Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
ganz unmöglich!
***
Thomas hatte den Pathfinder unbemerkt von diesem weit genug weg geparkt und war dem fremden Mann, den er von Finns Wohnung aus verfolgt hatte, durch die schmalen Gassen gefolgt. Der elegant gekleidete Mann schlug den Weg zum Hafen hinunter ein. Thomas war nicht nahe genug, um die Präsenz des Anderen zu fühlen. Allerdings würde dieser ihn deswegen auch nicht wahrnehmen. Trotzdem war er sich absolut sicher, dass es sich um den alten Dämon, jenen Incubus handelte, von dem Finn berichtet hatte. Er lächelte, als er, nun am Stintmarkt angekommen, auf die anderen vier Jäger wartete.
Es war also genau richtig gewesen, Finn zu beschatten. Letztlich hatte er ihm doch noch ungewollt als Köder gedient. Thomas war sich absolut sicher gewesen, dass der Incubus zu Finn kommen würde. Und sein Gespür hatte ihn mal nicht betrogen.
Thomas blickte sich sichernd um. Der Stint war ein kleiner Platz am alten Hafen. Hier gab es mehrere Cafés. Gegenüber, auf der anderen Seite des Wassers, befand sich der alte Kran, ein Wahrzeichen Lüneburgs, neben der großen Trauerweide. Eine Brücke, auf der viele Touristen standen und fotografierten, führte über den Arm der Illmenau zu dem Platz vor dem alten Kaufhaus. Der fremde Mann war in einem Café unten am Hafen verschwunden.
Thomas lächelte zufrieden. Die anderen Jäger kamen heran und er instruierte sie rasch. Sie bewegten sich schnell durch die schmalen Gassen des Wasserviertels. Schnelligkeit und der Überraschungseffekt, das waren wichtige Waffen im Kampf gegen die Dämonen. Dieser hier fühlte sich anscheinend viel zu sicher. Wenn er glaubte, dass sie ihn in einem mit Menschen gefüllten Café nicht angreifen würden, dann unterschätzte er ihn, Thomas, aber gewaltig.
Ein hämisches Lächeln breitete sich auf Thomas Gesicht aus und die bekannte Vorfreude auf den Kampf stieg in ihm auf. Einen so alten Incubus zu jagen, einen so mächtigen Dämon, dass erfühlte ihn mit regelrechter Euphorie. Diesmal würde er ihm nicht entkommen, dieses Mal würde er ihn erledigen.
Er nickte den anderen Jägern zu. Rasch öffnete Thomas die Tür des Cafés und überflog routiniert die anwesenden Personen. Fünf Menschen, zwei Kellner, nur eine Tür nach hinten zur Küche. Sein Blick glitt rasch von Tisch zu Tisch und blieb an dem Halbdämon hängen, den er sofort erkannte. Dann fiel sein Blick auf den großen, eleganten Mann, der zwei Schritte auf den Ausgang zugegangen war, nun jedoch verharrte und ihn anstarrte.
Er war ein großer, schlanker, überaus attraktiver Mann in einem edlen grauen Anzug. Sein feingeschnittenes Gesicht war makellos rasiert. Dunkle, feurige Augen blickten ihn an. Ihm stockte prompt der Atem, als er ihm zum ersten Mal direkt ins Gesicht sah. Dies hier war eindeutig der alte Dämon, gegen den er gekämpft hatte.
Thomas schnappte nach Luft, als sein Herz schneller zu schlagen begann. Das musste er sein! Eine gewaltige Aura von uralter Macht durchdrang Thomas und er starrte den Dämon nahezu bewundernd an. Ein Zittern überlief seinen Rücken.
Wahrhaftig, einer der ganz Uralten!
Thomas spürte beinahe körperlich, wie alt dieser Dämon war, wie seine gewaltige Präsenz ihn in seinen Bann zog. Soviel älter als alle anderen. Ein echter, einer der ersten Incubi! Ein Dämon vom Anbeginn der Zeit, einen älteren hatte er wohl noch nie getroffen.
Endlich hatte er einen von ihnen gestellt!
Bewundernd glitt Thomas' Blick über das edle Gesicht. Die dämonischen Augen hinter der menschlichen Fassade glühen rot, wie mit einem uralten, nie verlöschenden Feuer erfüllt. Thomas' Herz raste vor Freude, sein Blut floss rasch und heiß durch seine Adern. Er würde diesen hier töten und eine ganz besondere Rache für Jack nehmen.
Ohne sich zu ihnen umzublicken, ohne den Blick eine Sekunde von dem Dämon lassend, gab er den Jägern hinter sich Handzeichen und seine Gruppe schwärmte aus. Es waren erfahrene Jäger, jeder von ihnen wusste, was er tat, er konnte sich blind auf sie verlassen.
Die anderen Besucher des Cafés blickten überrascht auf, als die Schwarzen Jäger ausschwärmten und nun im Halbkreis die zwei Männer am Ende des Raumes einkreisten. Ein paar Gäste standen überrascht auf, eine Frau schrie sogar erschrocken und empört auf, als sich die Jäger rücksichtslos zwischen ihnen durchschoben.
Thomas' Blick blieb starr auf den Mann vor sich gerichtet. Langsam zog er sein Messer und duckte sich in Erwartung des Angriffs. Ein
Weitere Kostenlose Bücher