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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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geschmiedet“, meinte er nur nachdenklich. „Ein echtes Salomonsiegel. Durchaus beeindruckend!“ Der Dämon öffnete sein Maul zu einem verzerrten Lächeln, ließ dabei seine scharfen Zähne aufblitzen. „Leider ist das dritte Wort in der Bannzeile falsch geschrieben“, ergänzte er belustigt und roch dann an der Scheibe. „Immerhin ist es in Eisenkraut geweiht worden“, stellte er offenkundig anerkennend fest. „Daher auch das leichte Prickeln auf der Haut. Erstaunlich gute Magie.“ Ein halb knurrender, halb lachender Laut stieg aus seiner Kehle auf. Finn war sich ganz sicher, dass etwa s spinnenähnliches mit viel zu vielen, kleinen, kalten Füßen gerade sein Rückgrat hinab lief und eine deutliche Gänsehaut darauf hinterließ.
    „Du hast dir Mühe gegeben, Finn. Alle Achtung!“, bemerkte der Dämon über ihm schmunzelnd und fuhr dann lächelnd fort: „Nur leider völlig wirkungslos, wenn du mich damit vertreiben willst!“ Lasziv leckte er sich über die Lippen. Seine Klaue schlang sich abrupt um die Kette und zog Finn langsam und mit einem süffisanten Schmunzeln im Gesicht näher an sich heran. Wild strampelte der junge Mann mit den Armen und Beinen, stemmte sich gegen den Druck an seinem Hals und krallte schließlich die Hände nutzlos in die Bettdecke. Unweigerlich wurde er aus der liegenden Position zu dem Dämon hochgezogen. Leider war die Kette viel zu solide und gab keinen Millimeter nach. So konnte Finn nicht verhindern, dass er dem Dämon plötzlich sehr viel näher kam als es ihm lieb war. Bestürzt starrte er in das fremdartige Gesicht über sich. Seine Hände kamen hoch, doch er traute sich nicht, das fremde Wesen zu berühren und es von sich zu schieben.
    „Das ist ein Siegel gegen alles, was dir feindlich gesonnen ist, Finn. Kein Dämonensiegel“, fuhr der Dämon grinsend fort und betrachtete Finns erschrockenes Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen irgendwie nachsichtig. Seine lange, rote Zunge leckte genießerisch über die schmalen Lippen und die langen Zähne. Überdeutlich fühlte Finn den warmen Atem in seinem Gesicht. Rasend schnell schlug sein Herz, pochte wild gegen sein Gefängnis.
    „Gegen mich würde es ohnehin nicht wirken, denn ich will dir ja gar nichts tun“, bemerkte der Dämon leiser und sanfter, wieder mit diesem erregenden, dunklen Unterton in der Stimme. Die roten Augen bohrten sich in die von Finn, das fremdartige Gesicht näherte sich weiter. Mit einem kräftigen Ruck riss er den aufkeuchenden Menschen abrupt an sich heran. Fest legten sich seine Lippen auf Finns, raubten ihm einen Kuss, die Sinne und den Atem. Blitze zucken schneller und heftiger über den schwarzen Himmel draußen.
    Der erstaunlich sanfte, leidenschaftliche Kuss weckte sofort die Erinnerung an den ersten Dämonenkuss. Sehnsuchtsvoll machte Finns Körper sich selbstständig und öffnete unbewusst den Mund, hieß die fremden Lippen willkommen, die seine so wundervoll berührten und sich nun mit stärker werdendem Druck auf sie pressten. Alle Kraft schien aus ihm gewichen zu sein und er ergab sich völlig dem leidenschaftlichen Kuss. Eine fremde Zungenspitze strich beinahe fragend über seine Lippen, glitt feucht und zart dazwischen, bat zaghaft um Einlass. Finns Lippen zitterten, wollten sich willig öffnen und der fremden Zunge Zugang gewähren. In diesem Moment zuckte draußen ein besonders greller Blitz über den Himmel und ein mächtiger, sehr lauter Donnerschlag ließ Finn zusammenzucken, brach schlagartig den mysteriösen Bann.
    Erschrocken riss er seine halb geschlossenen Augen weit auf, bemerkte schockiert, was er da gerade tat und warf sich erneut kraftvoll rückwärts, in dem verzweifelten Versuch, dem Dämon zu entkommen. Mit den strampelnden Beinen schob er hingegen nur die Decke weiter auf den Dämon zu, kam dabei nicht wirklich von der Stelle.
    „Ja, Finn!“, vernahm er die dunkle, etwas erstaunt wirkende Stimme des Dämonen, der natürlich gerade in diesem Moment die Kette losließ, sodass Finn, von seinen eigenen heftigen Bewegungen getrieben, rückwärts aufs Bett fiel. Sofort robbte er davon und plumpste zusammen mit der Überdecke auf der anderen Seite dramatisch vom Bett, bildete mit der verknäulten Decke einen wirren Haufen auf dem Fußboden.
    Lauf schnell zur Tür, kam der Tipp seiner inneren Stimme, als er sich auch schon aufrappelte, sich hastig aus der Überdecke befreite und zur einzigen Fluchtmöglichkeit hinüber sprintete. Ge rade streckte Finn die Hand nach

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