Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
erkundigte sich Robert neugierig und seine Stimme zitterte vor Spannung. „Ich wusste doch, der ist hinter dir her, Finn. Der brauchte eine Jungfrau ... äh ... Jungmann.“ Dann schien ihm etwas einzufallen und er keuchte erschrocken auf. „Er hat dich aber nicht einfach so … oder?“
Finns Röte hatte einen Grad erreicht, den man gemeinhin als „feuerrot“ bezeichnete. Es dauerte einen Moment, bis er seine Sprache wiederfand.
„Nein!“, gab er leise zu. „Er hat nicht ... mit mir ... du ... du weißt schon.“ Er holte tief Luft und sprudelte heraus: „Das war wohl eher ein Traum, oder? Ich meine, es passiert doch nicht einfach so, dass da ein Dämon kommt, dir in deinem Schlafzimmer auflauert und dir dann ... naja, eben mal so einen ... runterholt. Oder?“ Vor Finns Auge entstanden dazu sehr konkrete Bilder. „So was passiert doch nicht im echten Leben, oder? In einem Film, okay. Aber in echt? Das gibt es doch nicht wirklich?“, wiederholte er und hoffte verzweifelt auf eine Bestätigung.
Robert lachte plötzlich auf und Finn hegte ganz kurz echte Mordgedanken gegen ihn. „Also zumindest sollte dir so etwas sonst eher mit einer Frau oder meinetwegen einem Kerl passieren, Frosch!“, erklärte Robert und lachte wieder auf. „Aber wenn es gut war? Spielt es eine Rolle?“, fragte er noch immer belustigt nach. „Eins ist klar: es gibt also zumindest schwule Dämonen.“ Robert schien sich vor Lachen nicht mehr beruhigen zu können.
„Klasse! Du bist echt eine große Hilfe! Was soll ich denn jetzt machen, verdammt?“, brüllte Finn hilflos ins Telefon. Nur, so leicht brachte er Robert nicht aus der Fassung. „Frag ihn doch, ob er einen festen Freund hat oder ob es nur ein One-Night-Stand war“, kicherte Robert, aber als Finn daraufhin lediglich frostig schwieg, bemühte er sich doch, wieder auf den Boden zu kommen. „War es denn wenigsten gut?“, erkundigte sich Robert nach einer Weile pragmatisch.
War es das? Finn vernahm seine innere Stimme genussvoll aufstöhnen und zögerte. Sein Verstand wollte ihm verbieten, darüber nachzudenken, allerdings regte sein Körper sich alleine bei der Erinnerung an das, was der Dämon mit ihm getan hatte und seine innere Stimme beantwortete die Frage ganz selbstverständlich. „Ja! Es war … ja ... es war ... schon ... irgendwie ... gut“, gab er sehr zögernd zu.
„Na, dann ist doch alles prima!“, erklärte Robert, lachte dabei wieder auf. Sein Weltbild schien geklärt zu sein.
„Hey, Frosch. Er will dich ficken, nicht töten. Das klingt für mich nach einer guten Alternative“, resümierte Robert und so wie er es sagte, klang es sogar wirklich ernst. Finn schoss sofort das gerade erst zurückgewichene Blut in Gesicht und Unterleib. Sein Verstand zensierte mindestens zwei Wörter in Roberts Satz, aber leider hatte Finn es trotzdem verstanden.
„Scheiße, Robert, und wenn ich das nicht will? Verdammt, ich kann mich doch nicht von einem Dämonen flachlegen lassen!“, schrie Finn außer sich vor Scham, Wut und Unsicherheit ins Telefon. Sein Kopf war inzwischen bestimmt so rot, dass er schon leuchtete, und was das Blut da unten gerade anstellte, das wollte er gar nicht so genau wissen.
„Dann sag es ihm doch“, kam wieder der pragmatische Teil von Robert hervor. „Dann sag ihm, dass du nicht auf ihn stehst, Frosch!“ Verdammt! Genau das ist ja das Problem , dachte Finn gequält. Sein Körper behauptete da was ganz anderes und ja, er fand den muskulösen Körper anziehend. Die Ausstrahlung des Dämonen war nun ... atemberaubend. Verdammt ! Er ist nur leider kein Mensch!
„Oder tust du doch?“, hakte Robert nach und bewies erneut sein Talent zur Hellsichtigkeit. „Nein!“, wehrte Finn sich sofort überhastet und korrigierte dann: „Naja, er ... er hat halt Muskeln und so. Aber auch Hörner und Flügel und er ... verdammt! Er ist kein Mensch!“ Dennoch hat er wesentliche menschliche, oder eigentlich vielmehr männliche Eigenschaften. Vor allem physische, bemerkte die innere Stimme, die in dieser Hinsicht ein sehr gutes Gedächtnis hatte.
„Was ist, wenn er hat, was er will?“, fragte Finn erschrocken nach, als ihm plötzlich ein ganz neuer Gedanke kam. „Wenn er mich ... also ... vielleicht tötet er mich dann doch noch?“ Bei den Worten sackte er in sich zusammen, als ihm klar wurde, dass diese Gefahr durchaus noch bestand. Er musste nur an die scharfen Zähne und Krallen denken.
„Scheiße, ja!“, antwortete Robert ebenso
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