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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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auf den Wangen. Sie sah LaSalle die Treppe hinuntergehen und sagte: „Ziemlich gerissen, so den Babysitter loszuwerden. Ich werde mir die Technik merken.“
    Sie wirkte blass in ihrem übergroßen Pulli, zu dem sie Jeans trug. Ungeschminkt, das schöne Haar zum Pferdeschwanz gebunden, war sie sehr anziehend.
    „Lass dir nicht einfallen, ihn wegzuschicken“, ermahnte Quentin sie ernst. „Er ist zu deinem Schutz hier.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und warum bist du hier? Auch zu meinem Schutz?“
    „Du bist verärgert.“
    „Sollte ich es nicht sein? Du bist heute Morgen mit dem Versprechen gegangen, mich zu informieren. Stattdessen fertigst du mich mit Sprüchen ab, und ich bekomme einen Babysitter vor die Tür.“
    „Ich bin um deine Sicherheit besorgt, und mein Captain ist das auch. Wir gehen keine Risiken ein.“
    „Der Kerl von gestern Nacht wird es wieder versuchen, nicht wahr?“ Sie reckte das Kinn ein wenig vor und gab sich mutig. „Deshalb sitzt LaSalle vor meiner Tür.“
    Es wurmte ihn, dass sie seine vagen Erklärungen und den Polizeischutz nicht einfach akzeptierte. „Wir wissen nicht sicher, ob er es noch einmal bei dir versucht. Aber wenn er kommt, sind wir da.“
    „Und?“
    „Und der Mord von gestern Nacht steht vielleicht mit den beiden vorangegangenen in Verbindung. Vielleicht auch nicht. Es gibt einige Unterschiede in der Tatausführung, einschließlich des Abschneidens des kleinen Fingers. Es könnte ein Nachahmungstäter gewesen sein. Ich neige zu dieser Annahme. Allerdings gibt es auch mit dieser Theorie einige Probleme. Zum Beispiel, dass wir nie an die Medien weitergegeben haben, dass alle Opfer rothaarig waren.“
    Der Mut verließ Anna, und sie sah Quentin ängstlich an. „Habt ihr einen Hinweis, wer …“
    „Nein. Tut mir Leid.“ Da sie niedergeschlagen wirkte, sagte er bedauernd: „Ich hatte gehofft, dir gute Nachrichten bringen zu können, aber das kann ich leider nicht.“
    Sie rieb sich die Arme. „Fälle wie diese werden nicht über Nacht gelöst.“
    Manchmal auch gar nicht. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte er leise mit sanfter Miene und hätte sie gern umarmt. „Ich habe heute an dich gedacht.“
    Der Hauch eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. „Ich bin okay.“ Sie öffnete die Tür weiter. „Komm herein.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    Er trat über die Schwelle. Sie schob die Tür hinter ihm zu und verschloss sie. „Was ist in der Tüte?“
    Er sah auf die braune Papiertüte in seiner Armbeuge und reichte sie ihr. „Hühnersuppe. Für dich.“
    Sie lachte erstaunt. „Du hast mir Hühnersuppe gekocht?“
    Die Vorstellung ließ Quentin schmunzeln. „Ich will dich ja nicht vergiften. Das ist ein Behälter mit Hühnersuppe von meiner Mutter. Sie hat alle unsere Tiefkühler damit gefüllt. Übrigens ist die Suppe noch gefroren.“
    Anna nahm ihm die Tüte ab. „Alle eure Tiefkühler?“
    „Wir sind eine große Familie. Ich bin einer von sieben, der zweite Junge und der Zweitälteste. Fünf von uns sind Cops, wie schon mein Großvater, mein Vater, drei Onkel und eine Tante. Von meinen Cousins will ich gar nicht erst anfangen.“
    „Ach, du liebe Güte.“
    Quentin grinste. „Das sagen alle.“
    Sie stellte die Tüte mit dem Suppenbehälter auf den kleinen Tisch im Flur, und sie schwiegen sich einen Moment befangen an.
    „Wie war dein Tag?“ fragte er schließlich.
    „Ungemütlich.“ Sie schlang die Arme um sich. „Ich habe mir ständig über die Schulter gesehen und bin bei jedem Geräusch zusammengezuckt.“
    „Warst du aus?“
    „Ich habe mich hier verkrochen. Bis zum Nachmittag … da bin ich in die ,Perfekte Rose‘ gegangen. Dalton brauchte mich.“
    Quentin überlegte besorgt, dass sie sich natürlich nicht den ganzen Tag in ihrer Wohnung verkriechen konnte. Trotzdem missfiel es ihm, dass sie allein auf die Straße ging. Besonders so kurz nach dem Überfall. „Warst du vorsichtig?“
    „Ja.“ Da er offenbar noch mehr fragen wollte, hinderte sie ihn mit erhobener Hand. „Ben hat mich hingebracht, und Dalton hat mich nach Hause begleitet. LaSalle hat mich nicht aus den Augen gelassen. Ich war die behütetste Frau in New Orleans.“
    Als sie den Psychologen erwähnte, furchte Quentin die Stirn. „Ben Walker war hier?“
    „Ja, er hat mich besucht.“ Sie rieb sich wieder fröstelnd die Arme. „Er sah grässlich aus. Der Unfall … wie das passiert ist … Er sagte mir, ihr hättet schon miteinander

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