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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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an einer tätlichen Auseinandersetzung zu haben.
    Licht blitzte auf, und der Tisch wurde in Helligkeit getaucht, als die Tür sich öffnete. Dann schob sich ein Schatten dazwischen. Darthur Morgan nahm die Pilotenbrille ab und eilte herbei. Er sah Edwin ins Gesicht, und Dance erkannte, wie die Muskeln um seinen Mund sich anspannten; er ärgerte sich, weil der neuerdings schlanke Stalker ihm entgangen war.
    »Sie sind Edwin Sharp?«
    »Ganz recht, Mr. Morgan.«
    Es war heutzutage nicht schwierig, Informationen über andere Leute zu sammeln, vor allem, wenn sie zum Umfeld einer sogenannten öffentlichen Person wie Kayleigh Towne gehörten. Aber den Namen ihres Leibwächters in Erfahrung zu bringen?
    »Ich muss Sie bitten, Miss Towne in Ruhe zu lassen. Sie möchte, dass Sie gehen. Sie sind ein Sicherheitsrisiko.«
    »Nun, gemäß Giles gegen Lohan bin ich das keineswegs, Mr. Morgan. Von mir geht nicht mal eine unterschwellige Gefahr aus. Aber wie dem auch sei – ich möchte wirklich niemanden verletzen oder in Bedrängnis bringen. Ich bin nur hier, um einer Freundin von mir mein Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen, weil ihr etwas Traumatisches zugestoßen ist. Und um ihr einen Eistee zu spendieren. Ihnen auch, falls Sie möchten.«
    »Ich denke, das reicht jetzt«, sagte Morgan unbeeindruckt.
    »Sie sind lediglich eine Privatperson«, stellte Edwin ruhig fest. »Sie könnten mich nur festnehmen, falls Sie mich bei der Begehung einer Straftat erwischen würden. Und ich habe nichts Illegales getan. Wären Sie ein Polizeibeamter, sähe das anders aus, aber da Sie …«
    Tja, das musste wohl so kommen, dachte Dance, stand auf und zeigte ihren CBI -Dienstausweis vor.
    »Ah.« Edwin nahm das Dokument übertrieben lange in Augenschein, als würde er es sich einprägen. »Mir war doch gleich so, als hätten Sie was Offizielles an sich.«
    »Können Sie sich irgendwie ausweisen?«
    »Natürlich.« Er gab ihr seinen Führerschein, ausgestellt im Staat Washington. Edwin Stanton Sharp. Mit einer Adresse in Seattle. Das Foto zeigte in der Tat einen wesentlich schwereren Mann mit langen strähnigen Haaren.
    »Wo wohnen Sie hier in Fresno?«, fragte Dance.
    »In einem Haus am Woodward Park. Einer dieser Neubauten. Gar nicht mal so schlecht.« Ein Lächeln. »In Fresno wird es ganz schön heiß.«
    »Sie sind hergezogen?«, flüsterte Alicia ungläubig.
    Kayleighs Augen wurden noch größer, und ihre Schultern hoben sich.
    »Nein, ich wohne bloß zur Miete. Für eine Weile. Ich bin wegen des Konzerts in der Stadt. Das wird das beste des ganzen Jahres. Ich kann es kaum noch erwarten.«
    Wieso mietete jemand ein ganzes Haus, um ein einziges Konzert zu besuchen?
    »Nein, Sie wollten Kayleigh weiter belästigen«, platzte es aus Bobby heraus. »Die Anwälte haben Sie doch ausdrücklich gewarnt.«
    Anwälte?, wunderte Dance sich.
    Edwin ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. Sein Lächeln verblasste. »Ich würde sagen, so wie Sie alle sich hier aufführen, bringen Sie Kayleigh nur noch mehr aus der Fassung.« Er wandte sich an sie. »Es tut mir leid. Ich weiß, womit du dich herumplagen musst. Aber keine Sorge, es wird alles gut.« Er ging zur Tür, hielt inne und drehte sich noch einmal um. »Auch Ihnen noch einen schönen Tag, Agent Dance. Gott segne Sie für all die Opfer, die Sie den Bürgern dieses Staates bringen.«

4
    Als Dance sagte: »Raus damit!«, legten sie los. Alle auf einmal.
    Erst nachdem sie den Schwall an Informationen etwas geordnet hatte, gewann sie allmählich den Überblick. Letzten Winter war ein Fan zu der Überzeugung gelangt, Kayleighs automatisch versandte Formbriefe und E-Mails, die stets mit einem » XO , Kayleigh« endeten – also dem Buchstabenpiktogramm für einen Kussmund und eine Umarmung –, seien wörtlich aufzufassen. Da die Songs ihm angeblich so viel bedeuteten und seine Sicht auf das Leben perfekt ausdrückten, war er zu dem Schluss gelangt, er und Kayleigh seien Seelenverwandte. Von da an hatte er sie mit Nachrichten bombardiert – per E-Mail, Facebook und Twitter sowie handschriftlich per Brief – und ihr Geschenke geschickt.
    Kayleigh und ihre Mitarbeiter folgten dem Rat, den Mann zu ignorieren, und reagierten nicht mehr auf ihn; nur die Geschenke schickten sie zurück. Edwin Sharp ließ sich davon nicht beirren. Anscheinend glaubte er, Kayleighs Vater und ihre Betreuer fühlten sich durch die Verbindung zwischen ihm und der Sängerin bedroht und wollten sie auseinanderbringen.
    Er

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