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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Du hast mich auf Monate glücklich gemacht, da hast du noch was gut bei mir, Finn. Wenn du nochmal Lust hast, kannst du gerne vorbeikommen. Fährt sogar ein Bus von Lüneburg aus hierher.“ Finn lächelte unverbindlich. „Klar, gerne. Tschüss, dann“, winkte er ihr über die Schulter zu. „Bis dann“, rief sie ihm hinterher, als er zu Roger trat und die Autotür öffnete.
    „Sie ist schon schräg, oder?“, erkundigte der sich, als der Bus den unbefestigten Weg hinunter schaukelte. „Na ja...“, wiegelte Finn ab, der ungern abfällig über jemandem sprach und eigentlich war die Kräuterhexe Angelika ja auch sehr nett . Halt etwas gewöhnungsbedürftig, aber okay. Und der Kuchen war wirklich lecker gewesen. „Ist halt ein bunter Haufen, unsere Gruppe. Aber vielleicht hast du ja mal Lust mitzumachen?“ , fragte Roger hoffnungsvoll nach. „Sind nicht alle so abgedreht wie Angelika, oder eben Thomas. Du kannst mir ja mal deine Nummer geben.“ Seine Stimme klang etwas zaghaft, aber Finn nickte sofort. Warum nicht? Roger war ihm wirklich sympathisch. Vielleicht konnten sie ja gute Freunde werden. „In zwei Wochen ist in Salzhausen ein Mittelalterliches Treyben“, fuhr Roger fort. „Vielleicht hast du da ja Lust mitzukommen ?“ Noch mehr solche mittelalterlichen Typen?, dachte Finn amüsiert. Obwohl … wäre doch mal was anderes und eigentlich ganz interessant. Warum eigentlich nicht? Sowohl Roger als auch Angelika fand er überaus sympathisch, nur leider hatte er so gar keinen Bezug zu ihrer Szene. Als ob Roger Finns Zweifel mitbekommen hätte, Kunststück, man sah es ihm wohl deutlich an, knuffte er ihn kurz an den Arm. „Keine Panik. Du musst dich nicht verkleiden oder so. Alles ganz normale Menschen. Ist eine Riesenshow und es macht voll Spaß mit der Gruppe. Dir bestimmt auch“, versuchte der Schmied Finn zu überreden. „Okay“, gab dieser zögernd von sich.
    Gute Gelegenheit, mal Freunde kennenzulernen, vergnügte sich seine innere Stimme.
    Ja, einen Haufen Verrückter, meinte sein Verstand.
    Aber wenn es nette Verrückte sind, so wie Roger, was spielt es für eine Rolle? Ob es wohl auch Schwule im Mittelalter gibt?, schoss es Finn durch den Kopf. Vielleicht war diese Rolle noch nicht besetzt worden? Belustigt lächelte er vor sich hin.
    „Okay, du hast mich überredet“, grinste er schließlich und gab Roger seine Nummer.
    „Bis dann, Finn“, winkte ihm Roger aus dem auffälligen Bus zu, nachdem er ihm beim Ausladen seines Rads geholfen hatte. Finn winkte ihm noch hinterher. Okay, einfach nur als Freund konnte er sich Roger auch gut vorstellen. Seufzend wandte er sich zum Haus um. An den heranzukommen, in den er sich wohl gerade irgendwie verliebt hatte, erschien ohnehin völlig unmöglich.
    Was sollte ein Dave Duncan auch mit jemandem wie ihm anfangen?

    Das Wetter spielte völlig verrückt.
    Dem Kalender nach war es bereits Oktober, mithin Ende Herbst. Ganz offensichtlich hatte die Sonne ihren Vertrag jedoch nicht richtig gelesen und schob fleißig Überstunden. Sie gab ihr Bestes, nochmal die Illusion von Sommer zu erzeugen. Die Tagestemperatur betrug um die 25 Grad und Finn war froh darum, bereits sehr früh morgens Laufen gewesen zu sein, denn in den Mittagsstunden war die ungewohnte Hitze kaum mehr zu ertragen.
    Zu seinem Glück hatte er heute ausnahmsweise keine Vorlesungen gehabt und auch keine Arbeitsgruppen. So verbrachte er den größten Teil des Tages damit, an einem Referat zu schreiben, rasch schmelzendes Schockladeneis zu essen und ab und an ein kleines Computerspiel zu spielen.
    Selbst dazu war es eigentlich zu heiß. Gegen Abend bezog sich der Himmel düster und es grollte in der Ferne, wo sich ein klassisches Sommergewitter anbahnte.
    Abgelenkt worden war Finn heute lediglich von einem Telefonat mit Roger, der sich bei ihm darüber beklagt hatte, wie ungewöhnlich warm es war und wie heiß es erst in seiner Schmiede wurde, wo er an einer Auftragsarbeit für einen Kunden arbeiteten musste. Eine neue Skulptur, hatte er begeistert erzählt und sie ihm in allen Einzelheiten beschrieben. Finn lächelte, als er daran dachte. Seit seinem ersten Besuch in der Schmiede hatten sie sich nun schon dreimal getroffen. Einmal war Roger im Laden gewesen, um Nachschub für seinen Lesebedarf zu besorgen und hatte ihn danach zum Eisessen eingeladen. Ein anderes Mal hatten sie sich zum Kino verabredet, wo Finn auch noch einen weiteren aus ihrer Gruppe, Adam, den Schwertkämpfer, kennengelernt

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