Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)
der nicht einmal zusammenzuckte.
„Neidischer Hänfling“, kommentierte Adam nur und grinste zu Finn hinüber. „Purer Neid der Minderbemittelten. Geht mir öfter so.“
Finns Blick wanderte weiter, als ihm Roger die zwei übrigen Mitglieder vorstellte.
„Das sind Frauke und Lukas, unser Ehepaar und die einzig Sittsamen unter uns. Unsere Bader. Bei dem Job müssen sie es wohl auch sein“, äußerte Roger lachend.
Die beiden saßen direkt nebeneinander und es war unschwer zu erkennen, dass sie zusammengehörten, denn sie trugen nahezu identische Kleidung und ihre Hände lagen aufeinander. Sie lächelten Finn offen an.
Frauke war eine wirklich hübsche, eher zierliche Frau um die dreißig mit dunkelblonden, offenen Haaren, die von einem kunstvollen Stirnband zurückgehalten wurden. Ihr cremefarbenes Kleid war mit verschnörkelten Verzierungen versehen, die Finn sofort an ein Elbenkostüm aus "Herr der Ringe" erinnerte. Lukas, ein sehr schlanker, großer Mann, war das Pendant dazu, trug ein kleidartiges, ebenfalls fast weißes und sehr ähnliches Kostüm. Lange, rötlich-braune Haare wurden ebenfalls durch einen zierlichen, elbisch anmutenden Stirnreif zurückgehalten.und Finns Verstand war versucht ihn mit „Mein Herr Elrond“ anzusprechen.
„Aiya“, begrüßten ihn beide fast zeitgleich auf elbisch.
Also diese zwei da sind definitiv nicht nur im falschen Zeitalter, sondern ganz und gar im falschen Film gelandet, bemerkte sein Verstand amüsiert. Du musst aber zugeben, sie sehen klasse aus, gab seine innere Stimme zu verstehen. Du magst den Film ja auch. Ja, aber ich laufe deshalb nicht herum, als ob ich in Rivendell lebe, korrigierte Finn sich.
Er lächelte sie alle der Reihe nach an, als Roger endlich zum Abschluss kam und Finn selbst vorstellte.
„Und dies ist Finn. Er ist heute neu dabei“, erklärte Roger und Finn schaute kurz fragend zu ihm hin. Okay, er konnte jetzt ja kaum erklären, dass er hier nur reingerutscht war und eigentlich nichts mit ihnen zu tun hatte, oder? Außerdem ... irgendwie waren diese Mittelalterfreaks wirklich nett und Finn hatte mindestens fünf Minuten lang nicht an Dave gedacht!
Dave … hastig überspielte er den prompt aufkommenden Schmerz mit einem verzerrten Lächeln. Denk dran: nicht heulen , ermahnte ihn sein Verstand abermals. Du ziehst das jetzt durch wie ein echter Mann!
„Michael will ihn als Bogenschützen rekrutieren, aber ich arbeite noch dran, dass er ein echter Schwertkämpfer wird“, ergänzte Roger mit einem stolzen Blick auf Finn, der gerade noch verhindern konnte, dass er rot wurde.
„Du erinnerst mich irgendwie total an Faramir“, bemerkte Frauke träumerisch lächelnd. „Deine Haare sind zu kurz, aber du hast auch so eine traurige Ausstrahlung.“
Verdammt! Sah man es ihm wirklich so sehr an?
Nicht heulen! Bloß nicht heulen!, intonierte Finns Verstand verzweifelt und er schluckte den Kloß hart hinab. Immerhin , bemerkte seine innere Stimme versöhnlich lächelnd, anscheinend trauen dir andere auch mal bessere Rollen zu, als du in deinem eigenen Film spielst.
„Finn ist der Traum schlechthin, oder?“, schmachtete Max ihn abermals an und erntete höchst amüsierte Blicke aller Anwesenden. Roger senkte den Blick und verteilte rasch die Teller, vermied es, Finn anzusehen.
„Finn, Inhalt meiner feuchten Träume, versprich mir nur eines“, verlangte Max, beugte sich über den Tisch hinüber, ergriff dessen Hand und sah ihm tief in die Augen. „Wenn morgen die Welt untergeht, erfüllst du mir dann meinen geheimsten, letzten Wunsch und ich darf in deinem Schoss in deinen starken Armen sterben?“ Max klimperte übertrieben mit den Augen und prompt schoss Finn natürlich die Röte ins Gesicht.
Roger sog unwillkürlich die Luft ein, sein Gesicht verfinsterte sich und er wollte schon etwas sagen, als Max urplötzlich Finns Hand losließ und mit einem erschrockenen Laut zu Boden stürzte. Michael hatte seinem Stuhl einen kräftigen Stoß gegeben, der ihn samt Max hintenüber fallen ließ. Drohend sah er auf den Barden hinab, der ihn vorwurfsvoll anstarrte und sich hochrappelte. „Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“, bemerkte Michael und sah wirklich wütend aus. Die anderen begannen bereits zu lachen, als Max schmerzhaft das Gesicht verzog.
„Mann, Michael, du humorloser Grobian!“, schimpfte Max und rieb sich heftig sein Hinterteil. „Ich darf doch wohl noch flirten, mit wem ich will.“
„Du flirtest nicht“,
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