finn?“, schlug der Dämon vor und fuhr fort: „Da du dir schon die Mühe gemacht hast, nachzuforschen, sollte ich dir mehr von mir verraten.“ Erneut lachte der Dämon leise und knurrend auf. Wieder bleckte er dabei seine scharfen Zähne, wie Finns Verstand sofort registrierte. Der betreibt hier wahrhaftig Konversation mit mir, schüttelte Finn innerlich fassungslos den Kopf. Er kam sich vor wie in einem leicht abstrus geratenen Horrorfilm. „Wie gesagt, ich bin ein Dämon“, fuhr selbiger fort, als von Finn keine Reaktion kam. Der Dämon senkte seine Stimme, die nun mit einem Mal viel bedrohlicher wurde: „Ich jage und töte Menschen. Ich esse ihr Fleisch und trinke ihre Energie. Das ist meine Nahrung, Finn.“ Jedes Wort sandte kalte Schauder durch dessen Körper und er verkroch sich hinter seiner Tasche. „Ich reiße es ihnen von den Knochen, töte sie erst, wenn sie vor Angst buchstäblich vergehen“, fuhr der Dämon ungerührt und scheinbar leidenschaftlich fort.
    Von den Knochen reißen? Finns

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