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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ganz darauf, dass Dave ihn nicht fallenlassen würde.
    Der Dämonensinn beharrte mürrisch darauf, dass man einem Dämon nie trauen dürfe. Das Gefühl sich diesem Mann/Dämon anzuvertrauen war indes überwältigend, sodass Finn es zuließ. Nach den schrecklichen Ereignissen tat es gut, nicht denken zu müssen, sich einfach mitnehmen zu lassen.
    Nur kurz danach landeten sie in einem schmalen Grünstreifen am Flussufer, dort, wo Dave zuvor Russell getroffen hatte. Widerwillig entließ er Finn aus seinen Armen. Dieser musterte den Dämon nachdenklich, wandte sich wortlos ab und ging zum Flussufer. Es war eine merkwürdige Stimmung und Finn wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
    Dave trat in seiner menschlichen Gestalt neben ihn. Schweigend wuschen sie sich. Finn sog zischend die Luft ein, als das kalte Wasser ihm über die tiefe Wunde an der Schulter rann. Unvermittelt fühlte er eine starke Hand an seinem Oberarm und wandte sich erschrocken um.
    „Es ist beinahe schon verheilt“, bemerkte Dave überrascht, während er die Wunde betrachtete. „Für einen Menschen heilst du ungewöhnlich schnell.“
    „Wirklich?“, wunderte sich Finn, versuchte den Kopf zu drehen, konnte allerdings nichts erkennen. „Es tut noch immer ziemlich weh.“
    Nachdenklich legte Dave den Kopf schief, betrachtete Finns Rücken, der viele Schrammen aufwies. Die meisten Wunden hatten sich bereits geschlossen.
    „Da ist eine Verbindung“, vermutetet Dave. „Ich habe es schon im Kampf bemerkt: Wann immer du in Gefahr warst, schwächer wurdest, fühlte ich mich trotz meiner Wunden stärker. Als ich verletzt wurde, bist du gefährlicher geworden.“
    Das kann ja wohl kaum sein! Was erzählt er da? Finns Verstand schüttelte den Kopf.  
    „Deine Wunden heilen fast so schnell wie meine“, bemerkte Dave sinnierend, fuhr mit den Fingerspitzen sanft über die Wundränder. Finn zuckte nur minimal zusammen. Es war eher eine erregende Berührung. Vielleicht bewirkte sie genau deshalb, dass es sich sogleich besser, weniger schmerzhaft anfühlte.
    „Wir sind enger verbunden, als ich mir erklären kann“, fügte Dave gedankenvoll hinzu. „Eine seltsame, mir unbekannte Macht ist hier im Spiel.“
    „Wir lieben einander“, erklärte Finn die schlichte Wahrheit. „Hat das vielleicht eine Bedeutung?“ Es erschien ihm richtig. Das war Erklärung genug.
    Geflissentlich ignorierte er die Einwände seines Verstandes und hörte nur auf seine innere Stimme, die ihm bestätigend zunickte: Liebe kann alles überwinden.  
    „Wenn du bei mir bist, fühle ich mich stark und sicher“, ergänzte Finn grübelnd. „Das war auch bei dem Kampf so, als du in meinem Rücken warst und die Dämonen davon abgehalten hast, mich zu zerfleischen. Da fühlte ich mich viel … stärker, fast wie jemand anders.“ Lächelnd strich ihm Dave über die Wange.
    „Du bist stark. Aber mir geht es ebenso. Als du sagtest, du würdest mich lieben, war es wie eine sprudelnde Quelle aus purer Energie, die mich belebte. Dergleichen habe ich nie zuvor erlebt. Nicht einmal, als ich ...“ Dave brach ab und wollte seine Hand wegziehen. Finn griff nach ihm und zog nun seinerseits Dave an den Schultern zu sich. Er sah dem anderen Mann in die Augen.
    „Was ich gesagt habe stimmt. Ich liebe dich wirklich, Dave. Ich liebe dich, auch wenn du ein Dämon bist“, versicherte Finn entschlossen. Seine Gefühle überwältigten ihn und er küsste Dave heftig auf die Lippen, löste sich jedoch ebenso schnell wieder von ihm. „Danke, dass du gekommen bist, um mich zu retten.“ Seine Dankbarkeit drückte Finn in einem weiteren Kuss aus, grub seine Hand in Daves Haare. Minutenlang standen sie küssend da, vergaßen alles um sich, verdrängten den Kampf, alles was zuvor geschehen war und die Frage was ihre Zukunft bringen mochte. Für diesen einen Augenblick zählte nur ihre innige Liebe zueinander.
    „Komm“, unterbrach Dave schließlich seufzend und mit sichtlich roten Lippen ihren Kuss. „Wir sollten uns auf den Weg zu der Wohnung machen und deine Sachen holen. Der Schmied wollte uns dort mit seinem Auto abholen.“ Dave machte eine kurze Pause und gab zu: „Ich würde lieber sehen, wenn du zu mir kommst, in meine Wohnung.“
    „Du hast eine Wohnung in Lüneburg?“ Finn war überrascht. Lächelnd nickte Dave.
    „Ich bin dir von Hamburg hierher gefolgt. Es war praktischer, mir hier eine Wohnung zu nehmen.“
    „So sehr hast du mich also begehrt?“ Spöttisch lächelte Finn. „Mich,

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