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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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sie erschüttert.“
    Ben lehnte sich in die Kissen und fühlte sich elend und schuldig, weil er Anna nicht eher erreicht und den Verdächtigen unter seinen Patienten noch nicht gefunden hatte.
    „Da ist noch etwas. Letzte Nacht wurde eine Frau vergewaltigt und umgebracht.“
    „Im French Quarter. Ich habe es im Fernsehen gesehen.“ Ben räusperte sich. „Glauben Sie, der Mord hat etwas zu tun mit … ich meine …“
    „Die Tote war rothaarig, Dr. Walker. Noch ein rothaariges Opfer. Und er hat ihr den rechten kleinen Finger abgeschnitten.“ Quentin machte eine Pause, um seinen Hinweis wirken zu lassen. „Halten Sie es immer noch für unethisch, Ihre Patientenliste herauszugeben?“

42. KAPITEL
    Dienstag, 30. Januar,
    Revier des 7. Bezirks.
    Quentin manövrierte seinen Bronco in eine Parklücke auf der Straße vor dem Revier. Sein kleines Rendezvous mit Ben Walker war nur gelinde erhellend ausgefallen. Der gute Doktor war entsetzt gewesen über den Überfall auf Anna und über die Notiz an seiner Windschutzscheibe, aber vor allem über den Verdacht, einer seiner Patienten könne dahinter stecken.
    Trotzdem hatte er sich geweigert, die Patientenliste herauszurücken. Quentin stellte den Motor ab. Immerhin hatte Ben Walker versprochen, den Schuldigen zu nennen, sobald er ihn kannte. Dass er sich hinter seiner Ethik versteckte, um die Patientenliste zu hüten, fand er mehr als bedenklich.
    Für ihn war die Sache klar: Da hier ein Frauenmörder herumlief, der es auch auf Anna abgesehen hatte, musste er ausfindig und unschädlich gemacht werden. Also, zur Hölle mit der Ethik.
    Ben Walker verliebt sich in Anna.
    Die Tatsache machte ihm zu schaffen. Gereizt öffnete er die Wagentür und fragte sich, ob Anna auch mit Ben geschlafen hätte, wäre er zufälligerweise gestern bei ihr gewesen? Die Frage gefiel ihm zwar nicht, doch er musste sie sich stellen. Anna hatte Angst gehabt und unter Schock gestanden. Er war da gewesen, und sie hatte sich ihm Trost suchend zugewandt.
    Dieses Verhalten war ihm wohlvertraut. Auch Cops hatten ihre Mechanismen, Schockerlebnisse zu verarbeiten: Alkohol, Frauen oder Sonstiges. Er wusste das aus Erfahrung.
    Er schlug die Wagentür zu und betätigte die Verriegelung. Verdammt, er hatte gewusst, dass es ein Fehler war, mit Anna zu schlafen. Aber sie war so unglaublich verführerisch gewesen. Und verletzlich. Er hatte nicht die Kraft gehabt, ihr zu widerstehen.
    Vermutlich ging es Ben Walker ebenso. Der war immerhin Doktor. Und was war er? Ein Cop. Jemand, dessen berufliche Träume jenseits seiner Fähigkeiten lagen.
    „Detective Malone?“
    Quentin drehte sich um. Einige Detectives vom PID standen hinter ihm. Sie hielten ihre Marken hoch, obwohl sie wissen mussten, dass er sie kannte. Es waren dieselben, die ihn nach dem Mord an Nancy Kent über die Vorkommnisse in Shannons Taverne befragt hatten.
    In Gedanken stieß er eine Verwünschung aus. Der Tag nahm keinen guten Verlauf. Er zwang sich zu einem Lächeln. „Hallo, Jungs. Was gibts?“
    Simmons, der Kleinere der beiden, ergriff das Wort. „Wir müssen Ihnen einige Fragen über Ihren Partner Terry Landry stellen.“
    „Wirklich? Ich dachte, wir hätten schon alles besprochen.“
    „Was alles, Detective?“ fragte Carter, der zweite.
    So soll das also laufen. „Über die Nacht bei Shannon, als der Kent-Mord geschah.“
    „Heute interessieren wir uns für etwas anderes, Detective.“
    Quentin lehnte sich mit verschränkten Armen gegen seinen Bronco. „Schießen Sie los.“
    „Wie wir hören, steckt Landry gerade in einer ziemlichen Krise.“
    „Kann man so sagen. Er lebt von seiner Frau getrennt. Aber darüber haben wir schon beim letzten Mal gesprochen.“
    „Dann ist es wohl verständlich, dass er schwer an der Flasche hängt.“
    Quentin merkte auf. „Tut er das? Ist mir nicht aufgefallen.“
    Simmons und Carter tauschten einen Blick. „Sie haben nicht bemerkt, dass er trinkt … übermäßig sogar?“
    Quentin stieß sich gereizt vom Wagen ab. „Hören wir auf, Katz und Maus zu spielen. Wenn Sie wissen wollen, ob Terry in letzter Zeit ausgegangen ist und zu tief ins Glas geblickt hat, ja, hat er. Aber das war in seiner Freizeit. Es beeinträchtigte weder seine Leistung noch kratzte es am makellosen Ruf der Polizei.“
    „Sie haben keine Veränderung in seiner Arbeitsleistung festgestellt?“ fragte Simmons.
    „Nein“, bestätigte Quentin und sah ihn unverwandt an. „Keine.“
    „Finanziell muss das schwierig für

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