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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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fliegen können, wäre er schneller bei Russell. Er konnte nur hoffen, dass der Schwarze Jäger wirklich genug Skrupel hatte, um den Halbdämon nicht in dem Café mit den ganzen anderen Menschen zu stellen. Dave war sich da absolut nicht sicher, nur zu gut erinnerte er sich an den fanatischen Hass in den Augen dieses Mannes.
     
    Als Daves schwarzer BMW davonfuhr, setzte sich ein paar Straßen weiter ein schwarzer Nissan Pathfinder mit dunkel getönten Scheiben ebenfalls in Bewegung. Der Mann am Steuer lächelte zufrieden in sich hinein. Der Sender an Daves Wagen gab ein gutes Signal ab, es würde leicht werden, dem alten Dämon zu folgen. Dieses Mal würde ihre Begegnung anders ausgehen.
     
    Nur wenige Kilometer von Lüneburg entfernt lag die kleine Ortschaft Scharnebeck, und etwas außerhalb davon erhob sich scheinbar mitten im Wald ein großes Bauwerk. Wie gewaltige Türme ragten die Betonwände des größten Schiffshebewerks der Welt aus dem Wald hervor und überspannten die Wasserstraße. Von Weitem sah es fast wie eine Ansammlung von Hochhäusern aus. Die acht schmalen Betontürme waren durch lange Wassertröge miteinander verbunden, deren rote Stahlelemente das einzig Bunte an dem gewaltigen Koloss waren. In den Trögen konnten die Schiffe 38 Meter hoch befördert werden und damit den Höhenunterschied im Elbeseitenkanal, der Verbindung zwischen Elbe und Mittelandkanal, problemlos überbrücken.
    Ganz oben auf einem der Betontürme kauerten drei merkwürdige Gestalten, die ganz und gar nicht zu diesem modernen, technischen Bauwerk zu passen schienen. Kein Mensch kam auf die Idee, den Blick so weit hoch zu heben, sonst wären sie vermutlich beim Anblick der drei fremden Wesen recht geschockt gewesen.
    Eins der Wesen schien viel zu dürr zu sein, wirkte fast skeletthaft. Graue, rissige Haut spannte sich über die sichtbaren Knochen. Es hockte mit gekrümmtem Rücken da, aus dem das Rückgrat deutlich hervorstach. Winzige, lederne Flügel wuchsen ihm aus den Schultern. Das Gesicht war sehr schmal und hohlwangig, mit dunklen, stechenden Augen.
    Die Gestalt neben dem grauen Szarlem bewegte sich und blickte auf die Straße hinunter, die sich am Schiffshebewerk vorbei durch den Wald schlängelte.
    Die grünliche Haut schimmerte im morgendlichen Licht. Der lange, schmale Schwanz lag zusammengerollt um die Füße, die eher Klauen glichen, und zuckte hin und her, wie bei einer Katze auf der Jagd nach Mäusen. Schmale, flügelähnliche Gebilde bewegten sich langsam hin und her. Grünliche Augen blinzelten auf die wenigen Autos hinab und aus dem offenen Maul tropfte Geifer an den dolchartigen Stoßzähnen hinab.
    Die dritte Gestalt sah im ersten Moment sehr unförmig aus. Braune, lederne Haut bedeckte einen umgekehrt birnenförmigen Körper, der scheinbar keine Füße zu haben schien. Bei genauerer Betrachtung war allerdings zu erkennen, dass das Wesen sie nur angewinkelt hatte. Die Beine wie die Arme waren muskulös, kurz und sehr kräftig. Aus einem massigen Nacken ragte fast ohne Halsansatz ein Kopf mit weit ausladenden, in sich gedrehten Hörnern hervor. Orangerot glimmende Augen warfen einen Blick zu den anderen Zweien hin, als die Gestalt sich erhob und ihre breiten Schwingen ausklappte, die den Flügeln einer Fledermaus glichen.
    Thubal bleckte sein Maul, in dem scharfe, schwarzem Metall gleichende Zähne den Blick auf eine blutrote Zunge verdeckten, und schwang seine Flügel probeweise hin und her.
    „Der Halbmensch müsste ihn mittlerweile weit genug fortgelockt haben. Wir müssen dennoch vorsichtig sein. Unweit der Wohnung ist ein Waldgebiet, dort können wir unbemerkt landen und uns dann in Menschengestalt nähern“, erklärte er mit der eigentümlichen Stimme, die an das Knirschen von Eisschollen im winterlichen Eis erinnerte.
    „Wir werden uns den Mirjahn jetzt holen!“, knirschte Thubal. „Aber denkt daran: Ich will ihn noch lebend in die Klauen bekommen. Immerhin muss er mir ein paar Antworten geben, bevor wir diese Pest endgültig ausrotten werden.“ Hass blitzte in seinen Augen. „Das hätten wir beim letzten Mal nicht versäumen dürfen! Nur deshalb blieb das Tor all die Jahre verschlossen, weil er eben nicht der Letzte war! Diesmal keine Fehler!“
    Der Krayaden leckte sich den lippenlosen Mund und knurrte zustimmend, während sich der Szarlem fast schlangengleich zu Thubals Füßen wand. Der große Dämon beachtete sie nicht, sprang ab und glitt für seinen massigen Körper erstaunlich elegant

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