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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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schauen erstmal nach, okay? Vielleicht ist er ja wirklich einfach nur nicht da. Dann erklären die uns für verrückt, weil wir so einen Wirbel machen. Und wenn ...“, Roger traute sich nicht, den Verdacht laut auszusprechen, „wenn hier wirklich etwas ... passiert ist, dann können wir ja immer noch die Polizei rufen!“ Angelika nickte, ließ Rogers Arm allerdings nicht mehr los.
    Behutsam schob sich Roger an die Ecke und linste in den Verkaufsraum. Sein Herz schlug hart und seine Hände fühlten sich feucht an. Mehrfach schluckte er durch seine enge Kehle, um die Aufregung zu mindern, die von ihm Besitz ergriffen hatte.
    Alles war ruhig und still. Der Verkaufsraum lag dunkel vor ihnen, nur von dem trüben grauen Licht des Oktobertages beleuchtet, welches durch den Glaseinsatz in der Tür hereinfiel. Niemand war im Laden.
    Angelika keuchte hinter ihm mit einem Mal auf und versetzte Roger damit sofort in Panik. Er wirbelte herum und ergriff sie an den Oberarmen.
    „Was? Was ist los?“, hauchte er leise und angstvoll. „Roger“, würgte sie gequält hervor. „Hier ist etwas Fruchtbares passiert. Ich spüre es. Da ist der Geruch von ... Blut. Ein gewaltsamer Tod. Furcht.“ Ihr Gesicht war in dem Licht kaum zu erkennen, Roger kannte sie jedoch lange genug, um zu wissen, wann ihr zweites Gesicht zu ihm sprach. Die Stimme veränderte sich, wurde langsamer, schleppender und sie sprach nur noch in kurzen Sätzen und Wortfetzen.
    „Oben. Tod. Soviel Angst.“ Angelika zitterte und Roger zog sie rasch in seine Arme, versuchte krampfhaft, seine eigene Angst zu kontrollieren.
    „Wir müssen nach oben in die Wohnung“, brachte Angelika mit ihrer eigenen Stimme hervor, der ihre Furcht deutlich anzuhören war. Roger nickte und da sie es nicht sehen konnte, fügte er hinzu: „Okay, aber ich gehe vor. Bleib dicht hinter mir!“ Er ergriff ihre zitternde Hand, drückte ihre Finger beruhigend und ging voran.
    Hinter dem Tresen, an dem Peter immer saß und sein Buch las, führte eine Tür ins Obergeschoss. Sie war offen und die Treppe dahinter wurde leidlich von einer Lampe von oben beleuchtet. Roger schlich die Stufen hinauf, ohne Angelikas Hand dabei loszulassen. Die Treppe öffnete sich in einen Wohn- und Arbeitsbereich. Eine Glühbirne in der Küche spendete Licht. Die winzige Küchenzeile lag rechts von ihnen. Die Wände waren mit UFO-Postern bedeckt und von der dunklen Decke hing an Fäden eine riesige Anzahl Modellraumschiffe herab. Durch die dunklen Vorhänge drang kein Licht, nur von dem eingeschalteten Monitor eines Computers leuchtete es matt bläulich in den Raum, verwandelte die Möbel in skurrile Licht- und Schattengebilde.
    „Es ist niemand hier“, flüsterte Roger beruhigend, auch wenn sein Herz nicht wirklich ruhiger schlug. Der Raum wirkte nicht verlassen, eher so, als ob sein Bewohner nur eben weggegangen wäre. Angelika ließ seine Hand los und ging nach rechts in die Küche, während sich Roger ins Wohnzimmer vorwagte.
    Der Computerbildschirm zeigte eine Liste von Mails an, als ob jemand sich gerade daran gesetzt hätte, um sie abzurufen. Roger schaute sich suchend um. Anscheinend diente das Sofa zum Schlafen. Eine hellere Decke war darüber gebreitet, die merkwürdige, dunkle Flecken aufwies. Roger streckte seine Hand aus, berührte die dunkleren Schattierungen und spürte Feuchtigkeit unter seinen Fingern. Er runzelte die Stirn und strich grübelnd darüber. Etwas Nasses hatte darauf gelegen.
    Plötzlich erklang aus der Küche ein erstickter Laut und Roger war mit wenigen Schritten neben Angelika. „Roger!“, hauchte sie entsetzt. Sie stand wie erstarrt da, hatte die Hände vor den Mund geschlagen und deutete nur auf einen dunklen, schwach schimmernden Fleck auf dem Holzfußboden.
    Der Schmied zögerte, näherte sich langsam dem unregelmäßig runden Fleck und ging in die Hocke, um ihn genauer zu betrachten. Die schwache Glühbirne reichte aus, um ihm eine Ahnung von der Farbe des Fleckes vor ihm zu geben und er fühlte im selben Moment eine starke Übelkeit in sich aufsteigen.
    „Ist das ... ist das ... wirklich ... “, stotterte Angelika erstickt hinter ihrer Hand. Roger konnte nicht sprechen, kämpfte
    darum, auf die Beine zu kommen. Er nickte nur stumm, weil er Angst hatte, den Mund zu öffnen und sich sofort zu erbrechen.
    „Das ist Blut, nicht wahr?“ Angelikas Stimme klang merkwürdig schrill. „Oh, bei den Göttern! Roger, sag mir, dass ich mich irre. Das ist kein Blut,

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