Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
grinsen, Max konnte einfach nie aus seiner Haut, schien es.
„Musst du dich auch kidnappen und fesseln lassen“, meinte er und unterdrückte ein weiteres Grinsen.
„War das etwa ein entsprechendes Angebot?“, hakte Max rasch nach und eilte ihnen hinterher. „Von dir lasse ich mich jederzeit fesseln, Finn. Oder würdest du eher zu meiner Rettung herbeieilen?“
„Ich würde dich wahrscheinlich einfach da liegen lassen!“, brummte dieser. „Aber mit einem Knebel im Mund.“ Er drehte sich halb herum und grinste den Barden breit an. Max blieb abrupt stehen. Verblüfft starrte er Finn mit offenem Mund an. Roger grinste in sich hinein. Es geschah selten, dass jemand Max sprachlos machte. Dieser brauchte jedoch nur einen winzigen Moment, um sich zu fangen.
„Hey, ich mag dominante Männer!“, beeilte er sich zu sagen und fing sich von Angelika einen derben Klaps gegen den Hinterkopf ein, der ihn alles Weitere nur noch unhörbar murmeln ließ.
Sie betraten den Vorraum, die Jäger waren allerdings samt Thomas bereits verschwunden. Finn humpelte zwischen den beiden Männern durch den Gang nach oben. Langsam ließ die Taubheit in den Beinen nach und er befreite sich aus ihrem Griff.
„Danke, aber es geht jetzt echt besser“, entschuldigte er sich vor allem bei Roger, der ihn scheinbar nur bedauernd losließ. Finn wich seinem Blick aus und versuchte abzulenken: „Wo sind wir hier eigentlich?“
„Unter Lüneburg“, meinte Michael mit seiner üblichen, brummigen Stimme. „Das sind die alten Salzstollen. Die meisten sind eingestürzt oder abgesackt. Deshalb sind da oben ja auch so viele Häuser schief.“ Er deutete an die Decke. „Seit 1830 hat sich hier alles um mehrere Meter abgesenkt. Die alte Lambertikirche hat es auch weggerafft. Aber dieser Stollen ist gut genug befestigt und Thomas hat daraus unser Hauptquartier gemacht.“
Auf ihrem Marsch zurück staunte Finn über die Wände aus Salz, die der Umgebung etwas Surrealistisches gaben. Sie schienen so unwirklich zu sein wie die Geschichte, in der er sich befand. Als er den anderen hinauf in die Stadt folgte, kreisten seine Gedanken um sein Gespräch mit Thomas. Er war jetzt vermutlich der einzige, der um sein dämonisches Geheimnis wusste.
Ebenso, wie Thomas um deins weiß, erinnerte ihn sein Verstand fürsorglich. Und damit meine ich nicht nur dein Mirjahnblut, sondern pikantere Details. Finn fühlte sich unbehaglich und schaute zu Boden. Kurz schloss er die Augen, wünschte sich sehnlich sein einfaches, unkompliziertes, langweiliges Leben zurück.
Aber bitte eins, in dem Dave wieder da ist, ergänzte die innere Stimme sehnsüchtig. Wie schön wäre es, jetzt zu ihm gehen zu können, ihn an sich zu reißen, ihn zu küssen, seinen Geruch in der Nase zu haben, seinen verschwitzten Körper zu spüren und alles in einem wilden Liebesspiel zu vergessen. Er stellte sich vor, wie er ihn aufs Bett werfen, seinen wundervollen Körper erkunden würde, wie Daves Augen ihn erstaunt und voller Verlangen ansehen würden, wenn er über ihn käme. Erst würde er ihn mit Lippen und Zunge verwöhnen, dann die Hand um sein prächtiges Glied schließen und ihm zeigen, wie sehr er ihn vermisst hatte. Ob Dave auch vor Lust laut schreien konnte?
Finn blickte sich verstohlen um. Was für Gedanken er da nur hatte, das passte gar nicht zu dem schüchternen, zurückhaltenden Finn, den er sonst kannte. Er seufzte unbemerkt. Ich vermisse ihn schrecklich. Er ist Teil einer ganz normalen Welt jenseits dieses Wahnsinns. Ich möchte ihn zurückhaben. Mit ihm wäre alles in Ordnung.
Dave hatte mit dieser verrückten Dämonengeschichte immerhin so wenig zu tun wie Himbeereis mit einer Maschinenpistole. Vielleicht sehnte er sich genau deshalb in diesem Moment so sehr nach ihm, dass es fast schon ein schmerzhaftes Verlangen war. Er verdrängte den Gedanken, denn der verursachte neben dem deutlichen Ziehen in den Lenden auch schmerzhafte Stiche in der Brust. Ohnehin hätte er Dave nichts von diesem ganzen Abenteuer hier erzählen können. Der hätte ihn doch für verrückt erklärt. Nein, er musste darüber Stillschweigen bewahren, ebenso, wie er andere Geheimnisse für sich behalten würde.
Thomas' Geheimnis würde er auf jeden Fall bewahren müssen.
Völlig irre. Ein Dämonenjäger, der selbst ein halber Dämon ist, schüttelte der Verstand den Kopf. Was für eine verrückte Geschichte!
Das war verrückt!
Verwirrt betrachtet Dave sein Spiegelbild. Fünf Tage
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