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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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oder?“
    Roger drängte sie sanft zurück, kämpfte seinen rebellischen Magen hinab und umklammerte Angelikas Arme fest, fixierte ihren Blick mit seinem. Erneut schluckte er schwer die bittere Galle hinunter, die sich in seinem Gaumen sammelte.
    „Doch, das ist Blut. Hier ist etwas Furchtbares geschehen, Angelika“, gab er flüsternd mit sehr fremd klingender Stimme zu. Sie keuchte auf und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Oh! Was machen wir denn jetzt?“
    „Wir sollten die Polizei rufen.“ Roger versuchte rational zu denken, doch Angelika schüttelte unerwartet entschlossen den Kopf.
    „Nein! Das hier ist etwas besonderes. Ich fühle es und du auch“, erklärte sie entschlossen, der schrille Unterton war fast ganz verschwunden. Sie schaute Roger direkt ins Gesicht und fuhr sich flüchtig mit der Zunge über ihre trockenen Lippen. Die Worte kamen nicht leicht darüber. „Ruf besser Thomas an.“
     
    ***
     
    Wenige Kilometer entfernt erwachte Finn aus einem tiefen, aber traumlosen Schlaf. Vorsichtig versuchte er sich zu bewegen und bemerkte erfreut, dass er langsam wieder Kontrolle über seinen Körper bekam. Er wandte probeweise den Kopf und erkannte auf der digitalen Anzeige seines Radioweckers, dass es 10:40 Uhr war.
    Langschläfer, schimpfte er sich aus. Normalerweise wäre er jetzt schon eine Runde gelaufen und in der Uni, wenn da nicht …
    Suchend sah er sich im Zimmer um, doch Dave war nicht da.
    Natürlich nicht, du Dummkopf, schalt ihn sein Verstand. Der Mann ist Geschäftsmann. Der kann doch nicht ewig bei dir rumhängen, der hat auch mal was Besseres zu tun. Finn seufzte wehmütig und erinnerte sich an den wundervollen Tag, den er mit Dave verbringen durfte. Da er sich praktisch nicht bewegen konnte, hatte ihn Dave regelrecht umsorgt, ihm Essen und Trinken gebracht und auch ansonsten für sein körperliches Wohlbefinden besorgt. Sie hatten sich geküsst. Immer und immer wieder. Ihre Hände hatten nicht voneinander lassen können, waren über das Gesicht des anderen geglitten, hatten Wangen, Lippen, Hälse, Haut und Haare berührt und ja, auch mehr.
    Eine überaus kitschige Szene, hätte sie Finn im Fernsehen gesehen. In der Realität und mit ihm als Hauptdarsteller war es einfach nur wundervoll romantisch und zärtlich gewesen. Selbst die ungefähr zwanzig Wiederholungen davon.
    Einfach wunderschön, seufzte er unisono mit seiner inneren Stimme. Nun war Dave leider fort, wann genau er gegangen war, daran konnte sich Finn leider nicht recht erinnern.
    Vielleicht hatte er ihm ja einen Zettel da gelassen? Finn stemmte sich auf seine wackeligen Arme und zog sich zu seinem kleinen Nachttisch hinüber. Nein, da lag nichts. Bedauernd schloss Finn die Augen und ließ sich seufzend auf  den Rücken fallen.
    „Au!“, entrang sich ihm ein überraschter Schmerzlaut. Ein unbekannter Schmerz brannte auf seinem Rücken. Finn versuchte sich umzudrehen, zu erkennen, was dieses Brennen auslöste, aber er konnte den Hals nicht weit genug drehen. Mühsam zog er sich an die Bettkante und spürte nun am ganzen Rücken ein eigenartiges, jedoch bekanntes Ziehen und Brennen.
    Es fühlt sich ein bisschen wie verheilende Wunden an, bemerkte seine innere Stimme misstrauisch. Quatsch, wie sollte denn da eine Verletzung hingekommen sein?, fragte der Verstand nach.
    Finn tastete vorsichtig nach hinten und berührte probeweise die Stellen. Es schmerzte ein wenig und er fühlte getrocknetes Blut, hier und da auch ein wenig Wundflüssigkeit. Demnach musste er wirklich einige gerade verheilende Striemen auf dem Rücken haben. Verblüfft zog er die Hand zurück und betrachtete das getrocknete Blut. Woher zur Hölle hatte er diese Kratzer auf dem Rücken?
    Mithilfe seiner derzeit stärkeren Arme zog er seine schlaffen Beine heran und hievte sie über die Bettkante. Die Füße berührten kaum den Boden, da entdeckte er an der Innenseite seines linken Oberschenkels drei dünne, feine, lange Linien verkrusteten Blutes, die zu seinem Gesäß hin verschwanden. Betroffen starrte er darauf und rätselte, wo er sich wohl diese langen Kratzer zugezogen haben könnte, aber ihm wollte partout nichts einfallen.
    Minutenlang starrte Finn grübelnd auf seine Füße, traute ihnen allerdings nicht ganz über den Weg. Abschätzend sah er zur Tür hinüber. Im Badezimmer hing ein Spiegel, darin könnte er genauer sehen, was da mit seinem Rücken passiert war.
    Und wenn du es nicht bis dahin schaffst?, kommentierte sein Verstand

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