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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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hat.“
    „Und ich soll ihm den Weg gezeigt haben? Wie sollte ich das bitteschön angestellt haben?“ Etwas empört sah Finn sie an. Ich habe vielleicht öfters von einem gut aussehenden, muskelbepackten Mann, wie Dave geträumt, okay, gab er vor sich zu, ganz bestimmt hatte der aber keine Hörner, Flügel und ein rasiermesserscharfes Raubtiergebiss. Und Menschen hat der auch nicht getötet.  
    Aber der Rest des Körpers war schon nach deinen Vorstellungen, wagte sich der Verstand hervor, nur um gleich darauf wieder in Deckung zu gehen, als Finn ihn böse ansah.  
    „Nicht wirklich du“, wiegelte Angelika ab, vollführte abwehrende Gesten in der Luft. „Du in deiner früheren Form. Genau genommen ein Magier in deinem vorigen Leben.“
    „Was?“ Wieder mal waren Finn und seine inneren Verbündeten einer Meinung: So ein Humbug. Voriges Leben?  
    Angelika seufzte, sah hilfeflehend um sich, doch die Männer hielten sich brav raus, überließen ihr die Aufgabe, Finn aufzuklären. Robert lauschte mit offenem Mund und schräg gelegtem Kopf. „Es gibt Rituale. Magische Rituale. Ich vermute, dass dieser Magier den Dämon, als Verkörperung seiner Wünsche und Sehnsüchte beschworen hat. Damit hat er einem gestaltlosen Wesen Form und Funktion gegeben. Seine Beschwörung ermöglichte es diesem Wesen hierher zu kommen, zu seinem Schöpfer. Es folgt seiner Sehnsucht, seinem Verlangen. Leider öffnete sich dabei ein Weg, durch den auch andere solcher Wesen in diese Welt gelangen konnten. Jedes für sich die Verkörperung von Wünschen und Sehnsüchten, aber auch Ängsten. Du hast ihn praktisch herbeigewünscht. Deshalb seid ihr dermaßen eng verbunden, Finn. Nur so kann es sein, dass dieser Dämon dich nicht tötet, sondern beschützt, ja sogar liebt. Du bist sein Schöpfer und untrennbar mit ihm verbunden.“ Angelika seufzte und senkte den Kopf.
    „Was dich zu einem Mirjahn macht, ist ein Fluch, dem du unterliegst. Ich weiß nicht, wer diesen Fluch verhängt hat. Vielleicht sogar dieser Magier selbst, der du einst warst, oder auch ein anderer. Du hast das Tor geöffnet und die Dämonen in diese Welt gelassen. Durch den Fluch wurdest du aber gleichzeitig zu ihrem gefürchteten Jäger.“
    In Finns Kopf wirbelten ihre Worte wild herum. Er? Er hatte Dave erschaffen? Klar, er war sein Traummann, doch derart konkret, dass er ihn sich in Fleisch und Blut herbeigewünscht hatte?
    Verrückt, einfach nur verrückt, spöttelte sein Verstand, auf den Finn schon lange nicht mehr recht hören mochte.  
    Genau das ist er, dein Traummann. Und du hast ihn dir so gewünscht, flüsterte die innere Stimme. Alles an ihm. Okay, das ganze Dämonische hättest du gerne weglassen können.  
    „Für ein solches Ritual langt in der Regel die Magie eines einzelnen Menschen nicht aus“, gab Angelika nachdenklich zu und blickte bedeutungsvoll von einem zum anderen. Aller Augen richteten sich auf sie.
    „Sieben. Das ist eine magische Zahl von großer Kraft“, erklärte sie. „Es waren vermutlich sieben magisch begabte Menschen, die ihm geholfen haben.“ Max sog die Luft ein. Ein verstehendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Die Augen schienen ganz kurz gelb aufzuglühen.
    „Verstehe“, sagte er schlicht mit Thomas' Stimme.
    „Was?“, fragte Roger nach. „Was verstehst du? Ich verstehe hier gar nichts. Finn hat diesen Dämon hergebracht, ihn quasi erschaffen, hast du behauptet, Angelika. Deshalb unterliegt er diesem Mirjahn-Fluch, okay.“ Sie nickte.
    „Ja, so ist es wohl. Nichtsdestotrotz müssen es für ein solch magisches Ritual sieben Menschen sein. Viele solcher magischen Rituale funktionieren nur, wenn es sieben Magier sind.“ Eine Pause entstand, in der sich Michael nach vorne lehnte.
    „Sieben?“, fragte er nach. Die junge Hexe nickte bestätigend.
    „Du hast da unten, im Berg gesagt, wir wären die Sieben“, stellte Michael fest, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Was hast du damit gemeint?“
    Sie zuckte kurz die Schultern. „Kam mir so in den Sinn, aber es hat wohl mehr zu bedeuten.“ Tief holte sie Luft. „Scheint so, als ob wir diese Sieben wären.“
     
    77. Mirjahnsnack
     
    „Aber wir sind doch gar nicht sieben“, wandte Michael nach einem Moment des verblüfften Schweigens ein. Max grinste wissend.  
    „Doch“, erwiderte er lächelnd, blickte von einem zum anderen. „Du, Angelika, Roger, Finn, ich.“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause und grinste breiter. „Ich und Thomas, genau genommen.

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