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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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stockte abrupt ab, als vor ihr plötzlich ein fremdes, dämonisches Wesen durch die Hecke auftauchte. Kreischend wich sie zurück. Der Dämon warf ihr keinen Blick zu, hechtete an ihr vorbei, sprang über die Motorhaube auf das nächste Auto, wobei er tiefe Krallenspuren im Lack hinterließ. Auf dem Dach des Wagens sprang der Dämon ab und erhob sich schwerfällig in die Luft, drohte mehrere Momente lang abzustürzen. Die Frau fiel vor Schreck hintenüber und der Kinderwagen rollte von alleine weiter, kam wenige Meter später in den Überresten der Hecke zum Stehen. Das Kind winkte Dave fröhlich hinterher.
    „Wauwau! Großes, braves Wauwau!“, gluckste es begeistert. „Mama! Da, Wauwau.“
    Dave gewann langsam an Höhe, achtete nicht mehr auf die schrillen Hilfeschreie der Frau, sondern versuchte schneller zu fliegen, seine Flügel kraftvoller zu bewegen. Seine Verletzungen und die zunehmende Verzweiflung, die sich in ihm wie lähmende Schwärze ausbreitete, verlangsamten seine Bewegungen.
    Noch zweimal musste er zwischenlanden und erschreckte noch einen Zeitung lesenden Rentner, auf dessen Gartenhaus er zwischenlandete und es beim Abspringen allein durch die Wucht des Stoßes zum Einsturz brachte.
    Endlich, nach gefühlten Ewigkeiten, erkannte er den schmalen Grünstreifen, in dem er auch sonst gelandet war, um sich Finns Wohnung unbemerkt zu nähern. Dave glitt hinunter, kam hart auf und verwandelte sich, während er humpelnd losrannte.
    Nichts!
    Er konnte noch immer nichts von Finn fühlen, als ob er ... Dave schob den Gedanken abermals energisch zur Seite.
    Das durfte einfach nicht sein! Er musste einfach rechtzeitig zu ihm gelangen. Er musste ihn vor ihnen retten!
    Dave erkannte von Weitem schon die zersplitterte Tür, als er zum Haus einbog. Er kam zu spät. Das konnte nur ein Dämon gewesen sein, der sie voll Wucht eingeschlagen hatte!
    Daves Herz setzte kurz aus und er zögerte an der Schwelle zu Finns Wohnung. Ihm schlug augenblicklich der vage, vertraute Geruch entgegen, den sie hinterlassen hatten.
    Dämonen!
    Dave schnupperte. Drei waren es gewesen und er verzog leise grollend sein Gesicht. Einer davon kam ihm bekannt vor, sein Geruch war deutlicher als der der anderen. Diesen Geruch kannte Dave gut, er war ihm viel zu vertraut. Furcht beschlich ihn, kam mit kleinen, klammen Fingern, die ihm über den Körper fuhren. Wenn dieser Dämon hier gewesen war, kam er zu spät, dann war Finn auf jeden Fall tot! Aber er würde es ganz gewiss nicht wagen, sich in Daves Nähe blicken zu lassen. So dumm war er nicht. Dave schüttelte den Kopf.
    Nein, Finn war nicht tot! Das durfte nicht sein!
    Vor Daves innerem Auge erschien Finns Gesicht, seine braunen Augen, seine sportliche, durchtrainierte Gestalt, sein Lächeln.
    Er durfte nicht tot sein!
    Angstvoll schloss Dave die Augen, holte tief und langsam Luft, versuchte alle Gefühle auszuschließen. Sein Herz schlug so hart und schnell, dass es ihm die Brust zu zerreißen drohte und gleichzeitig fühlte er eine tiefe, eisige Kälte und Leere in sich, die der Verlust von Finns Präsenz zurückgelassen hatte.
    Langsam betrat er den Flur und wäre beinahe vor Schwäche und Schreck gestürzt, als ihm sein Geruchssinn verriet, was er bereits befürchtet hatte.
    Finns Blut!
    Er konnte es riechen, diesen Geruch kannte er so gut wie seinen Geschmack. So süß und leicht herb, dieser besondere, ganz feine Unterton darunter. Dave wusste ohne jeden Zweifel, dass es sein Blut war. Kein anderes menschliches Blut roch genauso.
    Der Dämon in ihm wimmerte leise und hungrig. Kalte Wut stieg in Dave auf, die sich allerdings kaum anders anfühlte als zuvor die Benommenheit, die Wut jedoch riss ihn aus der Erstarrung. Seine Füße wollten ihn nicht recht vorantragen. Jeder Schritt würde ihn näher an die Gewissheit heranbringen. Er wollte es nicht wissen, wollte nicht selbst sehen müssen, was sie ihm angetan hatten.
    Finn durfte nicht tot sein. Wieder und wieder kreiste der Satz in seinem Kopf. Aber er roch sein Blut, viel Blut, dort direkt vor sich. Es erfüllte seine Nase, seinen Verstand. Blut und das Fehlen jeder Präsenz. Alles wies darauf hin, dass Finn tot war, dass er zu spät kam.
    Zögernd, mit langsam, sehr hart schlagendem Herz, betrat Dave das Wohnzimmer. Sein Blick wanderte über das Chaos aus umgestürzten und zersplitterten Möbeln. Die Regale waren umgerissen worden, überall lagen zerfetzte Bücher. Die Couch und der Tisch waren umgestürzt und zeigten deutliche

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