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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ihre Wege auseinander, er hatte auch lange genug über ihn gewacht. Dave sah grimmig drein. Russell war erwachsen, schon sehr lange, dennoch, er selbst behandelte ihn gerne noch so, als ob er gerade eben erst sein dämonisches Erbe entdeckt hätte. Sein Erbe.
    Ein dummer Fehltritt, wenn er es jetzt betrachtete. Pure Neugierde und dieser verdammt unersättliche Hunger hatten ihn getrieben, er hatte zu viel riskiert, war dabei beinahe von den Jägern überrascht worden. Aber es war nun mal passiert.
    Dave zog vorsichtig die Beine an und schob sich seitwärts aus dem Bett. Er musste leise sein, um Finn nicht zu wecken. Seine beruhigenden Worte würden bei ihm jetzt kaum noch wirken, dazu war sein Erbe schon zu stark. Dave wollte ihm aktuell noch nichts erklären müssen.
    Zögernd blieb er neben dem Bett stehen und betrachtete liebevoll den jungen Mann. Finn hatte sich unglaublich verändert. Er war kein unsicherer, schlaksiger Junge mehr. Er war zu dem geworden, was sein Erbe aus ihm machte: Ein Kämpfer, ein Jäger.
    Dave seufzte bedauernd auf.
    Warum nur musste er sich ausgerechnet in einen Menschen mit dem Blut der Mirjahn verlieben? Warum in seinen erklärten Feind? Warum hatte ihn ausgerechnet dieser Mensch so angezogen und fasziniert? Es war nicht sein Blut gewesen. Es war etwas, dass viel tiefer ging. Ein nahezu magisches Band, welches sie beide auf irgendeine Art verband. Dave wusste es, verstehen konnte er es allerdings nicht.
    Er streckte die Hand aus und strich in der Luft, nur wenige Zentimeter über Finn, über dessen Brust und Bauch. Dieser perfekte, schlanke Körper war so begehrenswert, wirkte zerbrechlich und stark zugleich. Finn lag halb auf dem Rücken, die Beine leicht angewinkelt, ein Arm neben dem Gesicht, der andere zu ihm ausgestreckt. Das Gesicht war entspannt und trug ein winziges, zufriedenes Lächeln.
    Dave schloss kurz die Augen und fühlte den Dämon bereits zaghaft an den Ketten zerren. Im Schlaf wirkte Finn unglaublich verletzlich. Seine Kehle war völlig ungeschützt, er bot sie ihm geradezu an. Ein herzhafter Biss, das Knacken, warmes Blut, welches ihm süß direkt in das Maul pumpen würde, ein leises Gurgeln und Finn würde sein Leben aushauchen.
    Dave zog rasch die Hand zurück und trat vom Bett fort. Leise zog er sich die Hose und das Hemd an, ergriff im Hinausgehen seine Schuhe. Er warf noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf Finn und schlich sich aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer setzte er sich hin und zog sich die Schuhe an. Alles war dunkel, er konnte im Dunkeln jedoch fast ebenso gut sehen wie im Hellen. Etwas in diesem Raum störte ihn, schien ihn zu bedrohen.
    Suchend sah er sich um.
    Auf dem Couchtisch schien etwas zu glimmen und er lenkte seinen Blick darauf. Es war eine kleine Metallscheibe, die auf dem hölzernen Couchtisch lag. Sie glühte in einem weichen, blauen Licht. Als er näher trat, nahm das Leuchten zu und wurde heller und intensiver. Dave trat zögernd näher und blickte auf die mittlerweile weißglühende Scheibe. Scheinbar handelte es sich um ein Siegel. Aber was war es für eins? Finns Siegel, erkannte Dave erschrocken, seine Waffe. Es war die Waffe gewesen, mit der ihn Finn verletzt hatte. Dave spürte sofort ein leichtes Brennen an der Wunde an seinem Hals. Das hier war Finns Mirjahnwaffe. Ein einfaches, unmagisches Freundschaftssiegel.
    Was, wenn er es einfach an sich nahm?
    Dave streckte langsam die Hand danach aus. Das Licht schien zu explodieren und für einen winzigen Moment hatte er das Gefühl von einer hinter ihm lauernden Gefahr, vor der ihn seltsamerweise diese Scheibe warnen wollte. Seine Finger stoppten kurz über dem Siegel. Mühsam versuchte er, die Bilder und Gefühle zu ordnen, die ihn plötzlich durchfluteten. Etwas, jemand, war in akuter Gefahr, in absoluter Lebensgefahr! Dave dachte nicht lange darüber nach, weil für ihn klar war, dass es sich nur um Russell handeln konnte. Er zog die Hand hastig zurück und verließ eilig die Wohnung. Der unvorsichtige Halbdämon war in Gefahr. Er musste sich beeilen!
    Draußen angekommen, sah Dave sich rasch um. Er musste vorsichtig sein, denn es war zu hell, um ungesehen in dieser Straße in den Himmel zu gelangen, es waren schon zu viele Menschen wach. Ein ausgewachsener Dämon am helllichten Tag erweckte zu viel Aufmerksamkeit.
    Ärgerlich trat Dave stattdessen an sein Auto heran. Er hatte es gestern in der Nähe von Finns Haus geparkt. Er würde wohl oder übel fahren müssen. Wenn er hätte

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