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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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wollte keine Sekunde mehr ohne ihn sein. Finn presste sich an den anderen Mann, schlang seine Arme um ihn und drückte sein Gesicht an dessen Brust. „Bleib bei mir.“ In Daves Kehle breitete sich ein seltsam enges Gefühl aus und er hatte Mühe, Worte hervorzubringen.
    „Ich muss gehen. In ein paar Tagen. Aber ich komme zurück. Ich verspreche es dir“, versicherte er, spürte den bebenden Körper an seinem und flüsterte leise: „Ich werde immer zu dir zurückkommen, Finn.“ Er verbarg sein Gesicht in dessen Haaren. So konnte der junge Mensch die verstohlenen Tränen nicht sehen, die dem Dämon aus den Augenwinkeln tropften und unbemerkt in Finns Haaren verschwanden.
    76. Sieben im Krähennest
     
    „Du bist so still.“
    Roger warf einen verstohlenen Blick auf Finn, der neben ihm im Auto saß. Sie waren auf dem Weg zum Krähennest, wo sie die anderen treffen wollten. Und natürlich Robert, der kurzerhand seinen Besuch verlängert hatte und bereits Vorkehrungen traf, ganz nach Lüneburg überzusiedeln. Woran Angelika natürlich keinen ganz geringen Anteil hatte. Auch wenn Robert als wichtigstes Argument anführte, dass er das nächste Mal wenigstens dabei sein wollte, wenn Finn sich in ein Abenteuer stürzte.
    „Nie wieder ohne mich“, hatte er erklärt. Anscheinend hielt er alles für einen großen Spaß. Damit erinnerte er Finn wenigstens an den Robert, mit dem er in Hamburg zusammengelebt hatte. Der Typ, der jede Party mitnahm und der gerne Action um sich hatte.
    Vermutlich hätte er an der ganzen Sache wirklich seinen Spaß gehabt, seufzte Finns Verstand. Mehr als du auf jeden Fall. Aber du konntest es dir ja auch nicht aussuchen.  
    Vor zwei Tagen war er morgens alleine in der großen, modischen, schrecklich sterilen Wohnung aufgewacht. Dave war irgendwann in der Nacht verschwunden, da hatte nur ein Zettel mit einer Nachricht gelegen: „Ich komme zu dir zurück“, geschrieben in einer schnörkellosen, sehr geraden Handschrift. Trotz dieser Versicherung und auch der mündlichen vorher, wurde Finn das Gefühl nicht los, Dave zu verlieren. Wann immer er sich erlaubte, über ihre Zukunft nachzudenken, wurde ihm ihre ausweglose Situation bewusst. Ein Dämon, der einen Dämonenjäger liebte und ein Dämonenjäger, der einen Dämon liebte. Verquere Welt.
    Vor allem, da der Dämonenjäger gar kein solcher sein möchte. Die innere Stimme schüttelte den Kopf.  
    „Alles okay?“, fragte Roger nach, als Finn auf seine Ansprache nicht reagierte, sondern lediglich seine Tasche fester an sich zog. Finn zuckte zusammen. Rogers Stimme riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Der Schmied hatte ihn direkt von der Uni abgeholt und zu einem Treffen mit den Krähen eingeladen. Finn hatte dieses Mal nicht gezögert. Immerhin waren dies seine neuen Freunde und sie hatten sich selbst in Gefahr gebracht, um ihn zu retten.
    „Ich vermisse ihn schon jetzt“, gab er leise zu. Er konnte seine Gefühle gerade vor Roger nicht gut verbergen. Dieser biss sich auf die Lippen und schluckte jede Bemerkung hinunter. Insgeheim war er sehr erleichtert, dass Dave erstmal fort war. So war Finn wenigstens in Sicherheit. Roger traute dem Dämon nicht. Das Gefühl, Finn würde in großer Gefahr schweben, hatte ihn seit dem Kampf unter dem Kalkberg nicht mehr losgelassen.
    „Er kommt bestimmt zurück.“ Der Schmied bemühte sich, seiner Stimme Zuversicht zu geben, ohne verräterische Untertöne, die genau das Gegenteil aussagen würden.
    „Hat er dir doch versprochen.“
    „Ich weiß“, antwortete Finn, sah aus dem Fenster, eine verräterische Träne wegblinzelnd. „Aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl.“
    Nicht nur du, dachte Roger und biss sich erneut in die Unterlippe. Von mir aus kann er wegbleiben und nie mehr hier auftauchen.  
    Finn gab sich einen Ruck, versuchte sich auf Roger zu konzentrieren. Er seufzte.
    „So was Verrücktes. Warum muss ich mich auch ausgerechnet in jemanden verlieben, der gar kein Mensch ist?“, sprach er seine Gedanken laut aus. „Das macht alles unendlich viel komplizierter.“
    Ja, pflichtete ihm der Verstand bei. Weil es zwischen euch eigentlich gar nicht funktionieren kann.  
    Liebe kann doch alles überwinden, meinte die innere Stimme enthusiastisch.  
    „Du wusstest es ja vorher nicht“, wandte Roger ein und gab sich erneut Mühe seiner Stimme einen neutralen Klang zu geben. „Er hat dich lange genug in dem Glauben gelassen, er wäre ein Mensch. Du hättest dich bestimmt nicht in ihn

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