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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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knurrte wieder. Anna lachte. „Wie ich höre, macht deine Mutter eine passable Hühnersuppe.“
    „Die beste.“ Er rollte sich vom Bett. „Hast du Salzcracker?“
    Sie ergriff seine ausgestreckte Hand und ließ sich hochziehen. „Hab ich. Und wenn du versprichst, ein netter Junge zu sein, bekommst du sogar ein großes Glas Milch.“
    „Hängt ganz davon ab, was du mit nett meinst“, erwiderte er grinsend.
    Einige Zeit später saßen sie sich auf dem Wohnzimmerboden gegenüber, jeder eine Tasse Hühnersuppe vor sich, dazu ein offenes Päckchen mit Salzcrackern.
    Anna nahm einen Löffel der würzigen Suppe und sah Quentin an. „Die ist wunderbar.“
    „Danke“, erwiderte er lächelnd. „Meine Mutter ist eine tolle Köchin. Wenn man sieben Kindermäuler zu stopfen hat, ist das ein großer Vorteil.“
    „Wie ist sie?“
    „Ein Dynamo. Sie ist nur etwa einsfünfundfünfzig, aber …“
    „Eins ünfundfünfzig? Du machst Witze.“
    „Mein Dad ist groß. Sein Vater und Großvater waren sogar noch größer als er.“ Quentin nahm ebenfalls einen Löffel Suppe. „Wir Kinder überragen sie alle, auch meine Schwestern. Trotzdem ist Mom eindeutig das Familienoberhaupt. In unserer Jugend trug sie immer einen breiten Ledergürtel um die Taille. Wenn wir aus der Reihe tanzten, war Vorsicht geboten. Einige Male konnte sie den Gürtel nicht schnell genug abnehmen, da kam sie mit dem Besen hinter uns her.“
    Die Vorstellung ließ Anna schmunzeln. „Wart ihr schlimm?“
    „Ich war grässlich.“
    Sie nahm sich einen Salzcracker. „Erzähl mir von deinen Geschwistern.“
    „Ich habe vier Brüder und zwei Schwestern. Ich bin der Zweite in der Reihe, was mich mein älterer Bruder John junior nie vergessen lässt.“
    Anna beugte sich fasziniert leicht vor. Es gefiel ihr, mit wie viel Zuneigung er von seiner Familie sprach. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sich mit so vielen Geschwistern lebt. Erzähl mir von ihnen.“
    Er tat es, beschrieb Percy als offen und Spencer als Hitzkopf, Shauna als Freigeist und Patrick als stockkonservativ. John junior war ein großer Teddybär, der zum dritten Mal Vater wurde, und seine Schwester Mary plagte sich derzeit mit Eheproblemen.
    „Wir sind alle Cops bis auf Patrick, der Buchhalter ist, und Shauna, die am College Kunst studiert. Das sind die schwarzen Schafe des Malone-Clans.“
    Dann erzählte er von seinen fünf Nichten und Neffen, seiner Tante Patti, die Captain des 7. Distrikts war, und seinen verschiedenen Schwägerinnen und Schwagern.
    „Was für eine nette Familie“, sagte Anna leise mit Wehmut in der Stimme.
    „Als Kinder haben wir uns die meiste Zeit gestritten und unsere Eltern in den Wahnsinn getrieben.“
    Anna sah in ihre leere Suppentasse und nahm sich noch einen Cracker. „Wolltest du immer Polizist werden?“
    „Der Beruf hat mich gewählt, nicht umgekehrt.“
    „Wegen deiner Familie.“ Sie betrachtete ihn neugierig mit schief gelegtem Kopf. „Was wolltest du denn lieber werden?“
    „Wer sagt, dass ich lieber etwas anderes geworden wäre?“
    „Dann wolltest du Polizist werden?“
    „Du bist dran mit Reden.“ Er aß seine Suppentasse leer und schob sie zurück. „Sag mir, wie das war, in Hollywood aufzuwachsen.“
    „Vor der Entführung herrlich. Danach … einsam.“
    „Tut mir Leid, das war eine dumme Frage.“
    Sie hob kurz die Schultern. „Kein Problem.“ Betretenes Schweigen, bis Anna aufstand. „Möchtest du noch etwas Suppe? Es ist noch genug da.“
    Quentin erhob sich ebenfalls. „Nein, danke.“ Er sah auf seine Uhr. „LaSalle wird jede Minute zurück sein.“
    „Dann solltest du gehen. Die Leute reden sonst.“
    „Lass sie. Wenn es dir nichts ausmacht, macht es mir auch nichts aus.“
    Sie beteuerte, dass es ihr gleichgültig sei, und sie trugen das Geschirr in die Küche.
    Anna drehte den Wasserhahn über dem Spülbecken auf. „Ben hat mir erzählt, er hätte einen Plan, wie man den Schuldigen unter seinen Patienten herausfinden könnte.“
    „Hat er das?“
    Sein Ton veranlasste sie, ihm über die Schulter einen kurzen Blick zuzuwerfen. „Du magst ihn nicht besonders, was?“
    „Ich kenne ihn kaum.“
    Anna drehte das Wasser ab und drehte sich fragend zu Quentin um. „Und warum dann diese Abneigung? Leugne es nicht, ich höre es in deiner Stimme.“
    „Vielleicht habe ich nur eine Abneigung gegen seine ethischen Prinzipien. Vielleicht liegt es daran, dass ich versuche, einen Killer zu schnappen, während er

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