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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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sich auf einen freien Stuhl. „Also in mehr als einer Hinsicht.“ Robert schmunzelte und zwinkerte ihn vielsagend an. Die beiden verstanden sich erwartungsgemäß überaus gut.
    „Was ist nun mit dieser Sache?“, unterbrach Finn ungeduldig ihr Geplänkel und wedelte mit der Statistik. Solche Gespräche mochte er nicht. Zu leicht tauchten unliebsame Erinnerungen auf.
    Max' Blick wanderte zu ihm und für einen kurzen Augenblick blickten Finn Thomas' Augen an. Es war immer wieder irritierend, wenn die zwei Männer mit derart unterschiedlichen Charakteren in einem Körper agierten. Finns Verstand hatte sich längst damit abgefunden. Seine innere Stimme wies gerne daraufhin, dass die zwei immerhin eins waren. Voll und ganz. Nicht nur ein unvollständiges Teil.
    Finn konzentrierte sich auf das Wesentliche. „Hast du uns die Tickets besorgt?“
    Max sprang vom Stuhl und nahm vor ihm Haltung ein.
    „Jawohl, Sir! Ganz wie ihr befohlen habt, Sir! Abflug Mittwoch 10.34 Uhr ab Hamburg, Sir.“ Salutierend schlug er die Hacken zusammen und entlockte selbst Finn damit die Andeutung eines Lächelns in den Mundwinkeln.
    Robert jubelte: „Fliegen wir in den sonnigen Süden Spaniens.“ Er zog Angelika hoch. „Schönere Señoritas als hier gibt es dort jedoch bestimmt nicht.“ Verliebt sah er sie an und küsste sie zärtlich. Finn konnte nicht umhin, ihnen den kurzen Moment ihres Glücks zu neiden. Rasch wandte er den Blick ab.
    „Ich fahre gleich noch einmal zum Krähennest raus, um zu sehen, wie weit Roger ist. Soll ich euch mitnehmen?“, fragte er nach. Die beiden ließen voneinander ab, aber Roberts Arm schlang sich um Angelikas Hüfte.
    „Wenn du erlaubst, Chef“, fragte Robert, „dann würde ich gerne meinen roten Traum hier in meinem schwarzen Traum heimfahren.“ Finn nickte verstehend. Robert hatte sich einen schwarzen BMW zugelegt, den er mindestens ebenso liebte wie Angelika. Michael schüttelte verneinend den Kopf: „Hab hier noch zu tun. Ich komme später vorbei, wenn die Aussicht auf was Ordentliches zu Essen besteht.“ Er sah hoffnungsvoll zu Angelika hinüber.
    „Was hältst du von meinem Zwiebelkuchen? Ist der dir ordentlich genug?“ Sie zwinkerte ihm zu. „Du kommst doch auch Max, oder?“
    „Natürlich, meine Schöne. Bei dem überwältigenden Genusserlebnis deines Zwiebelkuchens nehme ich auch die unweigerlichen Blähungen danach in Kauf.“
    „Prima.“ Schmunzelnd blickte sie den Barden an. „Du bist eben echt musikalisch. Bleibst du auch zum Essen, Finn?“ Die melancholischen, braunen Augen trafen ihre. Er nickte zustimmend.
    Immerhin verschiebst du es damit wieder erfolgreich, alleine in deiner Wohnung zu sein. Alleine mit diesen ewigen Vorwürfen, dem Selbstmitleid und der Sehnsucht nach Dave, murmelte die innere Stimme leise.  
    Du kannst den Einsatz in Spanien genau mit ihnen durchsprechen, ergänzte praktisch veranlagt der Verstand. Konzentriere dich darauf. Immer nur darauf. Leise seufzend antwortete Finn: „Gerne.“  
    „Okay, wir treffen uns gleich dort.“ Robert zog Angelika mit sich, löste den Arm um ihre Taille nur, um ihn über ihre Schultern zu legen. Finn sah ihnen hinterher.
    Robert hat einen sehr positiven Einfluss auf sie, immerhin kleidet sie sich nicht mehr ganz so schräg, stellte der Verstand fest. Sieh es dir an: ein schwarzer Rock und maigrünes T-Shirt mit 150 klimpernden Ketten in allen möglichen und unmöglichen Farben. Es ist nicht mehr so schlimm wie früher.  
    „Nimmst du mich mit, Großer?“ Max war neben Finn getreten und schaute ebenfalls den beiden Verliebten hinterher. „Singles sollten zusammenhalten. Vor allem schwule Singles, deren große Liebe unerreichbar ist.“
    Finn zuckte zusammen, drehte sich halb um und blickte auf Max' ernstes Gesicht hinab. Sekundenlang sahen sie sich nur an, während Finn wie hundert Male vorher die Tränen in die Augen stiegen. Er schluckte sie mühsam hinunter, ergriff seinen Autoschlüssel und ging wortlos voraus. Max kam ihm sofort hinterher. An Finns Auto, einem schwarzen Mercedes, ehemals Daves Auto, ergriff ihn Max ganz plötzlich am Arm und drehte ihn zu sich herum.
    „So langsam solltest du damit abschließen. Du rennst immer mit diesem trübsinnigen Ausdruck herum. Es ist fast ein Jahr her. Natürlich trauerst du ihm hinterher, aber es ist doch unfair, deinen tollen, kampfgestählten Körper der ganzen erwartungsfreudigen Männerwelt vorzuenthalten, Finn.“ Dieser blickte ihn wortlos an. „Mann,

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