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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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wiederzusehen.“
    „Hallo ihr“, begrüßte sie Hartmut und lächelte Angelika zu, die ihn hingegen kaum beachtete, denn ihr Blick galt Thomas. Michael trat direkt hinter sie. Er schob sich seinen Köcher zurecht und nickte den anderen Jägern nur kurz zu. Gleich darauf senkte er seinen Blick, scheinbar sehr mit seiner Ausrüstung beschäftigt. Die anderen Jäger schauten ihn ausdruckslos bis misstrauisch an. Die Spannung zwischen ihnen war deutlich zu fühlen.
    „So viele Dämonen auf einmal?“ Eine schwarzhaarige Frau, die ihre Lippen mit derart vielen Ringen gepierct hatte, dass sich Roger ernsthaft fragte, wie sie damit essen oder gar jemanden küssen konnte, wandte sich an Thomas. Die Frau hatte ihre Augen schwarz umrandet und war tatsächlich weiß geschminkt.
    Gothic oder Gruftilook, dachte Roger kopfschüttelnd, wie passend als Dämonenjägerin.  
    „Was machen die denn alle ausgerechnet in Lüneburg? Sie rotten sich doch sonst nicht zusammen?“ Die Frau wirkte sichtlich beunruhigt. Thomas gab keine Antwort, bis er das letzte Schloss an der Tür geöffnet hatte. Kraftvoll stieß er sie auf und wandte sich zu ihnen um. Sein Blick glitt über die vier Krähen und die zwölf Jäger. Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf ihn.
    „Sie sind aus einem ganz bestimmten Grund hier“, erklärte er. „Sie wollen vermutlich eine sehr alte Rechnung begleichen.“ Erneut schwieg Thomas, sein Blick schien irgendwo in einer Vergangenheit zu verweilen, die nur er sehen konnte.
    „Es ist nicht das erste Mal, dass es so viele Dämonen nach Lüneburg zieht“, meinte er, erläuterte aber nichts weiter. Die Jäger sahen sich fragend an. Thomas verharrte einen weiteren Moment, straffte sich und richtete sich zur vollen Größe auf.
    Er sieht wirklich beeindruckend aus. Sehr gefährlich, schoss es Roger durch den Kopf, als er dessen Gestalt genauer musterte. Thomas' schwarzer, etwas zerrissener Mantel gab ihm ein äußerst verwegenes Aussehen. Sein hartes Gesicht lag beinahe vollständig im Schatten verborgen, seine Augen schienen aus den kantigen Zügen heraus förmlich zu glühen. Die schwarzen Haare umrahmten sein markantes Gesicht und gaben ihm einen beinahe dämonischen Ausdruck.  
    „Diesmal wird es kein leichter Job“, erklärte er und seine dunklen Augen schienen wahrhaftig leicht zu glimmen. „Dort unter dem Berg ist ein sehr altes, großes Gewölbe, der alte Kerker der ehemaligen Burg. Darin befinden sich rund zwanzig oder auch mehr Dämonen. Angeführt werden sie von einem gewissen Thubal.“ Bei diesem Namen verzerrte sich Thomas' Gesicht kurzfristig hasserfüllt. Roger stutzte, denn für einen winzigen Augenblick vermeinte er das Gesicht eines Dämons in Thomas' harten Zügen zu erkennen, dann war der Moment auch schon vorbei. Roger blinzelte, ob dieser Täuschung verblüfft.
    „Ein sehr alter, gefährlicher Dämon. Ich bin ihm schon begegnet.“ Thomas' Stimme war beinahe tonlos und klang gefährlich. Unwillkürlich zog Roger die Schultern hoch und unterdrückte ein Zittern. Ein eigentümlich kalter Schauer lief ihm die Wirbelsäule hinab. Er zuckte zusammen, als Thomas' Blick plötzlich den Seinen traf und über die Krähen hinweg weiter glitt.
    „Es kann heute sehr gefährlich werden. Es sind unterschiedliche Dämonen. Welche genau, weiß ich noch nicht. Darunter sind jedoch mindestens ein Orcus, ein Tenjac, Dratshitsen und ein Virolac.“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause und Roger schaute unsicher von einem Jäger zum anderen. Einige schnappten nach Luft, zwei hielten sich sogar die Hand vor den Mund. Mindestens einer dieser Dämonen, die Thomas genannt hatte, macht ihnen offenbar Angst.
    Roger schluckte hart. Urplötzlich wurde ihm klar, worauf sie sich da eingelassen hatten. Das hier war kein Spiel. Es war real. Sie würden gegen Dämonen kämpfen. Und es würde sehr gefährlich werden.
    „Vincent, du übernimmst unsere linke Seite. Ludger, du die rechte.“ Die beiden jungen Männer nickten sofort. „Sarah, du bleibst links hinter mir. Halte mir heute den Rücken frei“, ordnete Thomas an.
    Roger kam nicht umhin zu staunen, wie genau er und die anderen zu wissen schienen, was zu tun war. Thomas hatte absolute Autorität. Widerwillig musste Roger ihn und die Jäger bewundern. Ein gut eingespieltes Team, erfahrene Kämpfer, jeder schien seine Aufgabe bestens zu kennen. Roger blickte zu Max, Angelika und Michael hinüber. Zumindest drei der vier Krähen kamen sich gerade etwas

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