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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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nach einem Tonkrug.
    „Halt einfach den Mund, Max!“, schnauzte Roger den Barden hart an, stieß ihn zur Seite und ging raschen Schrittes aus dem Zelt. Sein Gesicht brannte und er hoffte nur, dass Finn nicht bemerkt hatte, wie er auf ihn gewirkt hatte.
    „Was denn?“, rief ihm Max spöttisch hinterher, blickte grinsend zu Finn hinüber und zwinkerte diesem verschwörerisch zu. „Ich glaube, Roger ist es gerade ein wenig heiß und eng in der Hose geworden!“
    Finn schoss die bekannte Röte ins Gesicht und er hob überrascht die Augenbrauen. Hatte er das richtig verstanden? Roger? Er ist also keine Hete, folgerte sein Verstand verblüfft. Er spielt in der gleichen Liga.  
    „Quatsch“, brachte Finn wenig überzeugend hervor.
    „Doch, doch!“ Max' Grinsen vertiefte sich. „Im Allgemeinen eher auf Frauen, aber ihn törnen auch Männer an. Roger steht voll auf dich!“ Der Barde nickte heftig und ließ seinen Blick von unten über Finn wandern. „Ich meine, wer würde das nicht? Jeder Kerl mit Augen im Kopf und einem funktionierenden Schwanz würde dich flachlegen wollen. Und mit diesen Klamotten … Ohne würde ich wohl gerade sabbernd vergehen! Oh Mann, du siehst aus, als ob du einfach da rein gehören würdest! Da kriegt man ja sofort einen Steifen!“ Max lachte begeistert auf und leckte sich erneut über die Lippen. Erneut glitt sein Blick über Finn, der sich unter seinem lüsternen Blick sichtlich unbehaglich fühlte. Niemals hatte ihn jemand so angesehen. Außer Dave.
    Die letzte Bemerkung strich sein Verstand sofort. Die innere Stimme hingegen war durchaus geschmeichelt von Max' Komplimenten. Es war eine ungewohnte Situation. Finn fand es peinlich, dass ein anderer Mann ihn begehrlich ansah. Zudem handelte es sich nicht um den Mann, bei dem er diese Blicke zum ersten Mal gespürt hatte und weiterhin gerne spüren wollte. Nichts gegen Max, aber der war mit Dave nun mal nicht zu vergleichen.
    Erneut bildete sich ein harter Kloß in Finns Hals und er wandte sich um, tat rasch, als ob er noch etwas an seinen anderen Sachen richten müsste.
    Angelikas Stimme erlöste ihn aus der Situation und entlockte Max ein wehmütiges Seufzen. „Kommt ihr zwei? Gibt gleich was zu essen“, schallte es von draußen herein und Max zog augenblicklich den Kopf zurück. Zögernd folgte Finn ihm, nicht ganz sicher, wie er mit der Sache weiter umgehen sollte.
    Als er aus dem Zelt trat und zu den anderen an den Tisch ging, erntete er auch von Angelika einen anerkennenden Blick. „Steht dir viel besser als ihm“, meinte sie lächelnd mit einem Kopfnicken zu Michael. Der Bogenschütze brummte gutmütig, nickte Finn zu und bot ihm einen Platz neben sich an.
    „Trink das!“, verlangte Angelika und schob ihm einen Holzbecher mit einer aromatisch duftenden Flüssigkeit hin. Vorsichtig probierte Finn. Der Tee schmeckte nicht schlecht. Ob es nun an dem Wundergebräu lag oder an der sich entspannenden Situation, er fühlte sich bald schon wohler. Mittlerweile waren noch andere der Gruppe zu ihnen gestoßen. Sie hatten einen weiteren Holztisch unter das Segeltuch geschoben und Roger stellte Finn die übrigen Mitglieder ihrer Gruppe vor.
    „Das ist Luisa, unsere zweite Bogenschützin. Zudem kann sie filzen und töpfern. Ihr gehört der Stand da drüben.“ Roger deutete unbestimmt den Gang hinunter. „Und dieses tolle Teil hier stammt auch von ihr.“ Er wies lächelnd auf die getöpferte Salatschüssel, die mit Krähenmotiven verziert war. Eine kleine, untersetzte blonde Frau mit roten Backen, die einem entsprechenden Kitschgemälde entsprungen sein konnte und ein hellblaues Kleid trug, nickte Finn zu, als sie sich einen Holzstuhl heranzog.
    „Und das ist Inge“, fuhr Roger fort. Finn nickte einer größeren Frau mit langen, dunklen Haaren zu. „Inge verkauft Holzschnitzereien. Das Holzgeschirr hier stammt von ihr.“ Inge lächelte Finn breit an. Sie war eine hagere Frau und deutlich älter als der Rest von ihnen. Sie trug ein langes Kleid, das aus zwei Lagen zu bestehen schien und kunstvoll geschnürt war. Ihr Haar war mit einem Kopftuch zurück gebunden.
    „Dann ist hier noch Adam. Mein Partner im Schwertkampf.“ Roger legte einem kahlköpfigen, breitschultrigen, stark bemuskelten Mann seine Hand auf die Schulter, der rechts von Roger Platz genommen hatte. Auch er war mittelalterlich gekleidet.
    „Er ist eigentlich Bodybuilder, was man gar nicht vermuten würde“, scherzte Roger und hieb Adam kräftig auf die Schulter,

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